Die Pilgerstraße zweigt im Ortsteil Mellinghofen von der Mellinghofer Straße ab. Sie beginnt dort, wo sich früher das Tor 6 der Thyssen, später Mannesmann Röhrenwerke befand. Das ehemalige Pilgerwerk lag an dieser Stelle. Die Benennung erfolgte am 30.08.2001 durch die BV 1 auf Vorschlag der Bürger.
Den Brüdern Mannesmann war in den 1880er Jahren beim Walzen von Vormaterial eine Innovation gelungen durch den Einsatz von Glättdornen. Die Erfahrungen führten über die Jahrzehnte zur Weiterentwicklung der Walztechnik. Anfang der 1890er Jahre entwickelte Max Mannesmann daher das Pilgerschrittverfahren, das den entstandenen Hohlblock zu einem Rohr von großer Länge und mit geringer Wanddicke auswalzt.
Bei dieser Herstellungstechnik haben die Bezeichnungen Pilgergerüst, Pilgermaul und Pilgerdorn eine Bedeutung. Nach mehreren hintereinander liegenden Arbeitsschritten wird am Ende durch ein mehrfaches Überwalzen eine gleichmäßige Wanddicke und Rundheit des Rohres erreicht.
Die Bewegung des Rohrs bei diesem periodischen Walzvorgang–vor, zurück und wieder vor–ähnelt der Bewegung bei der Echternacher Springprozession, daher der Name „Pilgern“.
Stand: 2008