Historisches Calendarium
War da was?
Dass der Papst schon mal Mülheimer Boden betreten hat, daran können sich noch viele erinnern, aber die Beatles und Queen Elisabeth II.?
Es gibt viele Ereignisse in einer Stadt – die meisten werden jedoch vergessen oder bleiben nur eine kurze Zeit im Gedächtnis.
Wir möchten dem Entgegentreten. Deshalb haben wir das HISTORISCHE CALENDARIUM geschaffen
An jedem Kalendertag des Jahres einschließlich des 29. Februars erscheint eine historische Meldung. Und wenn es an einem Tag gleich mehrere wichtige Ereignisse gab, entscheidet ein Zufallsgenerator, welches jeweils gezeigt wird.
So bleibt die Geschichte unserer Stadt lebendig
Januar
01. Januar
Wilhelm von Eicken gründet eine Firma
Der Kaufmann Johann Wilhelm von Eicken gründet in Mülheim eine offene Handelsgesellschaft für Lebens- und Genussmittel, aus der später eine Tabakfabrik wird, die heute ihren Sitz in Lübeck hat und zu den 50 ältesten Familienunternehmen Deutschlands gehört.
Wilhelm Schmitz und seine Frau gründen ein Kolonialwaren-Unternehmen
Wilhelm Schmitz und seine Frau Louise Scholl gründen ein Handelsunternehmen für Kolonialwaren. Die Firma Wilhelm Schmitz-Scholl (kurz: Wissoll) ist die Keimzelle des späteren Tengelmann-Konzerns.
Neugründung der Konsum-Genossenschaft Duisburg-Mülheim
Ende der Handelsschule Schwenzer
Die private Handelsschule wird geschlossen und geht in den Kaufmännischen Schulen der Stadt Mülheim auf.
02. Januar
Beitritt der Stadt Mülheim zur Broich-Speldorfer Wald- und Gartenstadt AG
Der Mülheimer Bankier Walter Hammerstein gilt als ihr geistiger Vater. Die Wald- und Gartenstadt AG soll betuchten Unternehmern aus Mülheim das Wohnen im Grünen ermöglichen und dadurch eine Abwanderung verhindern.
03. Januar
Recht für Juden
Die Mülheimer Judenschaft bekommt das Recht, gegen Religionsmissbräuche in der Schule vorzugehen; sie muss aber der Herrschaft Mitteilung davon machen.
Gerhardt Blech gibt die erste Mülheimer Zeitung heraus
Der Drucker Gerhardt Blech gibt zum Jahresbeginn 1797 die erste Mülheimer Zeitung heraus. Wenige Jahre später fällt er bei der Landesherrschaft in Ungnade und bekommt seine Zeitungslizenz 1801 wieder entzogen. Im Stadtarchiv überliefert ist lediglich der erste Jahrgang von 1797.
04. Januar
Vertrag zum Bau der Ruhrtalbahn
Die neue Bahn soll in erster Linie die Kohleabfuhr zum Hafen Ruhrort unter Umgehung des Heißener Berges ermöglichen
05. Januar
Eröffnung der neuen Stadthalle
Nach zweijähriger Bauzeit wird die neue Stadthalle am Broicher Ruhrufer mit einem Konzert der Duisburger Sinfoniker eröffnet
Prinz Louis Ferdinand von Hohenzollern zu Besuch
Der Chef des Hauses Hohenzollern und Enkel von Kaiser Wilhelm II. interessiert sich für die ein Jahr zuvor eingeweihte Orgel der Petrikirche. Deren Erbauer Karl Schuke ist in der engeren Wahl für die Neueinrichtung der Berliner Gedächtniskirche.
06. Januar
Gründung der Königlichen Gewehrfabrik im Kloster Saarn
Einweihung des Evangelischen Versorgungshauses
Die Einrichtung, ein Pflegehaus für die „alten und armen Langzeitkranken“, soll den Betrieb des Evangelischen Krankenhauses entlasten.
07. Januar
Bürgermeister von Bock und Polach wird Oberbürgermeister
Bürgermeister von Bock und Polach erhält durch eine königliche Kabinettsorder den Titel „Oberbürgermeister“
08. Januar
Die Bürgergesellschaft Mausefalle verleiht erstmals den „Jobs“
09. Januar
Tod der CDU-Politikerin Helga Wex
Die CDU-Politikerin Helga Wex war stellvertretende Bundesvorsitzende ihrer Partei und von 1971 bis 1986 Vorsitzende der Frauenvereinigung der CDU (Frauen-Union). Sie forderte eine stärkere Beteiligung von Frauen in der Partei und brachte Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf.
10. Januar
Besetzung der Stadt Mülheim durch französische Soldaten
Rund 1.000 französische und belgische Soldaten marschieren in Mülheim ein und besetzen die Stadt. Die Ruhrbesetzung findet auch in anderen Ruhrgebietsstädten statt und soll die Reparationslieferungen der Industrie beschleunigen.
11. Januar
Geburt von Benjamin List
Der spätere Nobelpreisträger Benjamin List wird in Frankfurt am Main geboren. Als Direktor am Mülheimer Max-Planck-Institut für Kohlenforschung erhält er 2021 den Nobelpreis für Chemie.
12. Januar
Spanier entwenden das Mülheimer Gerichtssiegel
13. Januar
Winkelschulehalten verboten
Dem armen Jäger in Speldorf wird das Winkelschulehalten von herrschaftswegen verboten.
14. Januar
Tod von Friedrich Freye
Stadtdirektor und Stadtkämmerer Friedrich Freye, der federführend an der Organisation des Wiederaufbaus der Stadt Mülheim beteiligt war, stirbt im Alter von 66 Jahren. Ein Schiff der Weißen Flotte und eine Straße in Saarn erhalten später seinen Namen.
15. Januar
Keine neue Apotheke
Dem Apotheker Bunnsmann wird die Einrichtung einer neuen Apotheke in Mülheim von herrschaftswegen versagt.
Inbetriebnahme der Sellerbecker Pferdebahn
Die Sellerbecker Pferdebahn nimmt ihren Betrieb auf. Sie transportiert die auf Zeche Sellerbeck in Winkhausen zutage geförderte Kohle über eine 3,4 Kilometer lange Gleisstrecke zum Ruhrhafen, wo sie zum Weitertransport auf Kohlenschiffe umgeladen wird.
16. Januar
Eröffnung der Reederei von Mathias Stinnes
Der Mülheimer Unternehmer Mathias Stinnes eröffnet eine Reederei. Die gleichnamige Firma Stinnes existiert bereits seit 1808. Sie wird unter den nachfolgenden Generationen der Familie Stinnes zu einem Weltkonzern anwachsen.
17. Januar
Hohenlimburg und Styrum
Vertrag über die wechselweise Vergebung der Pfarrei zu Mülheim zwischen der hohenlimburgischen und styrumischen Linie des Limburger Hauses.
18. Januar
Köln kauft von Kleve-Mark
Der Kölner Erzbischof löst mit 9461 guten, schweren, oberländischen, rheinischen Gulden die Pfandschaft des Kirchspiels Mülheim von dem Herzog von Kleve-Mark ab.
Gründung der Katholischen Gemeinde St. Mariae Geburt
Vier Jahre nach dem Bau der ersten Marienkirche auf dem Kirchenhügel wird dort die vom Pfarrer Peter Cürten geleitete katholische Pfarrgemeinde St. Mariae Geburt gegründet. Sie ist aus einer 1750 von den Jesuiten begründeten Missionsstation hervorgegangen.
19. Januar
Wahlrecht für Frauen
Auch in Mülheim sind erstmals Frauen wahlberechtigt. Es geht um die Wahlen zur Nationalversammlung, die für die neue Republik eine Verfassung erarbeiten soll. Der Mülheimer Postbeamte Joseph Allekotte von der katholischen Zentrumspartei wird in die Nationalversammlung und später in den Reichstag gewählt. Die Wahlbeteiligung liegt bei 74 Prozent. Die SPD wird mit 21 Prozent stärkste politische Kraft.
Gründung des VfB Speldorf
Schon 1907 gab es mit dem „Speldorfer Spielverein“ einen Fußballverein in Speldorf. Dieser – und weitere Klubs – überstanden jedoch die Zeit des Ersten Weltkriegs nicht. 1919 kam es dann zur Neugründung des später sehr erfolgreichen VfB Speldorf.
20. Januar
Rotgerber
Der Rotgerber Heinr. Pfältzer aus Dusemont wird als Untertan in der Herrschaft Broich angenommen.
Übernahme des Verwaltungsgebäudes der Fa. Stinnes GmbH.
21. Januar
Geburt von Clärenore Stinnes
Clärenore Stinnes, Tochter des Ruhrindustriellen Hugo Stinnes, wird geboren. Sie wird nach einer erfolgreichen Karriere als Renn- und Rallyefahrerin zwischen 1927 und 1929 als erste Frau die Welt in einem Auto umrunden.
Vorgänger der Realschule Stadtmitte wird eröffnet
Die spätere Realschule Stadtmitte wird am 21. Januar 1929 als erste Mittelschule Mülheims mit einem Trakt für Jungen und einem separaten Trakt für Mädchen eingeweiht. In einer Festschrift wird sie als „schönste Mittelschule Westdeutschlands“ gefeiert.
Wilhelm Furtwängler und die Berliner Philharmoniker gastieren in Mülheim
Zum dritten Mal nach der Eröffnung der Stadthalle im Jahre 1926 geben sich das wohl berühmteste Orchester Deutschlands und sein nicht weniger berühmter Chefdirigent die Ehre.
22. Januar
Erste Gaslaternen in Mülheim
Mülheims Straßen werden erstmals mit Gaslaternen beleuchtet. Ausgehandelt hat den Vertrag mit der Dessauer Gasgesellschaft der Mülheimer Bürgermeister Oechelhäuser. Über 100 Jahre bleiben die Laternen im Einsatz, bis sie 1961 durch elektrische Lampen ersetzt werden.
23. Januar
Der König von Preußen wird informiert
Die Landgräfin von Hessen-Darmstadt, Herrin von Broich, überreicht durch den Großherzog von Mecklenburg-Strelitz dem König von Preußen eine Darstellung über die Rechtsverhältnisse zwischen dem Herzogtum Berg und der Herrschaft Broich.
24. Januar
Amtsantritt des Dirigenten Hans Knappertsbusch in Mülheim
Neben den regelmäßigen Sinfoniekonzerten wollten musikinteressierte Bürger in Mülheim auch Opernaufführungen genießen. Mit finanzieller Unterstützung durch die Stadt wurden dafür die Militärkapelle des Infanterieregiments 159 sowie der bis dahin noch unbekannte junge Dirigent Hans Knappertsbusch verpflichtet.
Tod von Ernst Tommes
Ernst Tommes stirbt im Alter von 73 Jahren. Der Sozialdemokrat war von 1920 bis 1932 Wohlfahrtsdezernent der Stadt Mülheim und engagierte sich nach Kriegsende im Wiederaufbau als ehrenamtlicher Beigeordneter und Vorstand einer Konsum-Genossenschaft. Heute ist im Stadtteil Saarn eine Straße nach ihm benannt.
Eröffnung der neuen Sparkasse
Eröffnung der neuen Sparkasse am ebenfalls neugestalteten Berliner Platz. Die Bauphase hat drei Jahre in Anspruch genommen und Baukosten von 110 Millionen D-Mark produziert, die neue Hauptgeschäftsstelle ersetzt die alte Sparkassen-Zentrale am Viktoriaplatz (heute: Synagogenplatz)
25. Januar
Klemens Hengsbach wird als Mülheimer Abgeordneter in den Reichstag gewählt
Der Sozialdemokrat Hengsbach kandidiert 1898 zunächst vergeblich für den Reichstag, ist aber dann beim zweiten Versuch im Jahr 1907 erfolgreich. Er vertritt den Wahlkreis Duisburg–Mülheim–Ruhrort.
26. Januar
Städtepartnerschaft zwischen Mülheim und Beykoz (Türkei)
Der Vertrag mit dem Istanbuler Stadtteil Beykoz ist die jüngste Städtepartnerschaft in einer langen Reihe, die 1953 mit dem englischen Darlington begann.
27. Januar
Neuorganisation des ehemaligen Großherzogtums Berg
Nach der Einverleibung durch das Königreich Preußen wird das ehemalige Großherzogtum Berg nach dem Vorbild der anderen preußischen Provinzen in Kreise eingeteilt.
28. Januar
Papst Honorius III. verleiht dem Kloster Saarn Privilegien
Der bergische Großherzog Joachim Murat ernennt die Mülheimer Stadträte
Damit schafft Napoleons Schwager die Grundlage für die Selbstverwaltung der neuen Munizipalität Mülheim. An der ersten Sitzung des Stadtrats am 18. Februar 1808 orientieren sich künftig alle Jubiläen zur Mülheimer Stadtwerdung.
29. Januar
Tod des ersten Oberbürgermeistes Karl von Bock und Polach
Unter Oberbürgermeister Karl von Bock und Polach, in dessen 23-jährige Amtszeit unter anderem die Anlage der Ruhranlagen fällt, macht Mülheim einen großen Sprung nach vorn. Unter seiner Regie werden Straßen und ein Wasserwerk gebaut, bekommt Mülheim eine Volksbücherei, ein Volksbrausebad sowie ein Hauptpostamt.
30. Januar
NSDAP zieht durch die Mülheimer Innenstadt
Angesichts der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler versammeln sich 1500 Mitglieder der NSDAP, der SA, der SS und des deutschnationalen Stahlhelms am Kaiserplatz, um von dort aus mit Fackeln und Musikkapellen durch die Innenstadt zu ziehen
31. Januar
Reform der Straßennamen im Mülheimer Stadtgebiet
Weil es nach den Eingemeindungen der letzten Jahre zahlreiche Straßennamen im Stadtgebiet nun mehrfach gibt, kommt es zu einer notwendigen Anpassung und zu Umbenennungen (Mülheim: 163 Straßen, Broich: 59, Speldorf: 68, Saarn: 41, Dümpten: 54, Heißen: 24 und Styrum: 69).
Februar
01. Februar
Abtretung der Lipperheide zur Gründung von Oberhausen
Mitten in der Heide hat die Köln-Mindener Eisenbahn eine Bahnstation errichtet, die mangels einer Ortschaft nach dem benachbarten Schloss Oberhausen benannt wurde. Die Ansiedlung von Fabriken und Zechen rund um den Bahnhof führt schließlich zur Gründung der Bürgermeisterei Oberhausen.
02. Februar
Der CVJM Mülheim wird gegründet
Junge Männer gründen den evangelischen Jünglingsverein in Mülheim – ein Ortsverein des späteren CVJM.
03. Februar
Graf Dietrich von Limburg
Graf Dietrich von Limburg wird von dem Grafen von Jülich-Berg mit den Schlössern zu Limburg und Broich belehnt.
04. Februar
Tod des Bildhauers Ernst Rasche
Der Bildhauer und erste Ruhrpreisträgers Ernst Rasche (1926-2018) schuf so unterschiedliche Werke wie die Chorwand der Kirche St. Mariae Geburt, die Glasfenster des Chores der Petrikirche, die Säulenreliefs am Rathausneubau sowie den Dröppelminna-Brunnen in der Innenstadt. Sein wohl bekanntestes Werk ist die monumentale „Kugel“ auf der Schloßstraße.
05. Februar
Die Ruhr bei Mülheim friert zu
06. Februar
Ermordung des Junggrafen Wirich von Daun
Wirich, seit 1605 im Dienst des niederländischen Fürsten Moritz von Oranien, fällt bei Sterkrade spanischen Soldaten in die Hände und wird von diesen ermordet.
Betreten der Kohlenniederlagen
Verordnung der Broicher Kanzlei, dass das Betreten der Kohlenniederlagen zur Nachtzeit bei gefänglicher Einziehung verboten ist.
August Thyssen erwirbt Schloss Styrum von Bauer Schönnenbeck
07. Februar
Helmscher Bericht über Styrum
Bericht des kaiserlichen Kommissars von Helm über die Verhältnisse in der Reichsherrschaft Styrum (Helmscher Bericht)
Abtretung der Rechte Herrschaft Broich
König Wilhelm III. von Preußen findet die abgetretenen Rechte der Herrschaft Broich mit 90000 Talern und einer Leibrente von 2000 Talern ab.
08. Februar
Erster Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Mülheim
Gestiftet von dem Webereibesitzer Carl Roesch im Jahr 1914 unmittelbar vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, erhält das Goldene Buch der Stadt Mülheim erst vier Jahre später seinen ersten Eintrag: Eine Verwaltungsdelegation aus Sachsen gibt sich die Ehre.
Boxweltmeister Max Schmeling zu Gast in Mülheim
Anlass ist die Sportehrentag-Auszeichnung von Peter Hussing, der für den Mülheimer Boxclub Ringfrei antritt.
Flugzeugabsturz in Mülheim
Gegen 8 Uhr wird eine in Hannover gestartete Maschine des Nürnberger Flugdienstes während ihres Anfluges auf den Flughafen Düsseldorf von einem Blitz getroffen. Sie bricht noch in der Luft auseinander und stürzt ab. 21 Menschen kommen ums Leben
09. Februar
Befürwortung des Antrags zur Verlängerung der Sellerbecker Pferdebahn
Seit 1839 transportiert die Sellerbecker Pferdebahn Steinkohle von der Zeche Sellerbeck in Dümpten zur den Kohlenmagazinen an der Ruhr. Ein Jahr später stellt die Eigentümerfamilie Stinnes bei Bürgermeister Weuste einen Antrag auf Verlängerung der Strecke bis Essen.
10. Februar
Denkschrift über Herrschaft Broich
Oberst von Schack, Bevollmächtigter des Landgrafen von Hessen in Ablösungsfragen der Herrschaft Broich, übergibt dem preußischen Kommissar Klüber eine Denkschrift über den Stand der Rechtsverhältnisse.
11. Februar
Mülheim soll12.800 Soldaten und 5.075 Pferde beherbergen
Mülheim in den napoleonischen Befreiungskriegen: Russische Truppen machen als preußische Verbündete Station in Mülheim und benötigen eine Unterkunft. Ihr Kommandant Graf Woronzow befiehlt dem Mülheimer Bürgermeister die Unterbringung.
12. Februar
Verbot der Kohlenschieber
Herrschaftliches Verbot an die Kohleschieber, die Kohlen in ihren Häusern niederzulegen.
Geburt von Hugo Stinnes
In Mülheim wird der spätere Industrielle und Politiker Hugo Stinnes (1870-1924), Enkel des Reeders und Bergbauunternehmers Mathias Stinnes, geboren. Er selbst bezeichnet sich einfach als Kaufmann aus Mülheim, für seine Zeitgenossen ist er der König von der Ruhr. Man sagt über ihn, er kaufe Unternehmen, wie andere Menschen Briefmarken.
13. Februar
Strafe für Fluchen und Lästern
Graf Wilhelm Wyrich von Daun-Falkenstein stellt das Fluchen und Lästern sowie die Schwelgerei in der Fastenzeit unter Strafe.
Vereidigung der Mülheimer Munizipalräte
Durch eine Verwaltungsreform im Großherzogtum Berg erhielt Mülheim Stadtrechte und damit ein neues Gremium: den Munzipalrat
14. Februar
Einweihung der Schlossbrücke durch Oberbürgermeister Lembke
Voll Stolz zeugen Bilder und Postkarten vom Bau der Schlossbrücke, mit der eine neue Epoche der Stadt beginnt: Mülheim wird zum „Venedig an der Ruhr“. Sie wird den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstehen, um dann 1957 durch eine neue Konstruktion ersetzt zu werden.
15. Februar
Lehnsbrief des Pfalzgrafen
Lehnsbrief des Pfalzgrafen Philipp Wilhelm, Herzog von Berg, für den Grafen Wilhelm Wyrich von Daun-Falkenstein.
16. Februar
Gold-, Silber- und Uhren-Lotterie
Die zweite Gold-, Silber- und Uhren-Lotterie in Mülheim wird durch die Herrschaft bewilligt.
17. Februar
Erster Rosenmontagszug in Mülheim
Der erste Rosenmontagszug des im Dezember 1957 von fünf Mülheimer Karnevalsgesellschaften (MükaGe, Blau Weiß, Knatsch Geck, Mölm Boowenaan, Mölmsche Houltköpp) im Hotel Handelshof gegründeten Hauptausschusses Groß-Mülheimer Karneval zieht durch die Straßen der Innenstadt
18. Februar
Konzession zur Anlage einer Baumwoll-Spinnerei für Johann Caspar Troost
Gründung der Troostschen Baumwollspinnerei durch Johann Caspar Troost I. (1759-1830). Sie ist der erste Industriebetrieb der Stadt und hat ihren Standort im Luisental, wo sich heute der Thyssenpark und das benachbarte Franziskushaus befinden. Die Trooststraße erinnert an dieses Kapitel der Mülheimer Stadtgeschichte und die Unternehmerfamilie.
Mülheim erhält die Stadtrechte
Die Mitglieder des Stadtrates treten zu ihrer ersten Sitzung zusammen, nachdem Napoleons Schwager Joachim Murat als Großherzog von Berg Mülheim die Stadtrechte verliehen und die Stadtverordneten ernannt hat. Erster Bürgermeister der damals 11.000 Einwohner zählenden Stadt wird Hermann Vorster.
Umzug der Musikschule
Die Musikschule zieht von ihrem alten Domizil Auf dem Dudel in die umgebaute, ehemalige Augenklinik.
19. Februar
Gründung der Stadtsparkasse
Der Leiter der Sparkasse Bernhard Dupin wird wenige Tage später am 27. Februar für den Fabrikarbeiter Wilhelm Horstkamp das erste Sparkassenkonto einrichten.
Bismarck wird Mülheimer Ehrenbürger
Aus Anlass seines anstehenden 80. Geburtstages im April 1895 wollte man Otto von Bismarck mit dieser Auszeichnung ehren.
Besuch und Vortrag von Sven Hedin
Der schwedische Forschungsreisende Sven Hedin hält nach der Rückkehr von einer mehrjährigen China-Expedition einen Vortrag in der Stadthalle.
20. Februar
Totengedenkfeier für Königin Luise auf Schloß Broich
Ein Husaren-Korps hält beim Durchmarsch auf Schloß Broich eine Totengedenkfeier für Königin Luise ab.
21. Februar
Umzug des Städtischen Museums in die Leineweberstraße
22. Februar
Verpfändung des Kirchspiels Mülheim
Erzbischof Dietrich von Köln verpfändet dem Ritter Wilhelm von Limburg das Kirchspiel Mülheim und setzt ihn zum Amtmann ein.
Zweigstelle der Stadtsparkasse in Styrum eröffnet
23. Februar
Beteiligung an der Türkensteuer
Urteil des jülich-bergischen geheimen Rates, dass die Styrumer Pächter sich an den anfallenden Reichs-, Türken-, Kreis- und Landsteuern anteilmäßig zu beteiligen haben.
24. Februar
Einweihung der Schloßbrücke
Sie ersetzt die 2 Jahre zuvor abgerissene Kettenbrücke, die 65 Jahre lang die beiden Ruhrufer miteinander verbunden hat.
Beschluss zum Bau eines Flughafens
Die Städte Mülheim und Essen beschließen den Bau eines Flughafens.
Tod von Valentin Tomberg
Der Deutschbalte Valentin Tomberg leitete auf Wunsch der britischen Militärregierung von 1946 bis 1948 den Wiederaufbau der Mülheimer Volkshochschule.
25. Februar
Gründung der Luftverkehrsgesellschaft Ruhrgebiet (LURAG)
Beteiligt an dieser Aktiengesellschaft sind die größeren Städte, Landkreise sowie einzelne Gemeinden aus der Region, aber auch Banken, Industrieunternehmen und örtliche Kaufleute. Ziel ist es, dem Ruhrgebiet einen festen Platz in der wachsenden Handelsluftfahrt zu sichern.
26. Februar
Manufakturwaren-Lotterie
Die zweite Mülheimer Manufakturwaren-Lotterie wird von herrschaftswegen bewilligt.
27. Februar
Neues Verwaltungsgebäude der Rhein-Ruhr Bank
In der Leineweberstraße wird das neue Verwaltungsgebäude der Rhein-Ruhr Bank eröffnet.
28. Februar
Eis auf dem Schleusenkanal
Der Schleusenkanal friert innerhalb weniger Jahre zum fünften Mal zu und ist damit nicht mehr befahrbar.
29. Februar
Gründung des Sportförderkreises
Der Mülheimer Sportförderkreis wird gegründet.
März
01. März
Beginn des Eisenbahnzeitalters in Mülheim
Mit der Ankunft und Abfahrt des ersten Zuges beginnt um 7.10 Uhr in Mülheim, das jetzt an das rheinische Streckennetz angebunden ist, das Eisenbahnzeitalter und damit der Anfang vom Ende der Kohlenschifffahrt auf der Ruhr.
Eröffnung des Rhein-Ruhr-Zentrums
Auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Humboldt im Stadtteil Heißen wird nach 18-monatiger Bauzeit das Rhein-Ruhr-Zentrum (RRZ) eröffnet. Es startet mit 57 Geschäften auf 50.000 Quadratmetern. Außerdem bietet das RRZ seinen Kunden und Kundinnen 4.400 kostenfreie Parkplätze.
02. März
Tod des Cellisten Wilhelm Kufferath
Kufferath stammt aus einer Mülheimer Musikerfamilie. Sein Vater Hermann und dessen sechs Brüder sind über die Landesgrenzen hinaus bekannt und werden von ihren Zeitgenossen scherzhaft als musikalisches Siebengestirn bezeichnet.
03. März
Fischereirecht
Graf Philipp Ferdinand von Styrum wird vom Abt zu Werden mit dem Fischereirecht in der Ruhr belehnt.
04. März
Mathias Stinnes wird geboren
Als Sohn des Ruhrschiffers Hermann Stinnes erblickt der spätere Ruhr-Reeder, Kohlenhändler und Bergwerksbesitzer Mathias Stinnes in Mülheim das Licht der Welt. In seinem Todesjahr 1845 besteht seine Flotte aus mehr als 60 Schiffen.
Konsekration der Engelbertuskirche
05. März
Erste Erwähnung des Hofgerichts Altenhof in Mülheim
Reichsvizekanzler Franz von Papen zu Besuch in Mülheim
06. März
Inbetriebnahme der Ruhrtalbahnstrecke
Inbetriebnahme der 14 Kilometer langen Ruhrtalbahnstrecke, die bis 1968 zwischen Styrum, Broich, Saarn und Kettwig fährt.
Gründung des Schön- und Schnellschreibinstituts Hoepfner & Schwenzer
An der privaten Handelsschule Schwenzer lernen Generationen von Mülheimern den Umgang mit der Schreibmaschine. 1968 endet die Ära des Familienunternehmens.
Gründung des Mülheimer Kreisverbands der Kleingärtner
07. März
Geburt von Karl von den Steinen
Der spätere Völkerkundler Karl von den Steinen (1855-1929), der durch seine Expeditionen in den Amazonas und nach Polynesien wissenschaftlichen Weltruhm erlangen wird, wird als Sohn eines Arztes in Eppinghofen geboren.
Gründung Abteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins
Unter dem Vorsitz des Amtsgerichtsrates Dr. Karl Deicke gründen 30 Wanderfreunde die Mülheimer Abteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins.
Die Stadt Mülheim kauft Schloß Broich
Der Rat der Stadt bewilligt insgesamt 550.000 Reichsmark für den Kauf von Schloss Broich und Priesters Hof, die bis dahin im Privatbesitz der Familien Stöcker und Thyssen waren, um sie zu restaurieren und dort ein Heimatmuseum, eine Gedenkstätte für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs und Büros für die Stadtverwaltung einzurichten.
08. März
Johann Caspar Troost, Gründer der Spinnerei im Luisental, stirbt
09. März
Einweihung des Königin-Luise-Denkmals
Lange vor ihrer Heirat mit dem preußischen König war Prinzessin Luise ein gern gesehener Gast auf Schloß Broich. Das Denkmal zeugt von der über ihren Tod hinaus anhaltenden Beliebtheit in der Mülheimer Bevölkerung.
Gründung des Kahlenberger Hockeyclubs
Der spätere Kahlenberger Hockey und Tennis Club wird als Kahlenberger HC (KHC) gegründet. Er geht aus der im Oktober 1940 gegründeten Hockeyabteilung des Mülheimer Tennis-Verein am Kahlenberg hervor und ist neben dem HTC Uhlenhorst einer von zwei Hockeyclubs in Mülheim. Den heutigen Namen KHTC wählt man nach der Gründung der Tennisabteilung 1968.
10. März
Eröffnung des Städtischen Museums
Eröffnung des Städtischen Museums in der ehemaligen Vorsterschen Villa in Broich, wo die von der Stadt erworbene heimatkundliche Sammlung Robert Rheinens ausgestellt wird.
Einweihung von St. Mariae Geburt
Einweihung der dritten Kirchenbaus von St. Mariae Geburt durch den Kölner Weihbischof Joseph Hammels. Die katholische Stadtkirche wurde in zehn Monaten nach Plänen des evangelischen Architekten Emil Fahrenkamp errichtet. Die von Pastor Konrad Jakobs geleitete Pfarrgemeinde hat zu diesem Zeitpunkt 10.000 Mitglieder.
11. März
Tod der Landgräfin Maria Luise Albertine
Tod der 1729 geborenen Landgräfin Maria Luise Albertine von Hessen-Darmstadt. Die Großmutter der preußischen Königin Luise war von 1766 bis 1806 die letzte Herrin von Broich.
12. März
Gründung der Roten Ruhrarmee
Ruhrkampf in Mülheim. Zur Abwehr des rechtsextremen Kapp-Putsches bildet sich die Rote Ruhrarmee sowie ein Arbeiter- und Soldatenrat, der Oberbürgermeister Paul Lembke entmachtet und Mülheim zur Räterepublik macht. Der linksextreme Revolutionsversuch wird bis Ende März von Reichswehr und Freikorps blutig niedergeschlagen.
NSDAP erringt absolute Mehrheit
Bei der Kommunalwahl erreichen die NSDAP und ihr Bündnispartner, die Deutschnationale Volkspartei mit insgesamt 29 der insgesamt 51 Stadtratsmandaten erstmals die absolute Mehrheit.
Handballerinnen des RSV werden Deutscher Meister
Die Handballerinnen des RSV Mülheim werden Deutsche Meisterinnen. Vor 2500 Zuschauern in der Halle Münstlerland schlagen sie ihrer Finalgegnerinnen vom 1. FC Nürnberg mit 10:5.
13. März
Eröffnung des City-Centers am Hans-Böckler Platz
Mit der Eröffnung des City-Centers und des Hans-Böckler-Platzes endet eine 45-monatige Neubauphase in der östlichen Innenstadt zwischen Hauptbahnhof und Schloßstraße. Bauträger des Projektes war der Versicherungskonzern Iduna. 1994 wird das City Center durch den Neubau des Forum City Mülheim ersetzt.
Die Sammlung Ziegler geht an das Städtische Kunstmuseum
14. März
Geburt des Komponisten August Bungert
Geburt des Mülheimer Komponisten August Bungert (1845-1915), der später historische Opern komponieren und von seinen Zeitgenossen mit Richard Wagner verglichen werden wird. Um 1900 zählt Bungert zu den bedeutendsten deutschen Komponisten, weshalb seine Anhänger sogar einen Bungert-Bund gründen.
15. März
Eröffnung der Ruhrtalbahn
Die neue Bahn soll unter anderem die Kohleabfuhr zum Hafen Ruhrort unter Umgehung des Heißener Berges ermöglichen
16. März
Gründung eines Schülerrudervereins
Auf Initiative von Dr. Georg Zietschmann, Direktor am Mülheimer Jungengymnasium, wird ein Schülerruderverein gegründet und mit Hilfe von Spenden aus der Mülheimer Bürgerschaft ein Bootsbestand von sieben Ruderbooten erworben. Brauereibesitzer Fuglsang stellt den Schülern bis zum Bau eines Bootshauses eine Halle für die vorläufige Lagerung der Boote zur Verfügung.
Neugründung der Jüdischen Gemeinde
17. März
Einweihung der Evangelischen Kirche in Broich
18. März
Der letzte maltesische Soldat verlässt Mülheim
Damit endet die Präsenz der rund 450 maltesischen Soldaten, die seit November 1964 als Royal Malta Artillery (RMA) und Teil der britischen Rheinarmee in den Wrexham-Barracks an der Zeppelinstraße stationiert sind.
19. März
Erstes Krankenhaus wird eröffnet
Auf Initiative des Pfarrer Eduard Wilhelm Schulz, der damals den Evangelischen Jünglingsverein leitet, wird an der Teinerstraße das Evangelische Kranken- und Versorgungshaus als erstes Krankenhaus der Stadt eröffnet. Das Krankenhaus hat zunächst 15 Betten und wird von einer Diakonissin geleitet.
20. März
Ausrufung der Räterepublik vom Balkon des Rathauses
Die „Rote Ruhrarmee“ übernimmt vorübergehend die Macht in Mülheim an der Ruhr
Geburt der Schlagersängerin Leila Negra
Die spätere Schlagersängerin Leila Negra wird unter ihrem bürgerlichen Namen Marie Nejar in Mülheim an der Ruhr geboren.
Einweihung der St.Barbara Kirche in Dümpten
Der Kölner Weihbischof Wilhelm Cleven weiht am Schildberg die neue Barbarakirche ein, deren 40 Meter hoher Turm an einen Förderturm erinnert. Zum Zeitpunkt der Kirchenweihe zählt die Dümptener Pfarrgemeinde 7000 Seelen.
21. März
Erste Ratssitzung mit weiblichen Stadtverordneten
Erstmals in der Mülheimer Geschichte sind bei der Kommunalwahl von 1919 drei Frauen in den Rat der Stadt gewählt worden: Maria Büssemeier (Zentrum), Katharina Havermann (ebenfalls Zentrum) sowie Luise Blumberg (Deutsche Volkspartei). Angesichts der Gesamtzahl von 72 Stadtverordneten ist ihr zahlenmäßiger Anteil und ihr politischer Einfluss jedoch gering.
22. März
Pfarrer Küsten wird als erster katholischer Gemeindepfarrer eingeführt
23. März
Eröffnung der Straßenbahnlinie Eppinghofen - Holthausen
24. März
Wiedereinweihung der Petrikirche nach dem Umbau
25. März
Inbetriebnahme des ersten Schlachthofes
Eröffnung des Museums im Haus Ruhrnatur
Haus Ruhrnatur, 1927 ursprünglich als Schülerbootshaus errichtet, wird nach dem Umbau zu einer ökologischen Station inklusive Naturkundeausstellung als RWW-Museum neu eröffnet.
26. März
Enthüllung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals in den Ruhranlagen
Tod des Raketenbauers Erich Bachem
Erich Bachem, ein Ingenieur, Konstrukteur und Pionier auf dem Gebiet der Raketentechnik, wurde bekannt durch den Entwurf des Raketenflugzeugs Natter sowie (ab 1957) durch die Konstruktion von Wohnwagen und Wohnmobilen unter dem Markennamen Eriba.
27. März
Graf Wirich VI. errichtet einen Galgen an der Grenze zu Duisburg
28. März
Verstaatlichung der bergisch-märkischen Eisenbahn
29. März
Mülheim wird Garnisonsstadt
Mülheim wird mit dem Einzug des Infanterieregimentes 159 in die Kaserne an der Kaiserstraße zur Garnisonsstadt.
30. März
Eröffnung des Altenhofes
Der Altenhof zwischen Althof- und Kaiserstraße wird als Verwaltungs- und Veranstaltungshaus der Evangelischen Kirche eröffnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Stadthalle, die Petri- und die Marienkirche noch kriegszerstört sind, kommt dem Altenhof als kultureller Veranstaltungsort und als ökumenisch genutzter Gottesdienstort eine zentrale Bedeutung für die Stadtgesellschaft zu.
31. März
Wilhelm Maerz wird Oberbürgermeister
Die neue Ratsmehrheit aus NSDAP und DNVP wählt den Nationalsozialisten und Eisenbahnbeamten Wilhelm Maerz zum neuen Oberbürgermeister, macht Reichskanzler Hitler und Reichspräsident Hindenburg zur Ehrenbürgern der Stadt und schließt Unternehmen jüdischer Inhaber von der öffentlichen Auftragsvergabe aus.
Zeche Wiesche schließt
Mit Wiesche schließt Mülheims vorletzte Zeche. Heute erinnert der Wiescher Weg an dieses Kapitel der Stadtgeschichte.
April
01. April
Gemeindereform
Mellinghofen und Eppinghofen werden nach Mülheim eingemeindet. Broich, Styrum und Heißen werden zu eigenständigen Landbürgermeistereien.
Eröffnung des Bismarckturms
Der Bismarckturm auf dem Kahlenberg erinnert an den ersten deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck, der 1895 zum Mülheimer Ehrenbürger ernannt worden war. Der Turm wurde von Dr. Hermann Leonhard gestiftet und nach Plänen des städtischen Beigeordneten Carl Linnemann in acht Monaten errichtet.
Schließung des Zentralhallentheaters von Albert Mentzen
Nachdem Mentzen 1908 noch sein 15jähriges Jubiläum als Theaterdirektor feiern konnte, sind die Besucherzahlen in der Saison 1909/10 so desaströs, dass der Betrieb finanziell am Ende ist. Mit einer Vorstellung von Friedrich von Flotows Oper „Martha“ endet die Ära der Zentralhalle.
Start der neugegründeten Berufsfeuerwehr
Unter der Leitung des Branddirektors Paul Sorge nehmen 17 Feuerwehrleute der neuen Mülheimer Berufsfeuerwehr in der Feuerwache an der Aktienstraße 58 (heute DRK-Zentrum) ihre Arbeit auf. Zum Jubiläumsartikel „100 Jahre Berufsfeuerwehr“
02. April
Eröffnung der Schule am Rahmen
Hermann Adam von Kamp, bereits seit 1814 als Lehrer in städtischen Diensten, übernimmt die Leitung. Unterstützt wird er dabei von zwei Mitarbeitern.
03. April
Gerhard Tersteegen stirbt
Im heutigen Tersteegenhaus, das 1530 errichtet, seit 1950 als Heimatmuseum genutzt wird, stirbt der christliche Mystiker, Dichter und Menschenfreund Gerhard Tersteegen im Alter von 73 Jahren. Die Gedichte aus seinem „Geistlichen Blumengärtlein“ von 1729, wie: „Ich bete an die Macht der Liebe“ und: „Gott ist gegenwärtig“ werden zu konfessionsübergreifend geschätzten Gottesdienstliedern.
Erste Ausgabe der WAZ
Nachdem im Juli 1946 bereits die Neue Ruhr Zeitung (NRZ) mit einer Lizenz an den Markt gegangen ist, folgt knapp zwei Jahre später die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ).
Eröffnung des Wassermuseums Aquarius
Das Wassermuseum Aquarius wird in einem ehemaligen Wasserturm eröffnet.
04. April
Gründung des Mülheimer Geschichtsvereins
Auf Einladung und unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisters Lembke werden am 4. April 1906 in der Broicher Gaststätte „Ruhrschlößchen“ die Vereinssatzung verlesen und die 18 Mitglieder des Vorstandes gewählt.
August Thyssen stirbt
Tod des Mülheimer Industriellen August Thyssen, der 1870 in Styrum sein erstes Stahlwerk gründete. Nach seinem Tod bringt Thyssens Sohn Fritz sein Firmenerbe in die Vereinigten Stahlwerke ein und übernimmt deren Aufsichtsratsvorsitz.
05. April
Erste Patientenaufnahme im Evangelischen Krankenhaus
Nach der Eröffnung im März 1850 nimmt das mit sechs Betten ausgestattete Evangelische Krankenhaus seine erste Patientin auf.
Ende des Spartakisten-Aufstands in Mülheim durch die Reichswehr
Der Ruhrkampf, ein Aufstand von Arbeitern im gesamten Ruhrgebiet, tobt seit März und gipfelt in der Ausrufung der Räterepublik vom Balkon des Mülheimer Rathauses. Reichswehrtruppen marschieren ein und beenden die Unruhen.
06. April
Enthüllung eines Denkmals für Gerhard Tersteegen an der Petrikirche
Eröffnung des Freizeitparks "Luna Park" an der Stadtgrenze zu Duisburg
Nach dem amerikanischen Vorbild auf Coney Island (New York) entstanden um die Jahrhundertwende in ganz Europa Luna Parks mit einer bunten Vielfalt an Fahrgeschäften und Unterhaltungsshows.
07. April
Einweihung des Schulgebäudes an der Mellinghofer Straße
In Mellinghofen existiert seit 1843 eine zweiklassige evangelische Volksschule. Wegen Raummangels beschließt die Stadtverordnetenversammlung 1907 den Bau eines neuen Schulgebäudes, das 1910 als Volksschule an der Mellinghofer Straße eingeweiht wird. Heute ist in dem Gebäude die Realschule an der Mellinghofer Straße („Melli“) untergebracht.
Grundsteinlegung für das Neckermann-Kaufhaus
Unternehmenschef Josef Neckermann ist höchstpersönlich vor Ort, um eine Kupferkassette mit einer Urkunde, drei Mülheimer Tageszeitungen und einem aktuellen Neckermann-Katalog im Grundstein zu deponieren. Oberbürgermeister Thöne versucht in seiner Ansprache, die um ihre Einkünfte bangenden Einzelhändler zu beruhigen.
08. April
Geburt von Emil Kirdorf
Geburt des späteren Bergbau-Managers und Hitler-Förderers Emil Kirdorf, der von 1905 bis zu seinem Tod 1938 in der Villa Streithof im Uhlenhorst lebt. Er erhält 1935 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Mülheim (1995 aberkannt) und wird vorübergehend Namenspate des städtischen Jungengymnasiums (bis 1945), der heutigen Karl-Ziegler-Schule.
Adolf Hitler zu Besuch in Mülheim
Anlass ist der 90. Geburtstag des Ruhrindustriellen Emil Kirdorf. Hitler verleiht ihm den Adlerschild, die höchste zivile Auszeichnung des Deutschen Reiches. Sogar die Berliner Illustrierte Zeitung berichtet über die Feierlichkeiten im Streithof, dem Mülheimer Wohnsitz von Kirdorf.
09. April
Geburt von Hans Hermann Höhborn
Mit der Geburt Hans Hermann Höhborns, der als 100.000. Mülheimer und als siebtes Kind seiner Eltern Mathilde und Robert Höhborn auf die Welt kommt, wird Mülheim offiziell zur Großstadt.
10. April
Fritz Terres stirbt im Konzentrationslager Sachsenhausen
Der ehemalige Mülheimer KPD-Stadtverordnete und Betriebsrat Fritz Terres stirbt in einem Außenlager des Konzentrationslager Sachsenhausen. Wie viele andere Gegner des NS-Regimes war er nach dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 im Rahmen der Aktion „Gewitter“ verhaftet und interniert worden.
Gründung des Mülheimer Zupforchesters (MZO)
11. April
Der 2. Weltkrieg endet in Mülheim
Mit dem Einmarsch amerikanischer Soldaten endet für Mülheim der Zweite Weltkrieg. In Mülheim leben nur noch 88.000 Menschen. Auf den Straßen der Stadt liegen 800.000 Kubikmeter Trümmerschutt. Jedes dritte Wohngebäude ist beschädigt oder zerstört. Fast 8000 Mülheimer haben während des Krieges ihr Leben verloren.
Die Mülheimer Landesgartenschau (MüGa) wird eröffnet
Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern und NRW-Ministerpräsident Johannes Rau eröffnen bei schönem Wetter die Mülheimer Landesgartenschau (MüGa), die bis Ende Oktober von 1,35 Millionen Menschen besucht wird. Die Müga bedeutet für Mülheim eine Umwandlung ehemaliger Brachflächen in blühende Landschaften und eine städtebauliche Aufwertung.
12. April
Gründung des Arbeiter-Samariter-Bundes Mülheim an der Ruhr
13. April
Otto Gaudig wird erschossen
Der ehemalige KPD-Stadtverordnete Otto Gaudig wird zusammen mit zwölf anderen Gegnern des NS-Regimes in der Wenzelsschlucht bei Langenfeld von Gestapo-Leuten erschossen.
14. April
Besuch von Adolf Hitler in Mülheim
Mehrfach besucht Adolf Hitler in den 1930er Jahren Mülheim. Anlass ist stets der Geburtstag seines Freundes und Förderers Emil Kirdorf, der hier als Großindustrieller seinen Wohnsitz auf dem sogenannten „Streithof“ hat.
Ordination von Pastor Ewald Luhr
Als evangelischer Pfarrer in Saarn setzt sich Ewald Luhr für soziale Belange in seiner Heimatstadt Mülheim ein und erhält dafür später unter anderem das Bundesverdienstkreuz.
15. April
Ratsbeschluss zur Einrichtung einer Knabenmittelschule
16. April
Tod von Mathias Stinnes
Als der Mülheimer Großreeder Mathias Stinnes 1845 starb, fuhren mehr als 60 seiner Schiffe auf Rhein und Ruhr. Sie transportierten nicht nur Kohle, sondern auch andere Güter, von Getreide über Holz und Steine bis hin zu Schießpulver.
17. April
Boxclub "Ringfrei" wird Deutscher Amateur-Mannschaftsmeister
18. April
Grundsteinlegung der Paulikirche
Nach dem Abriss der ersten, 1681 eingeweihten lutherischen Kirche an der Delle, wird an gleicher Stelle die zweite, im neugotischen Stil errichtete Paulikirche, errichtet. Sie wird später zu einer beliebten Hochzeitskirche, ehe sie 1971 abgerissen wird.
19. April
Grundsteinlegung für das Innungshaus
20. April
Einweihung der neuen Synagoge an der Kampstraße
21. April
Beginn der Vermessungen der Eisenbahnführung über Alstaden und Lipperheide
22. April
Bildung des Regierungsbezirks Düsseldorf
Der preußische Regierungsbezirk Düsseldorf unter Chefpräsident von Pestel wird eingerichtet. Mülheim wird zu einer Bürgermeisterei im Kreis Essen mit 12.344 Einwohnern.
23. April
Baubeginn der neuen Marienkirche an der Althofstraße
Ruhrpreis für Dore O. und Werner Nekes
Die Mülheimer Filmemacher Dore O. und Werner Nekes erhalten den Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft für das Jahr 1974 und tragen sich in das Goldene Buch der Stadt Mülheim ein.
24. April
Wiederaufnahme des Straßenbahnverkehrs
Die Strecke der Linie 12 ist die erste, die nach Kriegsende wieder aktiviert wird.
25. April
Gründung des Vaterländischen Frauenvereins
26. April
Eröffnung der Begegnungsstätte Feldmann-Stiftung in Styrum
Wiedereröffnung von Kloster Saarn
Nach 10 Jahren Restaurierung (1979-1989) ist das Kloster Mariensaal in Saarn wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
27. April
Eröffnung des Staatlichen Gymnasiums
Angesichts der stark gewachsenen Schülerzahlen kommt es 1911 zur Aufteilung des Jungengymnasiums in zwei Lehranstalten: das Staatliche Gymnasium (heutige Otto-Pankok-Schule) und das Städtische Gymnasium (heutige Karl-Ziegler-Schule).
28. April
Erste Erwähnung der Ruhrschiffahrt
29. April
Eröffnung des Büromuseums im Rathausturm
Auf Initiative des städtischen Mitarbeiters Horst Borgsmüller kommt es zur Einrichtung eines Büromuseums im Rathausturm. Mit der Ausstellung soll der Büroalltag in früheren Zeiten dokumentiert werden.
30. April
Neubau der Luisenschule wird eingeweiht
An der Ecke Kaiserstraße/Althofstraße wird der Neubau der seit 1852 bestehenden Luisenschule eingeweiht. Das Schulhaus fällt 1943 den Bomben des Zweiten Weltkrieges zum Opfer. Seit 1973 drücken an der Luisenschule (heute an den Buchen in Holthausen) nicht mehr nur Mädchen, sondern auch Jungs die Schulbank.
Einweihung des Schwimmbads Heißen
Oberbürgermeister Dieter aus dem Siepen weiht nach 13 Monaten Bauzeit und Baukosten in Höhe von sieben Millionen D-Mark das an der Yorckstraße errichtete Hallen- und Freibad Heißen ein. 1991 erhält es den Namen des verstorbenen SPD-Fraktionsvorsitzenden Friedrich Wennmann.
Mai
01. Mai
Prinz Equalla Deido stirbt in Holthausen
Der Sohn eines afrikanischen Häuptlings aus Kamerun, zu Bildungszwecken in Deutschland, stirbt an einer Lungenentzündung. Er wird auf dem Friedhof in Holthausen begraben.
Einweihung des neuen Schülerbootshauses auf der Schleuseninsel
Das heutige Museum „Haus Ruhrnatur“ war ursprünglich das Bootshaus der Mülheimer Schülerrudermannschaften
Erste Maikundgebung nach dem Krieg
Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund lädt am Tag der Arbeit zur ersten Maikundgebung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und nach dem Ende der NS-Diktatur. 10.000 Menschen versammeln sich auf dem Sportplatz an der Südstraße: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, „Kampf dem Hunger“, „Demokratisierung der Wirtschaft“ und „Sozialisierung der Industrie“, lauten die Forderungen der Gewerkschaften.
Erste Mülheimer Theatertage "Stücke"
Offizielle Gründung der Hochschule Ruhr West (HRW)
02. Mai
Schachmeister Emanuel Lasker zu Besuch in Mülheim
Weltschachmeister Emanuel Lasker spielt Simultanschach gegen Mülheimer.
Der "Eiserne Gustav" macht Station in Mülheim
Letzte Fahrt des „Eisernen Gustavs“ mit einem Zwischenstopp in Mülheim.
03. Mai
Der Papst in Mülheim
Bei einem 20-minütigen Zwischenstopp im Rahmen seines zweiten Deutschlandbesuches wird Papst Johannes Paul II. kurz nach 7 Uhr von Ruhrbischof Franz Hengsbach, Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern und Oberstadtdirektor Heinz Hager vor seinem Weiterflug in die Landeshauptstadt Düsseldorf am Flughafen Essen/Mülheim empfangen. Der Papst trägt sich ins Goldene Buch ein, hört ein Ständchen des Blasorchesters der Jugendmusikschule und winkt den 700 Schaulustigen.
Boris Becker als Hochzeitsgast in Mülheim
Zur Trauung seines ehemaligen Davis-Cup-Teamkollegen Eric Jelen erscheint Boris Becker als Gast in St. Laurentius. Danach geht es zur Feier nach Schloß Hugenpoet.
04. Mai
Letzte Straßenbahnfahrt nach Saarn
Städtepartnerschaft mit Kfar Saba
Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern und ihr Amtskollege Itzak Wald vereinbaren eine deutsch-israelische Städtepartnerschaft zwischen Mülheim und Kfar Saba.
05. Mai
Gründung des Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk
Städtepartnerschaft mit Tours
Der Mülheimer Oberbürgermeister Heinrich Thöne und sein Tourainer Amtskollege Jean Royer vereinbaren in Tours eine deutsch-französische Städtepartnerschaft. Tours ist nach dem englischen Darlington (seit 1953) Mülheims zweite Partnerstadt.
Bundeskanzler Helmut Schmidt zu Besuch
06. Mai
Gründung des katholischen Gesellenvereins
07. Mai
Der Zeppelin "Deutschland" kreuzt über Mülheim
08. Mai
Erstes Gastkonzert der Berliner Philharmoniker in der Stadthalle
Die im Januar 1926 eröffnete Mülheimer Stadthalle zieht alles an, was Rang und Namen hat. So auch die Berliner Philharmoniker unter ihrem Dirigenten Wilhelm Furtwängler. Weitere Gastspiele der Berliner folgen, das letzte im Januar 1940.
Eröffnung der ersten Mülheimer Theatertage
NRW-Ministerpräsident Heinz Kühn eröffnet die ersten Mülheimer Theatertage. Den ersten, damals mit 10.000 D-Mark dotierten Mülheimer Dramatiker Preis erhält der Schriftsteller und Schauspieler Franz Xaver Kroetz für sein vom Züricher Neumarkt-Theater inszeniertes Sozialdrama „Das Nest“!
09. Mai
Wim Thoelke wird geboren
In Speldorf wird Georg Heinrich Wilhelm Thoelke geboren. Thoelke besucht die Volksschule am Blötter Weg und spielt beim VFB Speldorf Fußball. Zwischen 1963 und 1992 wird er als Moderator des Aktuellen Sportstudios und als Showmaster des Großen Preises im ZDF einem millionenfachen Fernsehpublikum bekannt.
Benjamin List wird Mülheimer Ehrenbürger
Der Chemie-Nobelpreisträger (2021) und Professor am Kohlenforschungsinstitut Benjamin List erhält diese Ehrung nach einem Beschluss des Rates der Stadt Mülheim
10. Mai
Gründung von Kloster Saarn
In Saarn wird das Kloster Mariensaal gegründet, in dem Nonnen aus dem Orden der Zisterzienser bis zur Auflösung der Klosters im Jahr 1808 leben, arbeiten und beten.
Max Planck auf Vortragsreise in Mülheim
Auf Einladung von Oberbürgermeister Edwin Hasenjaeger hält der Physik-Nobelpreisträger Max Planck einen öffentlichen Vortrag in der Stadthalle
11. Mai
Erste Jugendfestspiele „Voll die Ruhr“
Ursprung dieses Spielfestes sind die 1911 gegründeten Vaterländischen Festspiele. Damals standen noch das Turnen und die körperliche Ertüchtigung im Vordergrund.
12. Mai
Die Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft (Contigas) siedelt sich in Mülheim an
Die Contigas ist der Vorgänger der Städtischen Gasanstalt. Generaldirektor wird 1856 nach dem Ausscheiden aus dem Amt der ehemalige Mülheimer Bürgermeister Wilhelm Oechelhäuser.
13. Mai
Gründung der Firma Tengelmann
Die Familie Schmitz-Scholl und deren Firma Wissoll stecken hinter diesem Handelsriesen, der Firmenprokurist Emil Tengelmann fungiert lediglich als Namensgeber
14. Mai
Blitzbesuch des maltesischen Ministerpräsidenten
Giorgio Borg Olivier, Regierungschef des Inselstaates Malta, besucht die in Mülheim stationierten rund 450 maltesischen Soldaten der Royal Malta Artillery (RMA)
15. Mai
Eröffnung des Solbades Raffelberg
1909 wird das Solbad Raffelberg eröffnet. Nach der Schließung 1992 wird es für das Theater an der Ruhr (bereits seit 1981 im alten Kursaal ansässig) umgebaut und 1997 dem neuer Nutzer übergeben
16. Mai
Abbruch des Bahnhofs Eppinghofen
Das Stationsgebäude des 1866 eröffneten Bahnhofs ist eine reine Holzkonstruktion, die nach 42 Jahren Dienst baufällig ist und nun ersetzt werden muss.
17. Mai
Eröffnung des Hauptpostamtes
Eröffnung des Hauptpostamtes am Viktoriaplatz (heute Synagogenplatz), wo bis 1982 die Post abgeht und 1994 das Kunstmuseum der Stadt einzieht.
August Thyssen wird Mülheimer Ehrenbürger
Auf Vorschlag von Oberbürgermeister Lembke beschließt der Rat der Stadt, August Thyssen an seinem 70. Geburtstag das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Obwohl mittlerweile wohnhaft auf Schloss Landsberg außerhalb der Mülheimer Stadtgrenzen, nimmt er diese Auszeichnung an.
Eröffnung der Jugendherberge auf dem Kahlenberg
Seit 1890 ist das Gebäude bei der Mülheimer Bevölkerung ein beliebtes Restaurant und Ausflugslokal. Von der neuen Nutzung profitieren nun jugendliche Besucher.
18. Mai
Jakob Grimm vertritt Mülheim beim Parlament in der Frankfurter Paulskirche
In Ermangelung eines geeigneten heimischen Kandidaten entscheidet sich der Kreis Duisburg, zu dem auch die Bürgermeisterei Mülheim gehört, für den prominenten Sprachwissenschaftler als politischen Vertreter Duisburgs im Paulskirchenparlament
Geburt des Tennisspielers Kurt Gies
Kurt Gies, geboren am 18. Mai 1921 in Holthausen, steigt auf zu einem der besten deutschen Tennisspieler seiner Zeit. Zum Kriegsdienst eingezogen fällt er im Alter von 22 Jahren als junger Leutnant an der Ostfront. Zu seinem Andenken werden in Mülheim nach dem Krieg über viele Jahre Kurt-Gies-Gedächtnisturniere veranstaltet. Eine Straße in Heißen trägt heute seinen Namen.
19. Mai
Fertigstellung des Fernmeldeturms in Speldorf
20. Mai
Schenkung einer ägyptischen Mumie für das Städtische Gymnasium
Von einer Orientreise im Jahre 1903 bringt der Mülheimer Unternehmer Wilhelm Schmitz-Scholl eine Mumie mit, die er seiner alten Schule für die Lehrmittelsammlung überlässt.
21. Mai
Schiedsspruch über die Besetzung der Pfarrstelle an der Petrikirche
22. Mai
Der Bahnhof Eppinghofen wird zum Bahnhof „Mülheim (Ruhr)“
Ursprünglich ein Nebenbahnhof, wächst ab 1910 die Bedeutung dieser Haltestelle gegenüber dem eigentlichen Hauptbahnhof in Mülheim-West. Die offizielle Bezeichnung „Hauptbahnhof“ erhält Eppinghofen jedoch erst 1974.
Queen Elisabeth II. landet in Mülheim
Queen Elisabeth II. landet wegen einer Umleitung auf dem Flughafen Mülheim an der Ruhr, wo sie von Oberbürgermeisterin Güllenstern empfangen wird. Im Gegensatz zur Zwischenlandung von Papst Johannes Paul II. 1987 an gleicher Stelle gibt es von ihr jedoch keinen Eintrag im Goldenen Buch der Stadt.
23. Mai
Gründung des Mülheimer Wirtevereins
24. Mai
Besuch einer Delegation der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Prüfung des Standortes für ein Lederforschungsinstitut
Nachdem Mülheim mit dem Institut für Kohlenforschung 1914 den Zuschlag für das erste Kaiser-Wilhelm-Institut außerhalb von Berlin bekam, erhält die Stadt nun eine Absage. Sieger im Bewerbungsverfahren ist die Stadt Dresden.
25. Mai
Clärenore Stinnes bricht in Berlin zu einer Weltreise auf
Nachdem sie zuvor bereits als Renn- und Rallyefahrerin erfolgreich gewesen ist, will die Industriellentochter Clärenore Stinnes nun als erste Frau die Welt in einem Auto umrunden. Zwei Jahre später wird sie umjubelt zurückkehren.
Wiedereröffnung des Kunstmuseums
Das Kunstmuseum in der ehemaligen kaiserlichen Hauptpost eröffnet nach mehr als sechsjähriger Umbauzeit.
26. Mai
Besuch von Generalfeldmarschall Alfred Graf von Waldersee in Mülheim
Deutschlandweit bekannt ist Waldersee als Oberbefehlshaber des multinationalen Truppenkontingents, das zwei Jahre zuvor den chinesischen Boxeraufstand in Peking niedergeschlagen hat
Veröffentlichung der Grabungsergebnisse Schloß Broich
Der Archäologe Dr. Günther Binding stellt der Öffentlichkeit die Grabungsergebnisse im Schloss Broich vor, die den spätkarolingischen Ursprung des Schlosses als Sperr- und Wehrburg belegen. Die Grabungen wurden vom stellvertretenden Vorsitzenden des Geschichtsvereins, Rudolf op ten Höfel angestoßen. Mit den Grabungsergebnissen wird klar, dass die Abrisspläne vom Tisch sind und die Schlossanlage restauriert und einer weiteren Nutzung zugeführt wird.
27. Mai
Besuch von Bundeskanzler Ludwig Erhard in Mülheim
Oberbürgermeister Thöne empfängt den Gast im Rathaus und bitte um einen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Draußen wartet eine große Menschenmenge, um einen Blick auf den berühmten Besucher zu erhaschen.
28. Mai
Gründung der August- und Josef-Thyssen-Stiftung
Erste Meisterschaft für den HTC Uhlenhorst
Nach einem 1:0-Heimsieg im Lokalderby gegen den HC Raffelberg gewinnt der HTC Uhlenhorst erstmals die Deutsche Meisterschaft im Feldhockey der Herren. Den Siegtreffer schießt der spätere Bürgermeister Herbert Mohr. Bis 2019 werden weitere 17 Meistertitel folgen.
Erste Fahrt der neuen Stadtbahnlinie U18
Auf dem fertigen Teilstück zwischen Essen und Heißen kommt es zur Jungfernfahrt der U18. Der zweite Bauabschnitt zwischen Heißen und Mülheim Hauptbahnhof wird zweieinhalb Jahre später für den Verkehr freigegeben.
29. Mai
Eröffnung des Hallenbads Süd
Letzter Öffnungstag des Mülheimer Kaufhofs
Der Mülheimer Kaufhof öffnet zum letzten Mal seine Türen. Eine 100-jährige Geschichte des Kaufhauswesens geht damit in Mülheim zu Ende. Vorgänger sind das Kaufhaus Arnfeld (1910), das Kaufhaus Hammonia (1913) sowie das Kaufhaus Tietz (1928).
30. Mai
Der HTC Uhlenhorst wird zum zweiten Mal Deutscher Hockeymeister
Nach 1950 der zweite Meistertitel für den HTC, bis 2019 sollen noch 16 weitere folgen. Damit ist Uhlenhorst mit weitem Abstand vor Rot-Weiss Köln (11 Titel) Rekordtitelträger in Deutschland.
31. Mai
Eröffnung des Zentralhallentheaters
Albert Mentzen eröffnet an der Leineweberstraße das Zentralhallentheater, das über ein eigenes Ensemble verfügt und als privat betriebenes Theater bis zur Schließung im Jahr 1910 das Mülheimer Publikum erfreut.
Einweihung des Fliedner-Dorfes durch NRW-Minsterpräsident Johannes Rau
„Das Dorf“ ist eine Wohneinrichtung mit circa 600 Plätzen für alte und junge Menschen mit und ohne Behinderung, gelegen auf dem ehemaligen Zechengelände Diepenbrock in Selbeck.
Juni
01. Juni
König Friedrich I. von Preußen und Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz treffen sich auf Schloss Broich
Der Pietist Johann Christian Stahlschmidt stirbt in Saarn
Der Prediger und Pietist aus dem siegerländischen Freudenberg ist ein enger Freund von Gerhard Tersteegen und gilt als Mitbegründer der Elberfelder Missionsgesellschaft. Sein 1799 erschienenes Buch „Die Pilgerreise zu Wasser und zu Lande“ ist ein europäischer Bestseller der Erweckungsbewegung.
Heinrich Coupienne gründet eine Lederfabrik in der Köhle
Ruderregatta im Hafenkanal
Der Mülheimer Wassersportverein organisiert im Hafenkanal seine erste große Ruderregatta: 37 Rudervereine mit 128 Booten und 677 Ruderern nehmen teil.
02. Juni
Einsetzung von Edwin Hasenjaeger als Mülheimer Oberbürgermeister
Auf Betreiben der Industriellen Emil Kirdorf und Fritz Thyssen wird Edwin Hasenjaeger 1936 vom preußischen Innenminister als Oberbürgermeister nach Mülheim an der Ruhr versetzt, wo er seinen im Amt erfolglosen Vorgänger Wilhelm Maerz ablöst.
Übergabe von Schloß Styrum an die Stadt Mülheim
Nach einem Schenkungsangebot von Baron Heinrich von Thyssen-Bornemisza an die Stadt Mülheim kommt es im Juni 1959 zur Übergabe der historischen Immobilie.
03. Juni
Enthüllung des Kaiser-Friedrich-Denkmals vor der Kaserne
Aufstellung des "Bogenschützen" von Herman Lickfeld
Zum Abschluss der Gestaltung des Dichterviertels wird auf dem Goetheplatz diese Bronzeskulptur aufgestellt. Nach der Demontage 1942 und einer Odyssee findet der „Bogenschütze“ aus Hamburg den Weg zurück nach Mülheim und steht heute im Luisental.
04. Juni
Geschichte aktuell erzählt
An diesem Platz sehen alle Benutzer ein tagesaktuelles geschichtliches Ereignis unserer Stadt. Wenn Sie eine historische Begebenheit kennen, lassen Sie es uns wissen
05. Juni
Einweihung des ersten Schülerbootshauses
Einrichtung einer städtischen Garten- und Friedhofsverwaltung
Der Oberbürgermeister erkennt die Zeichen der Zeit und übernimmt Verantwortung für Mülheims Grün. Bis dahin ist es dem 1879 von Bürgern gegründeten Verschönerungsverein zu verdanken, dass grüne Lungen wie die Ruhranlagen, der Witthausbusch oder der Kahlenberg entstehen und gepflegt werden.
Großadmiral Alfred von Tirpitz besucht Mülheim
Tirpitz gilt als Begründer der deutschen Hochseeflotte. Zudem ist er Mitbegründer und Vorsitzender der 1917 gegründeten Vaterlandspartei, einer außerparlamentarischen Bewegung mit zeitweise über 1,25 Millionen Mitgliedern.
1.FC Mülheim Styrum steigt in die 2. Bundesliga auf
Die Fußballer des 1. FC Mülheim Styrum steigen von der Regionalliga West in die Zweite Bundesliga auf, wo sie sich über zwei Spielzeiten halten können.
06. Juni
Otto Pankok wird geboren
In Saarn wird der spätere Maler, Grafiker und Bildhauer Otto Pankok geboren. Er wird nach dem Zweiten Weltkrieg als Professor an der Kunstakademie lehren und 1965 mit dem Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet.
Eröffnung des neuen Campus der Hochschule Ruhr West (HRW)
07. Juni
Gaslieferungsvertrag der Stadt mit der Firma Thyssen
Die städtische Gasanstalt kann den gewachsenen Bedarf der Mülheimer nicht mehr bewältigen. Thyssen liefert jetzt Ferngas, ehe 1940 die Rhenag und ab 1998 die Firma medl die Versorgung übernehmen.
08. Juni
Städtepartnerschaft mit der finnischen Stadt Kuusankoski (Kouvola)
Nach Darlington (1953) und Tours (1962) ist dies die dritte Städtepartnerschaft Mülheims. Durch eine Gebietsreform 2009 wird die Gemeinde Kouvala zum neuen offiziellen finnischen Partner.
09. Juni
Erste Direktwahl zum Europäischen Parlament
Die Europawahl 1979 ist gleichzeitig die erste Wahl, die in Mülheim mithilfe des Kollegen Computer durchgeführt wird. 93.000 Mülheimerinnen und Mülheimer sind zur Wahl aufgerufen, die Beteiligung liegt bei 65,4 Prozent. Mit DGB-Chef Heinz Oskar Vetter zieht ein Mülheimer Sozialdemokrat ins Europaparlament ein.
Sturmtief "Ela" richtet schwere Schäden an
In Mülheim sind vom sogenannten Pfingstmontag-Unwetter vor allem die südlichen und östlichen Stadtteile betroffen. Zahlreiche Waldbereiche und Spielplätze müssen gesperrt werden. Bis Ende Juni zählt die Mülheimer Feuerwehr über 2.000 sturmbedingte Einsatzanforderungen. Ein Luftschiff der Firma WDL wird fast vollständig zerstört.
10. Juni
Geburt des Komponisten Hubert Ferdinand Kufferath
Kufferath stammt aus einer Mülheimer Musikerfamilie. Sein Vater und seine Brüder sind über die Landesgrenzen hinaus bekannt und werden von ihren Zeitgenossen scherzhaft als musikalisches Siebengestirn bezeichnet.
Der HTC Uhlenhorst wird zum 17. Mal Deutscher Meister
Ein weiterer Meistertitel folgt 2019. Damit ist Uhlenhorst vor Rot-Weiss Köln (11 Titel) Rekordtitelträger im Feldhockey der Herren in Deutschland.
11. Juni
Apollo-Astronaut Stuart Roosa zu Besuch in Mülheim
Anlässlich eines privaten Aufenthalts in Mülheim trägt sich das Mitglied der Apollo 14-Mondlande-Mission ins Goldene Buch der Stadt ein
Wiedereröffnung des Schwimmbads Styrum als Naturbad Styrum
12. Juni
Alt-Oberbürgermeister Heinrich Thöne stirbt
Als Oberbürgermeister hat er von 1948 bis 1969 genau 21 Jahre und einen Tag lang die Geschicke der Stadt Mülheim an der Ruhr maßgeblich bestimmt.
13. Juni
Gründung des Wassersportvereins Mülheim
Sieben Herren gründen den ersten Mülheimer Ruderverein für alle. Bis dahin gibt es nur einen Schülerruderverein am Städtischen Gymnasium.
Bezug des neuen Rathauses
Nach vier Jahren Bauzeit kann das neue, von den Architekten Arthur Pfeifer und Hans Großmann geplante Rathaus bezogen werden. Das neue Rathaus ist erheblich größer als das zuvor an gleicher Stelle abgerissene Gebäude aus dem Jahr 1842.
14. Juni
Gründung der Firma Stinnes
Firmengründer ist der junge Mathias Stinnes, der eine beispiellose Karriere vom Schiffsjungen zum erfolgreichen Kohlenhändler, Reeder und Bergbaumagnaten macht. Mit seiner Firma legt er 1808 den Grundstein für den Aufstieg der Familie Stinnes, die 1924 mit dem Weltkonzern von Mathias Enkel Hugo Stinnes auf ihrem Höhepunkt ist.
Gründung der ersten Mülheimer Bürgergesellschaft
Die Casino-Gesellschaft gilt als ältester Mülheimer Verein und zählt gleichzeitig zu den ältesten Casinogesellschaften Deutschlands. Alternativ werden in Quellen auch 1792 bzw. 1816 als Gründungsjahr genannt.
Einweihung des Innungshauses
Auftritt von drei Swinglegenden in Mülheim
Die Swinglegenden Max Greger, Paul Kuhn und Hugo Strasser treten beim 16. Mülheimer Jazzfestival in der Freilichtbühne auf und tragen sich ins Goldene Buch der Stadt Mülheim ein.
15. Juni
Gründung eines „Lawn-Tennis-Club“ auf dem Kahlenberg
Dies ist der erste Tennisclub auf Mülheimer Stadtgebiet, nachdem die aus England kommende Sportart ihren Weg auch nach Deutschland gefunden hat. Der Name wird später geändert in Mülheimer Tennisverein am Kahlenberg.
16. Juni
Erstes Rheinisch-WestfälischesTurnfest in Mülheim
Schließung des Kaufhauses Neckermann
Mit der Eröffnung im November 1965 kamen die Neckermänner dem Konkurrenten Karstadt zuvor, der ebenfalls Interesse am Standort Mülheim gezeigt hatte. Keine 13 Jahre später wird die Filiale geschlossen und der einst 30 Millionen DM teure Bau abgerissen.
Eleonore Güllenstern wird erste Oberbürgermeisterin in Mülheim
Mit der Sozialdemokratin Eleonore Güllenstern wählt der Rat der Stadt die erste Oberbürgermeisterin Mülheims. Zum Zeitpunkt ihrer Wahl ist die bis 1994 amtierende Eleonore Güllenstern das bundesweit einzige weibliche Stadtoberhaupt.
17. Juni
Ernennung eines Rottmeisters
Bestallungspatent für einen Rottmeister (Anführer einer Rotte der Bürgerwehr) mit Anweisungen für die Verteidigung der Broicher Untertanen.
Verordnung zur Qualifikation von Ärzten
Herrschaftliche Verordnung, dass nur qualifizierte Ärzte in der Herrschaft Broich „innerliche Kuren“ durchführen dürfen.
18. Juni
Mülheim wird Teil der britischen Besatzungszone
Mit dem Einmarsch von amerikanischen Truppen endet am 11. April 1945 der Zweite Weltkrieg für die Einwohner Mülheims. Mit der Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen wird Mülheim dann wenig später an die Briten übergeben.
19. Juni
Der HTC Uhlenhorst wird zum dritten Mal Deutscher Hockeymeister
Nach dem dritten Meistertitel im Jahr 1955 erhält die Mannschaft am 23. Oktober vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss die höchste sportliche Auszeichnung in Deutschland, das Silberne Lorbeerblatt.
20. Juni
Gründung des Mülheimer Tierschutzvereins
Die D-Mark wird zum neuen Zahlungsmittel
An stadtweit 212 Kassen in 80 Ausgabestellen erhalten die Mülheimerinnen zwischen 8 und 20 Uhr die neue D-Mark. Bereits am 14. Juni haben 8,5 Millionen der in den USA gedruckten D-Mark die Tresore der Stadtsparkasse erreicht. Alle Bürgerinnen und Bürger erhalten 40 D-Mark als Startguthaben. Alte Reichsmark-Guthaben werden im Verhältnis 1:10 abgewertet.
Grundsteinlegung für das Fliedner-Dorf in Selbeck
Gebaut wird „Das Dorf“, eine Wohneinrichtung für Menschen mit und ohne Behinderung, auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Diepenbrock in Selbeck.
21. Juni
Erste Mülheimer Altentagesstätte im Schloss Styrum
1959 macht Baron Heinrich von Thyssen-Bornemisza der Stadt Mülheim ein Schenkungsangebot für Schloss Styrum verbunden mit der Auflage, dort eine Begegnungsstätte für Senioren einzurichten. Die Stadtväter akzeptieren und setzen dies ein Jahr später um.
22. Juni
Gründung des Spar- und Bauvereins evangelischer Bürger und Arbeiter
Im Haus Tersteegensruh im Witthausbusch kommen 23 Arbeiter und Handwerker zusammen, um eine Wohnungsbaugenossenschaft zu gründen. Dies ist die Keimzelle der heutigen Mülheimer Wohnungsbau eG (MWB)
23. Juni
Gründung des Katholischen Fürsorgevereins für Mädchen, Frauen und Kinder
Der Verein ist der Vorläufer des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF).
Schwerster Luftangriff des Zweiten Weltkrieges
Mülheim erlebt den schwersten Luftangriff des Zweiten Weltkrieges, bei dem vor allem die Innenstadt getroffen wird und 500 Menschen ihr Leben verlieren.
Willy Brandt zu Besuch in Mülheim
Als Regierender Bürgermeister von Berlin nimmt Willy Brandt am VII. Kommunalpolitischen Bundeskongress der SPD teil, der in der Mülheimer Stadthalle stattfindet. Bei einer Kundgebung auf dem Rathausmarkt hält er eine Rede und trägt sich anschließend im Rathaus in das Goldene Buch der Stadt ein. Zum Abschluss des ersten Kongresstages gibt es einen Empfang im Wasserbahnhof.
24. Juni
Erste urkundliche Erwähnung der Broicher Ruhrfähre
Zu dieser Zeit gibt es in Mülheim noch keine Brücke über die Ruhr. Es wird noch mehr als 400 Jahre dauern, bis die Fähre mit dem Bau der Kettenbrücke Konkurrenz bekommt.
Kirchenglocken läuten zum letzten Mal
Zwischen 12 und 13 Uhr läuten alle Kirchenglochen der Stadt. Es handelt sich um ein Abschiedsläuten, denn die Kirchenglocken werden für die deutsche Kriegsrüstung eingeschmolzen. Jede Kirchengemeinde darf nur ihre kleinste Glocke behalten.
Gründung des 1. FC Mülheim-Styrum
Anfang 1923 fusioniert der Styrumer Spielverein mit dem Oberhausener SV 04 zur SpVgg Oberhausen und Styrum. Von diesem Verein spaltet sich am 24. Juni 1923 der 1. FC Styrum ab, während sich der Restverein in Rot-Weiß Oberhausen umbenennt.
Wiedereröffnung der VHS nach Kriegsende
Der VfB Speldorf wird deutscher Vizemeister der Fußball-Amateure
25. Juni
Eröffnung des Schwimmbads im Stadion Heimaterde
Ankunft der Beatles am Bahnhof Mülheim (Ruhr)
Auf der Beatles-Blitztournee durch Deutschland mit Konzerten in München, Essen und Hamburg ist ein Etappenziel des bereitgestellten Sonderzugs der Bahnhof Mülheim-West. Rund 2.000 Fans warten dort.
Eröffnung der Karl-May-Festspiele in der Freilichtbühne
Zur Premiere schaut als Ehrengast auch Winnetou-Filmdarsteller Pierre Brice vorbei. Eine Wiederholung der Mülheimer Karl-May-Festspiele ist eigentlich fest geplant, scheitert aber an der Finanzierung.
26. Juni
Stadtverwaltung beschließt, die Saarner Kirmes in der bisherigen Form beizubehalten.
27. Juni
Letzter Gottesdienst in der Paulikirche vor dem Abriss
Aus Kostengründen muss sich die evangelische Altstadtgemeinde nach 80 Jahren von ihrer Kirche an der Delle trennen. Die letzte Predigt hält Pfarrer Walter Hufschmidt.
28. Juni
Gedenken an Walther von Rathenau
Mit Arbeitsniederlegungen und einer Protestkundgebung gedenken die Mülheimer dem am 24. Juni von Rechtsextremisten ermordeten deutschen Außenminister Walther von Rathenau.
Einweihung der Freilichtbühne
Nach mehrjähriger Bauzeit wird die Freilichtbühne an der Dimbeck mit der Aufführung des Shakespeare-Dramas „Ein Sommernachtstraum“ eröffnet.
29. Juni
Wilhelm Prinz von Preußen (der spätere Kaiser Wilhelm I.) besucht Schloß Broich
Zerschlagung des Duquesne-Spionagerings
Mit Hilfe des Mülheimer Auswanderers und Doppelagenten Wilhelm (William) Sebold gelingt es dem amerikanischen FBI, einen deutschen Spionagering in den USA zu zerschlagen
30. Juni
Konzession für die Engel-Apotheke
Die Konzession der ersten Mülheimer Apotheke, die 1732 als Engel-Apotheke eröffnet wurde, wird von der landgräflichen Verwaltung der Herrschaft Broich überprüft und verlängert.
Abzug der britischen Truppen aus Mülheim an der Ruhr
Nach fast 50 Jahren endet die Zeit der britischen Besatzung in Mülheim an der Ruhr. Ihre Kaserne, die Wrexham Barracks, wird zum Wohnpark Witthausbusch
Juli
01. Juli
Mülheim wird Teil des preußischen Postnetzes
Damit verbunden ist die Aufwertung der Postwärterstelle an der Petrikirche zum Postamt und die Beförderung des Postwärters Matthias Krabb zum Postmeister.
Eingemeindung von Menden und Raadt
Grundsteinlegung des Fackelträger-Denkmals
In Erinnerung an die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs plant die Stadt ein Kriegerdenkmal auf der Witthaushöhe. Carl Moritz Schreiner, ein Bildhauer aus Düsseldorf, wird mit der Ausführung beauftragt. Die sechs Meter hohe, bronzene Figur mit dem Namen „Der Fackelträger“ sorgt für heftige Diskussionen. Für die Bevölkerung ist sie der „Nackte Heinrich“, für die Rheinisch-Westfälische Zeitung der „Koloss von Mülheim“.
Erste Aufführung auf der Freilichtbühne nach dem Krieg
Mit der Oper „Carmen“ von Georges Bizet wird der Spielbetrieb auf der Freilichtbühne an der Dimbeck nach Kriegsende wieder aufgenommen.
Schließung des Kindererholungsheimes Neuastenberg
02. Juli
Wiederaufnahme des Postverkehrs in Mülheim
03. Juli
Einweihung des Hajek-Brunnens
Der nach seinem Schöpfer Otto Herbert Hajek benannte, von der Sparkasse mit 850.000 D-Mark finanzierte und von Anfang an umstrittene Hajek-Brunnen auf dem Viktoriaplatz (heute: Synagogenplatz) wird der Öffentlichkeit übergeben.
04. Juli
Tod des ersten Mülheimer Ehrenbürgers Peter Thielen
Thielen, Sohn eines Mülheimer Schiffsbauers, macht nach dem Studium der Theologie als Militärgeistlicher Karriere und steigt auf bis zum Feldpropst, dem höchsten geistlichen Amt innerhalb der preußischen Armee. 1880 ernennt ihn seine Heimatstadt anlässlich seines 50-jährigen Berufsjubiläums zum Ehrenbürger. Dies ist die erste Ehrenbürgerschaft in der Geschichte Mülheims.
Eröffnung des neuen Schlachthofes
Das alte Schlachthofgebäude an der Schleuse ist nach den Eingemeindungen der letzten Jahre zu klein geworden. Nach zwei Jahren Bauzeit (1911-1913) kann der Neubau in Betrieb genommen werden.
05. Juli
Geburt von Carl Arnold Kortum
Geburt des Arztes und Dichters Carl Arnold Kortum, der mit seiner 1784 veröffentlichten Jobsiade rund um den gescheiterten Theologiestudenten Hieronimus Jobs, letztlich literarischen Weltruhm erlangt. Sein Elternhaus an der Kettwiger Straße 6 beherbergt Mülheims erste Apotheke. Es übersteht den Zweiten Weltkrieg, wird aber 1957 als baufällig abgerissen.
Konzession für den Bau der Aktienstraße
Eine Aktiengesellschaft erhält den Zuschlag zum Bau dieser Straße, die privat finanziert wird und auf einer Länge von 5,1 Kilometern Essen und Mülheim miteinander verbinden soll. Über Mautgebühren sollen die Baukosten wieder hereingeholt werden.
06. Juli
Baubeginn der städtischen Gasanstalt
Die stadteigene Gasanstalt wird ab 1856 die Mülheimer Bevölkerung mit Gas versorgen. 1910 übernimmt die Firma Thyssen diese Aufgabe.
07. Juli
Letzter katholischer Gottesdienst in der Styrumer Schlosskapelle
Gründung der Städtischen Höheren Bürgerschule
Vorläufer der Gymnasien in Mülheim an der Ruhr ist die sogenannte Höhere Bürgerschule. Gegründet wird sie vom Rat der Stadt am 7. Juli 1852 als öffentliche Schule mit anfangs vier Parallelklassen. Die Aufnahme des Unterrichts erfolgt am 4. Oktober 1852. Die dort angegliederte Mädchenschule spaltet sich 1884 als eigenständige Lehranstalt ab.
08. Juli
Erste Fahrt der Weißen Flotte
Erste Fahrt der Weißen Flotte, die am neuen Wasserbahnhof auf der Schleuseninsel in Richtung Kettwig und Raffelberg fährt. Träger der neuen Mülheimer Ruhrschifffahrtsgesellschaft sind die Stadt Mülheim und die Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft.
09. Juli
Erste elektrische Straßenbahn in Mülheim
In Mülheim fährt erstmals eine elektrische Straßenbahn. Sie verkehrt im 15-Minuten-Takt. Das Gleisnetz umfasst anfangs 12,5 Kilometer und verbindet die Stadtmitte mit dem Kahlenberg, dem Hingberg sowie mit Styrum und Oberhausen.
"Teufelsrad"-Unglück auf der Saarner Kirmes
10. Juli
Vertrag zur Einführung einer Gasbeleuchtung in Mülheim
Bürgermeister Wilhelm Oechelhäuser zieht hier die Fäden. Die Gasbeleuchtung kommt und wird über 100 Jahre (bis 1961) Bestand haben.
11. Juli
Erbauseinandersetzungsvertrag bezüglich der möglichen Wiederverheiratung der Witwe Birckhoff
12. Juli
Eröffnung des Ruhrstadions
Das Ruhrstadion in Styrum mit damals 20.000 Zuschauersitzplätzen wird eröffnet. In den Jahren 1974 bis 1976 ist es die Spielstätte des Fußball-Zweitligisten 1. FC Mülheim-Styrum.
Einweihung des Kortumbrunnens
Der Brunnen ist ein Werk des Bildhauers Karl Ehlers. Auf dem Sockel thront eine 128cm große Bronzefigur des Hieronymus Jobs, einer literarischen Gestalt von Carl Arnold Kortum.
13. Juli
Hermann Göring landet auf dem Flughafen Essen-Mülheim
Der preußische Ministerpräsident Hermann Göring sitzt selbst am Steuer der Propellermaschine, die am Abend des 13. Juli in Mülheim landet. Nach einer Übernachtung in der Villa von Fritz Thyssen reist er am nächsten Morgen weiter nach Essen, wo er den Ehrenbürgerbrief erhält.
Mülheim wird wieder Garnisonsstadt
Tod von Emil Kirdorf
Im Alter von 91 Jahren stirbt der Ruhrindustrielle und Hitler-Förderer Emil Kirdorf. Seit 1905 lebt er in seiner Villa Streithof im Mülheimer Uhlenhorst, wo er mehrfach von Adolf Hitler besucht wird, zuletzt zu seinem 90. Geburtstag.
Erste Ausgabe der NRZ in Mülheim
In Mülheim erscheint erstmals die von dem Sozialdemokraten Dietrich Oppenberg herausgegebene Neue Ruhr Zeitung, deren Lokalredaktion von dem Mülheimer Journalisten und Sozialdemokraten Otto Striebeck geleitet wird.
14. Juli
Erste Ausgabe von Notgeld
Siemens (KWU) baut im Speldorfer Hafen
Mit der Unterzeichnung eines Grundstückskaufvertrages besiegeln Siemens, AEG und die Stadt Mülheim die Ansiedlung der Kraftwerksunion (KWU), heute Siemens Power Generation, im Speldorfer Hafen. So entstehen dort im Generatoren- und Turbinenbau bis zu 5000 neue Arbeitsplätze.
Hannelore Kraft wird erste weibliche Ministerpräsidentin des Landes NRW
15. Juli
Mintard und Teile der Innenstadt werden von einem Ruhrhochwasser überflutet
Mülheim erlebt mit einem Pegel von sieben Metern sein schwerstes Ruhrhochwasser seit 1890. 40 Straßen und Plätze müssen gesperrt, mehr als 250 Hilfs- und Rettungseinsätze geleistet und 15 Menschen aus ihren Wohnungen evakuiert werden. Besonders stark werden die Innenstadt, die Schleuseninsel und Mintard getroffen.
16. Juli
Augenklinik wird eröffnet
Im Gebäude einer ehemaligen Ausflugsgasstätte („Johannesburg“) wird nach einer zweijährigen Bauzeit am Hingberg unter der Leitung des Chefarztes Dr. Otto Stuelp der Betrieb der Mülheimer Augenklinik aufgenommen. Seit 2013 sind das Stadtarchiv und die städtische Musikschule in diesem von Hermann Leonhard und Margarete Stinnes gestifteten Gebäude zuhause.
17. Juli
Aufnahme des Wochenendflugverkehrs von Mülheim nach Norderney
18. Juli
Brandunglück in der Bachstraße
19. Juli
Königin Luise stirbt auf Schloss Hohenzieritz
Königin Luise von Preußen stirbt im Alter von 34 Jahren auf dem Sommerschloss ihres Vaters, Herzog Carl II. von Mecklenburg-Strelitz. Als Prinzessin verbrachte die spätere Königin die Sommermonate 1786 und 1791 bei ihrer Großmutter auf Schloß Broich.
Einweihung der Johanniskirche
Gründung des Mölmschen Kringks
Leila Negra zu Besuch in Mülheim
Die aus Mülheim stammende Schlagersängerin Leila Negra (bürgerlicher Name: Marie Nejar) tritt im Löwenhof auf und besucht damit erstmals seit vielen Jahren wieder ihre alte Heimat.
20. Juli
Erster Personendampfer auf der Ruhr
Die Jungfernfahrt führt von Mülheim nach Werden.
Attentat auf Adolf Hitler durch den militärischen Widerstand
An dem Attentat als Mitwisser beteiligt ist Oberstleutnant Günther Smend, der in Mülheim aufgewachsen und zur Schule gegangen ist. Er wird vor dem Volksgerichtshof angeklagt und zum Tode verurteilt.
21. Juli
Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus
Im Luisental wird das vom Düsseldorfer Bildhauer Josef Rübsam geschaffene Mahnmal eingeweiht, das einen KZ-Häftling in Ketten zeigt und an die Opfer der NS-Diktatur erinnern soll.
22. Juli
Tod des Nationaltorwarts Fritz Buchloh
Im Alter von 89 Jahren stirbt der ehemalige Torhüter des VFB Speldorf und der deutschen Nationalmannschaft, Fritz Buchloh, der nach dem Zweiten Weltkrieg unter anderem die isländische Nationalmannschaft trainierte.
23. Juli
Denkmäler in den Ruhranlagen
Die drei Denkmäler für Kaiser Wilhelm I., Otto von Bismarck und Helmut von Moltke werden in den Ruhranlagen enthüllt.
24. Juli
Hausvertrag zwischen Philipp Ferdinand und Ernst Maria von Limburg-Styrum
Die beiden Brüder regeln damit die Erbfolge in der Herrschaft Styrum.
25. Juli
Gründung einer Eisengussfabrik durch die Brüder Dinnendahl
Die heutige Friedrich Wilhelms-Hütte hat hier ihre Wurzeln (ebenso wie in Johann Dinnendahls Dampfmaschinenfabrik von 1811)
Bundespräsident Heinemann auf Stippvisite
Zu einem privaten Kurzbesuch am Krankenbett seiner Schwester kommt Bundespräsident Gustav Heinemann in das Evangelische Krankenhaus.
26. Juli
Abkommen mit der Duisburger Straßenbahn
Die Duisburger Straßenbahngesellschaft verpflichtet sich, ihre Linie auf Mülheimer Stadtgebiet bis zum Notweg weiterzuführen.
Eröffnung eines Verkehrsübungsplatzes für Jugendliche
Es ist der erste seiner Art in NRW; er soll Kinder und Jugendliche an die Gefahren des Straßenverkehrs heranführen. Bis 1971 haben Übungsplatz und Verkehrsschule Bestand, dann müssen sie anderen Planungen weichen.
27. Juli
Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Kohlenforschung
Auf dem Kahlenberg wird das Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohlenforschung eröffnet, das zunächst von dem Chemiker Franz Fischer und ab 1943 von Karl Ziegler geleitet und 1947 in Max-Planck-Institut für Kohlenforschung umbenannt wird. Das Institut am Kahlenberg bringt mit Karl Ziegler (1963) und Benjamin List (2021) zwei Nobelpreisträger für Chemie hervor.
Geburt des Kirchenmusikers und Komponisten Siegfried Reda
28. Juli
Berufung von Prediger Engels
Mit der Berufung durch die Herrschaft Broich tritt Prediger Engels seine Pfarrstelle in Mülheim an.
29. Juli
Eröffnung der ersten Vaterländischen Festspiele
Mülheims „Turnvater“ Martin Gerste, Leiter des städtischen Amtes für Leibesübungen, gilt als geistiger Vater dieses Sportfestes. Im Laufe der Zeit wandeln sich erst der Name (Jugendfestspiele) und später auch der Charakter der Spiele. Heute sind sie unter dem Namen „Voll die Ruhr“ mehr Freizeitspaß als sportliche Betätigung.
Eröffnung der Katholischen Akademie "Die Wolfsburg"
Das 1958 gegründete Ruhrbistum Essen eröffnet im ehemaligen Hotel Wolfsburg am Falkenweg in Speldorf seine bis heute bestehende Katholische Akademie.
Stilllegung der Zeche Rosenblumendelle
Letzte Schicht auf Rosenblumendelle: Die letzte Mülheimer Zeche wird stillgelegt. Mülheim wird damit zur ersten zechenfreien Stadt des Ruhrgebiets.
Olympisches Gold für Gabriela Grillo im Mannschafts-Dressurreiten
Für sie und die anderen Mülheimer Olympia-Teilnehmer Irene Pepinghege, Peter Hussing und Siegfried Hahn gibt die Stadt Mülheim zwei Wochen später einen großen Empfang mit Eintragung der Sportler in das Goldene Buch der Stadt.
30. Juli
Die letzten französischen Besatzungstruppen verlassen Mülheim
Damit endet die Zeit der Ruhrbesetzung, die im Januar 1923 begonnen und große wirtschaftliche Not verursacht hat.
31. Juli
Joachim Murat übergibt Berg an Napoleon
Damit kommt das Großherzogtum Berg unter französische Verwaltung.
August
01. August
Einrichtung eines städtischen Sportamtes
Erster Leiter des sogenannten Amtes für Leibesübungen wird der Sportlehrer Martin Gerste. 27 Jahre prägt er dieses Amt, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1937.
Eröffnung des Stadtbades
Aufgrund einer Stiftung der Industriellenbrüder August und Josef Thyssen kann nach zweijähriger Bauzeit das vom Mülheimer Baudezernenten Karl Helbig geplante Stadtbad eröffnet werden. Im Gebäudekomplex des 1998 geschlossenen Stadtbades an der Ruhrpromenade befindet sich seit 2008 ein privates Wohnquartier.
Mobilmachung für den 1. Weltkrieg
Mit der Mobilmachung der an der Kaiserstraße stationierten Infanterieregimentes 159 beginnt auch für die Mülheimer Bevölkerung der Erste Weltkrieg, in dessen vier Jahren 3500 Soldaten aus Mülheim ihr Leben verlieren. Tags darauf titelt die Mülheimer Zeitung: „Mit Gott für Kaiser und Reich – Der Herr segne die deutschen Waffen!“
Mülheim wird größer
Ickten, Selbeck und Teile von Breitscheid und Mintard werden mit ihren damals insgesamt gut 1400 Einwohnern Stadtteile Mülheims.
Schließung der Zwergschulen in Menden und Raadt
Neueröffnung der Stadtbiliothek
Eröffnung der Stadtbibliothek im neuen Medienhaus am ehemaligen Viktoriaplatz, der jetzt Synagogenplatz heißt. Im Gebäude finden auch ein Cafe und ein Kino Platz.
02. August
Einweihung der Synagoge
Gleich neben der Stadtsparkasse kann die damals rund 700 Mitglieder zählende Jüdische Gemeinde nach zweijähriger Bauzeit an der Ecke Viktoriaplatz/Wallstraße ihre Synagoge einweihen. Die Mülheimer Zeitung feiert das repräsentative Gotteshaus damals „als eine Zierde Mülheims.“
Grundsteinlegung des Bismarckturms
Stifter ist der Mülheimer Augenarzt und Mäzen Dr. Hermann Leonhard, der Entwurf stammt von dem städtischen Beigeordneten Carl Linnemann. Nach acht Monaten Bauzeit steht der Turm.
Erster Besuch aus der Partnerstadt Darlington
Die Städtepartnerschaft zwischen Mülheim und Darlington wird konkret: 30 Jugendliche aus England reisen mit Fähre, Bahn und Bus an. Sie bleiben zwei Wochen; der deutsche Gegenbesuch erfolgt direkt im Anschluss.
03. August
Eröffnung der Personenschiffahrt zwischen dem Wasserbahnhof und dem Raffelberg
Erste Sitzung des von den Alliierten ernannten Bürgerausschusses
RSV Mülheim wird Handballmeister
Unter Leitung seines Trainer Paul Kosmalla wird der in Heißen beheimatete RSV Mülheim nach einem 8:6-Finalsieg über Waldhof Mannheim im Oberhausener Niederrheinstadion erstmals Deutscher Meister im Feldhandball.
Bundeskanzler Olaf Scholz zu Besuch bei Siemens
Hintergrund ist der Wirbel um eine Gas-Turbine der Firma Siemens Energy, die in Mülheim auf den Weitertransport nach Russland wartet. Die fehlende Turbine ist der angebliche Grund für die Drosselung der Gaslieferung durch die Pipeline Nordstream 1.
04. August
Einstellung des Fährbetriebs in Saarn
05. August
Inbetriebnahme der Aktienstraße
Die in 17 Monaten durch eine Aktiengesellschaft gebaute und mit Hilfe von Mautgebühren finanzierte Aktienstraße wird für den Verkehr freigegeben. Sie verbindet auf einer Länge von 5,1 Kilometern Essen und Mülheim miteinander.
Einweihung der Kahlenbergbrücke
06. August
Fertigstellung des ersten Rathauses
Als erster Bürgermeister Mülheims kann Christian Weuste in ein Rathaus am gleichnamigen Marktplatz einziehen, nachdem er die Stadt bis dahin von seiner Wohnung an der Delle aus verwaltet und regiert hat.
Gründung des Turn- und Sportvereins Heimaterde
07. August
Fronleichnamsregeln
Erlass des erzbischöflichen Generalvikars, dass die Gottesdienstfeier am Sonntag nach Fronleichnam solange einzustellen ist, bis die ehem. Schlosskapelle in Styrum in würdigen Zustand versetzt ist.
Beginn der Vorarbeiten zum Bau einer neuen Ruhrbrücke
08. August
Die Mülheimerin Margrit Lucas wird durch Heirat zur Prinzessin
09. August
Fertigstellung der letzten Schleuse
10. August
Schließung der Zinkhütte
Die in Eppinghofen liegende, 1845 eröffnete Zinkhütte stellt ihren Betrieb ein. Die Altlastenentsorgung auf dem 48.000 Quadratmeter großen Werksgelände wird sich bis 2008 hinziehen. 1907 errichtet die katholische Pfarrgemeinde von Eppinghofen dort die Kirche St. Engelbert.
11. August
Gründung des Mülheimer Turnvereins
Im Andenken an den 1852 verstorbenen Turnvater Friedrich Ludwig Jahn gründen 36 Mülheimer in einer Gaststätte an der heutigen Friedrich-Ebert-Straße den Mülheimer Turnverein, der 1938 mit anderen lokalen Turnvereinen zur Mülheimer Turngemeinde fusioniert.
Gründung der freiwilligen Feuerwehr
Eine Berufsfeuerwehr ist zu diesem Zeitpunkt noch kein Thema. Ab dem 1. April 1923 erhalten die Kollegen von der freiwilligen Feuerwehr endlich hauptamtliche Unterstützung.
Tod des Mülheimer Nobelpreisträgers Karl Ziegler
Der Chemie-Nobelpreisträger Karl Ziegler, der 25 Jahre das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr geleitet hat, stirbt im August 1973 im Alter von 74 Jahren.
Olympisches Gold für die deutschen Hockey-Herren mit Mülheimer Beteiligung
Jan Philipp Rabente vom HTC Uhlenhorst landet im Hockey die beiden Treffer für Deutschland im Endspiel gegen die Niederlande. Damit wird Deutschland Olympiasieger bei den Spielen London 2012.
12. August
Geburt des "Raketenpioniers" Erich Bachem
Erich Bachem wird später bekannt durch den Entwurf des Raketenflugzeugs Natter sowie die Konstruktion von Wohnwagen und Wohnmobilen unter dem Markennamen Eriba.
Gründung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes
Mit mehr als 1500 Gründungsmitgliedern gründet sich im Tengelamannsaal an der Wissollstraße der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund, aus dem später der Deutsche Gewerkschaftsbund hervorgeht. Sein erster Kreisvorsitzender wird Heinrich Melzer.
Start des ersten Luftschiffs nach 1945 vom Flughafen Essen-Mülheim
13. August
Aufstellung des Berlin-Gedenksteins in den Ostruhranlagen
14. August
Olympisches Gold für Hans Keiter und Edgar Reinhardt
Feldhandball der Männer ist nur 1936 in Berlin eine olympische Disziplin. Vor 100.00 Zuschauern spielt Deutschland im Finale gegen Österreich, gewinnt mit 10:6 und erringt die Goldmedaille. Zwei Handballer aus Mülheim sind im Team mit dabei.
Wahl des 1. Deutschen Bundestages
In Mülheim sind die Wahlberechtigten zur Wahl des ersten Deutschen Bundestages aufgerufen, der in Bonn tagen wird. Mit 34,9 Prozent der abgegebenen Stimmen wird der Sozialdemokrat Otto Striebeck der erste Mülheimer Bundestagsabgeordnete. 76,5 Prozent der wahlberechtigten Mülheimerinnen und Mülheimer haben an diesem Wahltag ihre Stimme abgegeben.
15. August
Tod von Carl Arnold Kortum
In Bochum stirbt der 1745 in Mülheim geborene Arzt, Dichter und Verfasser der Jobsiade, Carl Arnold Kortum. Sein Grab befindet sich unweit des heutigen Bochumer Hauptbahnhofes.
Erster Besuch von Mülheimer Jugendlichen in Darlington
Nach dem zweiwöchigen Besuch einer Jugendgruppe aus Darlington reisen erstmals Jugendliche aus Mülheim zum Gegenbesuch in die englische Partnerstadt. Damit beginnt die Ära der Mülheimer Städtepartnerschaften.
Starkregen überflutet die Innenstadt
Mülheim erlebt das größte Starkregenereignis seit 1891, das weite Teile der Innenstadt in eine Seenlandschaft verwandelt und 18 amtlich registrierte Großschäden verursacht.
16. August
Landung des Luftschiffs "Graf Zeppelin" auf dem Flughafen Essen-Mülheim
17. August
Regelung von Notfallsignalen
Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein verordnet, dass in jeder Honnschaft zwei große Hörner vorgehalten werden, um in Notfällen damit Signal zu geben.
18. August
Kanzleiverordnung zur unbefugten Jagd
Die Kanzlei der Herrschaft Broich gibt eine Verordnung heraus, die das unbefugte Jagen dies- und jenseits der Ruhr verbietet.
19. August
Die Stadt Mülheim erhält 100 Brandeimer
Die Aachener und Münchener Feuerversicherung schenkt der Stadt Mülheim 100 Brandeimer zu Feuerlöschzwecken. Eine städtische oder freiwillige Feuerwehr gibt es zum diesem Zeitpunkt noch nicht.
Erste Ausgabe der Mülheimer Zeitung
Die Rhein- und Ruhrzeitung aus Duisburg, die mit einem Mülheimer Lokalteil bis dahin die Zeitungsleser versorgt hat, erhält dadurch Konkurrenz. Die Mülheimer Zeitung erscheint durchgängig bis 1945; nach der Einstellung kommen 1946 die NRZ und 1948 die WAZ als Nachfolger auf den Markt.
Richtfest der Kirche St. Mariae Geburt
Die von Pastor Jakobs geleitete Pfarrgemeinde St. Mariae Geburt feiert Richtfest für ihre neue Kirche. Diese wird mit finanzieller Unterstützung von Jula Thyssen und nach Plänen des evangelischen (!) Architekten Emil Fahrenkamp gebaut. Die Einweihung erfolgt am 10. März 1929 durch den Kölner Weihbischof Joseph Hammels.
20. August
Gründung des HTC Uhlenhorst
Auf Initiative von Ferdinand Mohr gründen 15 Mülheimer Hockeyspieler den HTC Uhlenhorst, der 1927 ein eigenes Vereinshaus bekommt und zu einem der erfolgreichsten deutschen Hockeyvereine aufsteigen wird.
Zeppelin-Flugtag am Flughafen
Der Zeppelin-Flugtag am Flughafen Essen-Mülheim zieht mehrere 100.000 Flugbegeisterte an. Höhepunkt des Tages ist die Landung des Zeppelin LZ 130, des 245 Meter langen und 41 Meter breiten „Graf Zeppelin“.
Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Besuch in Mülheim
Bei dieser Gelegenheit trägt sich die Bundeskanzlerin ins Goldene Buch der Stadt Mülheim ein
21. August
Aufstellung von Wachen
Befehl an alle Obermänner und Untertanen der Herrschaft Broich einschließlich Styrum, Wachen aufzustellen und Hausvisitationen nach verdächtigem Gesindel zu halten.
22. August
Eröffnung des Medienhauses am Synagogenplatz
Das neue Domizil der Stadtbücherei beherbergt zudem ein Café sowie das Kino Rio. Der 1969 bezogene Altbau am Rathausmarkt muss dem Projekt „Ruhrbania“ Platz machen und wird abgerissen.
23. August
Sonn- und Feiertagsverbot für Glücksspiele
Karten-, Kegel- und Würfelspiele werden an Sonn- und Feiertagen verboten.
24. August
Richtfest der Flughafen-Siedlung
Erste Fahrt der nachgebauten Schollschen Fähre
Ein Nachbau der legendären ersten Ruhrfähre kommt mit Unterstützung der Familie Schmitz-Scholl zum Einsatz.
Einweihung der Heinrich-Thöne-Volkshochschule
60 Jahre nach ihrer Gründung im Jahre 1919 bekommt die Volkshochschule einen neuen Namen und an der Bergstraße ein eigenes Gebäude, dessen Bau von Stadt und Land finanziert worden ist. Der von Oberbürgermeister Dieter aus dem Siepen und NRW-Kultusminister Jürgen Girgensohn eingeweihte Neubau lässt in der Folge die VHS-Kursteilnehmerzahlen deutlich ansteigen.
25. August
Tod von Franz Dinnendahl
Das zusammen mit seinem Bruder Johann Dinnendahl in den Jahren 1819 und 1820 gegründete Mülheimer Eisenwerk ist der Vorläufer der bis heute existierenden Friedrich Wilhelms-Hütte.
26. August
Umbau des Bahnhofs Eppinghofen
Startschuss zum Umbau: Das Stationsgebäude des 1866 eröffneten Bahnhofs wird durch einen modernen, größeren Bau ersetzt.
27. August
Eröffnung des Landschulheims Neuastenberg
28. August
Errichtung einer preußischen Landwehrordnung
29. August
Grundsteinlegung der Kirche St. Mariae Geburt
30. August
Eröffnung des Flughafens Essen-Mülheim
Nach dem Abzug der französischen Besatzungssoldaten kann die am 25. Februar 1925 gegründete Luftverkehrsgesellschaft Lurag den Linienflugverkehr am Flughafen Essen-Mülheim aufnehmen, der vor dem Zweiten Weltkrieg der größte Flughafen Westdeutschlands ist und bei Kriegsbeginn in einen Militärflughafen umgewandelt wird.
Eröffnung der neuen Hauptpost am Hauptbahnhof
Die Post zieht um: Vom historischen Gebäude am Viktoriaplatz (Synagogenplatz) geht es in einen modernen Zweckbau direkt neben dem Hauptbahnhof. 40 Jahre später ist auch dieser Standort Geschichte.
31. August
Erste Landungen auf dem Flughafen Essen-Mülheim
Nach der Eröffnung am Vortag landen die ersten Verkehrsmaschinen auf dem Flughafen Essen-Mülheim.
September
01. September
Einrichtung eines Heberegisters
Heberegister mit Abgaben von Futterhafer aus Styrum beim Haus Angermund.
Graf Ferdinand von Limburg-Styrum
Graf Philipp Ferdinand von Limburg-Styrum erneuert die Fundation von 1422 und übergibt der Jesuiten-Mission das Maurengut und den Wendemanns-Hof.
Beginn des Zweiten Weltkriegs
Für die Mülheimer und Mülheimerinnen wird der Krieg mehr als 160 zerstörerische und tödliche Luftangriffe mit sich bringen, 1.100 Zivilisten und 3.500 Soldaten aus Mülheim verlieren ihr Leben, jedes dritte Wohnhaus der Stadt wird zerstört oder beschädigt. Bei Kriegsende gelten 400 Zivilpersonen und 2.700 Soldaten als vermisst.
Eröffnung des Kulturzentrums "Ringlokschuppen"
150-jähriges Jubiläum von Tengelmann
Die Stadt Mülheim begeht mit einem Festakt das 150-jährige Firmenjubiläum der Unternehmensgruppe Tengelmann, deren Keimzelle die Firma Wissoll ist. Drei Vertreter der Familie Haub tragen sich in das Goldene Buch der Stadt Mülheim ein.
02. September
Geburt von Graf Philipp Ferdinand von Limburg-Styrum
Graf Philipp Ferdinand von Limburg-Styrum geboren.
Mahnmal für Gefallene des Krieges 1870/71
Zum Andenken der 59 Mülheimer, die im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gefallen sind, wird am dritten Jahrestag des Sieges der deutschen Truppen in der Schlacht bei Sedan auf dem Rathaus ein Mahnmal errichtet, das heute auf dem Wilhelmplatz steht.
Eröffnung von Meyers Lichtspiel-Palast
Kinovorstellungen mit Stummfilmen und musikalischer Begleitung gibt es schon länger in Mülheim. Als Lichtspielhäuser fungieren meist Gaststätten mit großen Sälen. 1911 öffnet das erste reguläre Kino seine Tore.
Besuch von Reichskanzler Heinrich Brüning in Mülheim
Eröffnung der Waldorfschule
Eröffnung der Camera Obscura
Auf dem MüGa-Gelände in Broich wird in einem ehemaligen Wasserturm der Eisenbahn das Museum zur Vorgeschichte des Films (Camera Obscura) eröffnet.
03. September
Familienpolitik Limburg-Styrum
Graf Carl Josef August von Limburg-Styrum verzichtet zugunsten seiner Halbbrüder Philipp Ferdinand und Ernst Maria auf die Herrschaft Styrum.
Eröffnung des Bahnhofs Eppinghofen
Zunächst eine kleine Nebenstation mit einem bescheidenen Bahnhofsgebäude aus Holz, wird Eppinghofen nach der Eingemeindung und dem Bau eines größeren Stationsgebäudes zum neuen Hauptbahnhof der wachsenden Stadt
Gründung des KSV Styrum
Styrum wird endgültig zur Ringerhochburg, als zu den zwei bereits bestehenden Stemm- und Ringklubs ein dritter hinzukommt. 1911 gegründet als Turnerschaft Kaiser Friedrich, ist der Klub heute als Kraftsportverein Styrum bekannt.
Der Hauptausschuss beschließt den Bau einer neuen Schlossbrücke
Wahlkampfauftritt von Willy Brandt auf dem Rathausmarkt
Der Kanzlerkandidat der SPD spricht auf Einladung von Willi Müller, Bundestagskandidat der Mülheimer Sozialdemokraten.
Abrissbeginn des Neckermann-Gebäudes
Keine 13 Jahre nach der feierlichen Eröffnung im November 1965 wird die Neckermann-Filiale in Mülheim geschlossen und der 30 Millionen DM teure Bau abgerissen. Die Stadtsparkasse sichert sich das Grundstück für ihre Hauptstelle.
Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Jacques Marx
Seit Karl Ziegler (1963) wurde keine Ehrenbürgerschaft mehr verliehen. Der Ehrenvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen Jacques Marx ist nach langer Zeit der erste Mülheimer, der so ausgezeichnet wird.
04. September
Einführung der revidierten Städteordnung von 1831
Einweihung des Stadions Heimaterde
05. September
Erste Stadtverordnetenwahl nach der revidierten Städteordnung
06. September
Beginn der Katholischen Mission in Mülheim
Die Gesellschaft Jesu bestätigt die Stiftung ihrer Mission im Mülheimer Raum durch die Unterstützung des Grafen Philipp Ferdinand von Limburg-Styrum.
Gründung des Vereins der Klosterfreunde Saarn
Auf Initiative des Essener Bischofs Kardinal Hengsbach wird der „Verein der Freunde und Förderer des Klosters Saarn e.V.“ gegründet. Mit dem Kloster Saarn ist dem Verein ein Bauwerk anvertraut, das zu den bedeutendsten historischen Bauwerken der Stadt zählt und sich seit 1979 in einer umfassenden Restaurierung befindet.
Erster Absolvent der Hochschule Ruhr West (HRW)
07. September
Cholera-Ausbruch in Mülheim
Die städtischen Behörden zählen insgesamt 64 Erkrankungen und 45 Tote.
08. September
Paul Lembke wird Oberbürgermeister
Die Stadtverordnetenversammlung wählt den 43-jährigen Juristen Dr. Paul Lembke zum Mülheimer Oberbürgermeister. Unter seiner Verwaltungsführung wird Mülheim bis 1928 zur Großstadt.
Hinrichtung von Günther Smend in Plötzensee
Der in Mülheim aufgewachsene Generalstabsoffizier Günther Smend wird wegen seiner Verbindung zum militärischen Widerstand um den Grafen von Staufenberg vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Einweihung der umgebauten Leineweberstraße
Mit einem großen Fest wird die umgebaute Leineweberstraße als Teil der Fußgängerzone in der Innenstadt eingeweiht.
09. September
Einstellung der Personendampfschiffahrt wegen Unrentabilität
Abbruch der alten lutherischen Kirche an der Delle
Wiedereröffnung des Kinderheims in Keitum auf Sylt
Wiedereröffnung des 1925 von der Stadt Mülheim erworbenen Kinderheims in Keitum auf Sylt. Im Sommer 1951 können dort die ersten 52 Kinder aus Mülheim ihre Ferien genießen. In den 1990er Jahren wird das Kinderheim von der Stadt verkauft.
10. September
Weihe der Marienkirche
Konsekration der kath. Marienkirche auf dem Gelände des Altenhofes.
Tod des Grafen von Limburg-Styrum
Graf Philipp Ferdinand von Limburg-Styrum stirbt. Laut Hausvertrag folgt ihm sein Bruder Ernst Maria.
Erstes Gesangsfest in Mülheim
Besuch des Kameruner Häuptlings Manga Bell am Grab seines Sohns Equalla Deido
Fertigstellung der Mendener Brücke
11. September
Eröffnung des Kaufhauses „Hammonia“
Dies ist das erste Großkaufhaus in Mülheim. Später wird es unter den Namen Arnfeld, Tietz und Kaufhof an wechselnden Standorten fortgeführt.
12. September
Hausordnung des Grafen Wirich
Haus- und Wachordnung des Grafen Wirich von Daun-Falkenstein zu Broich bezüglich der Rechte Styrums in der Speldorfer Mark. Er befürchtet Übergriffe in seiner Abwesenheit.
Einweihung des Schulgebäudes am Klostermarkt
Auftakt zum Abriss des Kaufhof-Gebäudes
13. September
Erster Start von Motorflugzeugen auf dem Flughafen nach Kriegsende
Freigabe der neuen Schlossbrücke für den Verkehr
Einweihung des Ruhrtunnels
14. September
Eröffnung der Duisburger Dampfstraßenbahn Monning – Broich
Eröffnung des Ledermuseums
Eröffnung des Hauses der Stadtgeschichte
15. September
Errichtung einer Telegraphenstation
Gründung des Männergesangvereins „Vorwärts“
Gründung der NSDAP-Ortsgruppe Mülheim an der Ruhr
16. September
Kollekte zur Abzahlung des Patronatsrechts
Graf Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein gestattet der Mülheimer reformierten Gemeinde eine Kollekte zur Abzahlung des dem Grafen von Styrum abgekauften Patronatsrechts an der Petrikirche
Einweihung der Jahn-Turnhalle
Die Mülheimer Turngemeinde 1856 e.V. erhält damit ihre erste vereinseigene Sporthalle.
Stiftung des zweiten Goldenen Buchs für die Stadt Mülheim durch Erivan Haub
Nachdem das erste Goldene Buch, gestiftet im Jahr 1914 von Carl Roesch, nach 85 Jahren vollgeschrieben ist, schenkt Tengelmann-Chef Erivan Haub der Stadt Mülheim einen zweiten Band und macht zusammen mit Oberbürgermeister Hans-Georg Specht auch gleich den ersten Eintrag.
Die Firma Tengelmann verlässt Mülheim und zieht nach München
Damit endet eine Ära, die im Jahre 1867 mit der Gründung der Firma Wissoll durch Wilhelm und Louise Schmitz-Scholl begann.
17. September
Gerichtsurteil über Styrumer Lehen
Urteil des Reichhofes, dass Streitigkeiten über Styrumer Lehen vor das Lehngericht zu Styrum und nicht vor das Landgericht der Unterherrschaft Broich gehören.
Wiedereröffnung von Schloß Broich
18. September
Styrumer Hof tom Beyghe
Graf Adolf von Limburg-Styrum verschreibt seiner Gemahlin den Styrumer Hof tom Beyghe mit allem Zubehör zur Leibzucht.
Abschluss des Umbaus von St. Mariä Himmelfahrt
Nach einem zweijährigen Um- und Neubau kann die Saarner Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt ihre neue Kloster- und Pfarrkirche vom Kölner Weihbischof Anton Fischer einweihen lassen.
Freitod von Arthur Brocke
Unter dem Eindruck einer Rufmordkampagne der Nationalsozialisten, die ihn zu Unrecht der Korruption bezichtigen, nimmt sich der ehemalige Baudezernent Arthur Brocke das Leben.
Erste Einbürgerungsfeier der Stadt Mülheim
Erstmals veranstaltet die Stadt Mülheim eine Feier für die im Jahr 2007 eingebürgerten Mülheimer
19. September
Alt-OB Paul Lembke stirbt
Mülheims langjähriger Oberbürgermeister Dr. Paul Lembke, der als „Vater der Großstadt Mülheim“ gilt, stirbt im Alter von 79 Jahren in seiner Wahlheimat, die er von 1904 bis 1928 verwaltet und gestaltet hat.
Eröffnung des Stadtbahntunnels
Eröffnung des Stadtbahntunnels, der die Straßenbahnlinien 901 und 102 unterirdisch von der Stadtmitte nach Broich und Speldorf führt.
20. September
Graf Carl August zu Leiningen-Broich
Graf Carl August zu Leiningen-Broich bildet seine Untertanen zu Verteidigungszwecken aus. Die wehrfähigen Styrumer Untertanen werden der 1. und 2. Kompagnie zugeteilt. Und bilden im Ernstfall den linken Flügel des Aufgebots.
Erster Zeppelin über dem Mülheimer Stadtgebiet
Verleihung von "Bürgerrechten ehrenhalber" an die Angehörigen der britischen Garnison
21. September
Auslieferung eines Mörders auf Styrumer Gebiet
Verlangen des Landgerichts Broich, einen auf Styrumer Gebiet geflüchteten Mörder auszuliefern, da die Freiheit der Styrumer Gründe das Betreten hindere; trotz Aufgebot und Umstellung des Hauskamps entwischt der Deliquent..
Gründung des Rasensportvereins (RSV)
Gründung der Firma Schätzlein
Die ersten Studenten beginnen ihr Studium an der Hochschule Ruhr West
22. September
Eröffnung der Pestalozzischule in Broich
23. September
Erstes Schokoladenkistenrennen in Mülheim
Anderswo rasen Jugendliche in Seifenkisten die Straßen hinunter, in Mülheim sind es „Schokoladenkistenrennen“. Hinter der Namensgebung steckt der Sponsor der Veranstaltung, die Firma Wissoll. Nach der Premiere 1950 gibt es Wiederholungen im Juni 1951 und im Juli 1952.
Erster Spatenstich zum Baubeginn der Nordbrücke
Die Presse spricht vom „größten Tiefbauprojekt der Mülheimer Geschichte“. Gemeint ist der Bau der Nordbrücke, die ab 1987 Konrad-Adenauer-Brücke heißen wird.
24. September
Die Garde-Landesschützen verlassen Mülheim
Gemäß Versailler Vertrag, der das Rheinland zur entmilitarisierten Zone erklärt, verlassen alle militärischen Einheiten die Stadt Mülheim.
Übernahme des Kaufhauses "Hammonia" durch Tietz (später Kaufhof)
25. September
Verleihung der Ehrenbürgerrechte an Paul Lembke
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt die Verleihung der Ehrenbürgerrechte an den nach 24 Jahren aus dem Amt scheidenden Oberbürgermeister Dr. Paul Lembke.
26. September
Internationale Flugschau auf dem Flughafen (mit über 100.000 Besuchern)
Doppelte Auszählung bei Oberbürgermeisterwahl
Erste Stichwahl zum Amt des Oberbürgermeisters, bei der die Stimmen zweimal ausgezählt werden müssen. Zunächst hat der Sozialdemokrat Thomas Schröer mit 33 Stimmen die Nase vorn. Doch nach der zweiten Auszählung hat der Christdemokrat Jens Baganz mit 58 Stimmen Vorsprung gewonnen.
27. September
Eröffnung des Gründer- und Unternehmermuseums
Im Haus der Wirtschaft wird das Gründer- und Unternehmermuseum (GUM) als Dauerausstellung eröffnet. Eine dreibändige Publikation begleitet das Projekt „Mülheimer Unternehmer: Pioniere der Wirtschaft“.
28. September
Verlegung der Gewehrfabrik im Kloster Saarn nach Erfurt
Ferhat Satan aus Mülheim wird Weltmeister im Breakdance
Bundespräsident Steinmeier zu Besuch in der Friedrich-Wilhelms-Hütte
Aus Anlass des 60. Jahrestages des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens von 1961 besucht Steinmeier das Werk und kommt mit den Nachkommen ehemaliger Gastarbeiter ins Gespräch.
29. September
Erster Renntag am Raffelberg
Erster Renntag an der Rennbahn Raffelberg, die auf einem 175.000 Quadratmeter großen Gelände mit einer 1550 Meter langen Flachrennbahn und einer 1700 Meter langen Hindernisrennbahn vom neugegründeten Rennverein Raffelberg betrieben wird. Ihr Tribüne bietet 1250 Zuschauern Platz. Die Rennbahn am Raffelberg knüpft an frühere Pferderennbahnen in Saarn, Broich und Eppinghofen an.
Konrad Adenauer in Mülheim
Vor mehr als 1000 Zuhörern hält der damalige CDU-Vorsitzende in der Britischen Besatzungszone und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer im Tengelmannsaal an der Wissollstraße eine Wahlkampfrede, mit der er die Mülheimer CDU im Kommunalwahlkampf unterstützt.
30. September
Einweihung der neuen Paulikirche
Zwei Jahre nach dem Abriss der ersten, 1681 eingeweihten Paulikirche an der Delle, wird an gleicher Stelle die zweite, im neugotischen Stil errichtete Paulikirche, eingeweiht. Sie wird später zu einer beliebten Hochzeitskirche, die auch für ökumenische Tagesandachten genutzt wird, ehe sie 1971 abgerissen wird.
Neueröffnung des City Centers (Forum) nach dem Umbau
Zu diesem Zeitpunkt ist das Einkaufszentrum bereits 20 Jahre alt und benötigt nach Ansicht der Betreiber eine Modernisierung.
Patenschaft der Stadt Mülheim für einen ICE
Oktober
01. Oktober
Preußische Gesetze
Die preußische Regierung verbietet den Gerichtssekretären das Geschäft der freiwilligen Verkäufe als mit dem Beamtentum nicht vereinbar.
Größe der Herrschaft Broich
Nach dem Bericht des Geometers Lücker beträgt der Flächeninhalt der Herrschaft Broich 17.523 Morgen. Nach dem Bericht des Bürgermeisters Weuste hat die Herrschaft 13.811 Seelen.
Einrichtung eines königlichen Amtsgerichts
Verstaatlichung der Polizei
Die Polizei wird von der städtischen Zuständigkeit in die staatliche überführt. Im Rahmen der Neuorganisation werden die Mülheimer und Oberhausener Polizeikräfte zusammengelegt. Das Polizeipräsidium kommt nach Oberhausen.
Dr. Alfred Schmidt wird Oberbürgermeister
Der Beigeordnete Dr. Alfred Schmidt tritt als Oberbürgermeister die Nachfolge von Dr. Paul Lembke an. Er steht bis zum 30. März 1933 an der Spitze von Stadt, Rat und Verwaltung.
Der Wiederaufbau des Tersteegenhauses ist abgeschlossen
Haus der Begegnung eröffnet
Mit einer Tagung über theologische und wirtschaftliche Fragen eröffnet die Rheinische Landeskirche in der 1913 errichteten Villa Küchen im Uhlenhorst ihr Haus der Begegnung, das als Evangelische Akademie bis 2004 zahlreiche prominente Gäste sehen und Bestand haben wird.
Dr. Baganz wird erster direkt gewählter Oberbürgermeister
Der Jurist Dr. Jens Baganz tritt sein Amt als erster direkt gewählter Oberbürgermeister an. Im Gegensatz zu seinen unmittelbaren Vorgängern ist er nicht nur Stadtoberhaupt und Ratsvorsitzender, sondern auch Verwaltungschef.
02. Oktober
Betriebsaufnahme der Firma Thyssen
Gründung der Firma Thyssen in Styrum: Ein kleiner Schuppen, der sogenannte „Backes“, diente August Thyssen als erste Firmenzentrale.
Eröffnung des Mülheimer Aquariums
Mit Unterstützung der Familie Stinnes, die dafür ihr Stammhaus an der Delle zur Verfügung stellt, kann die Gesellschaft für Aquarienkunde ihren Traum realisieren: Mülheim bekommt ein Aquarium!
Einweihung des Neubaus der Waldorfschule in Heißen
03. Oktober
Neues Jugendheim in Speldorf
Katholisches Jugendheim an der Karlsruher Straße eingeweiht.
Besetzung des "Löwenhofes" durch Jugendliche
Feier der deutschen Wiedervereinigung
Mit einem Festakt in der Sparkasse und einem Volksfest auf dem Berliner Platz feiert Mülheim die deutsche Wiedervereinigung. Im Rahmen eines Kooperationsabkommens zur deutsch-deutschen Verwaltungsangleichung zwischen den Ländern Nordrhein-Westfalen und Brandenburg unterstützen Mitarbeitende der Mülheimer Stadtverwaltung ihre Kolleginnen und Kollegen in Frankfurt an der Oder.
04. Oktober
Aufnahme des Unterrichts an der Höheren Bürgerschule
Vorläufer der Gymnasien in Mülheim an der Ruhr ist die sogenannte Höhere Bürgerschule. Gegründet wird sie vom Rat der Stadt am 7. Juli 1852 als öffentliche Schule mit anfangs vier Parallelklassen. Die Aufnahme des Unterrichts erfolgt am 4. Oktober 1852. Die dort angegliederte Mädchenschule spaltet sich 1884 als eigenständige Lehranstalt ab
Gründung des Frauen- und Mädchenturnvereins
Unter dem Vorsitz von Frau Lembke gründen rund 100 Damen aus der Mülheimer Stadtgesellschaft bei einer abendlichen Sitzung in der Aula der Oberrealschule den Mülheimer Frauen- und Mädchenturnverein.
05. Oktober
Verkauf der Synagoge
Aufgrund ihrer sinkenden Mitgliederzahl und der damit schwindenden finanziellen Möglichkeiten sieht sich die jüdische Gemeinde dazu gezwungen, ihre 1907 eingeweihte Synagoge am Viktoriaplatz an die Stadtsparkasse zu verkaufen.
06. Oktober
Eröffnung des Schülerbootshauses "Am Weißen Turm"
Nachdem sich die zwei Mülheimer Schülerrudervereine jahrelang vergeblich um die Rückgabe des alten Domizils auf der Schleuseninsel bemüht haben, erklären sich RWW und die Stadt Mülheim 1952 zur finanziellen Unterstützung beim Bau eines neuen Bootshauses bereit. Vier Jahre später erfolgt die Einweihung.
Der Maler Arthur Kaufmann kommt zu Besuch nach Mülheim
Nachdem er 1933 vor dem NS-Regime zunächst nach den Haag geflohen und von dort 1936 in die Vereinigten Staaten ausgewandert war, besucht Arthur Kaufmann 1968 erstmals wieder seine Heimatstadt
Einweihung der Nordbrücke (Konrad-Adenauer-Brücke)
Mit einem Oldtimer-Corso wird die neue 440 Meter lange und 34 Meter breite Nordbrücke nach zweijähriger Bauzeit und Investitionen in Höhe von 56 Millionen D-Mark eingeweiht und für den zunehmenden Autoverkehr freigegeben.
Benjamin List erhält den Chemie-Nobelpreis
Der Direktor der Abteilung für homogene Katalyse am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung Benjamin List erhält zusammen mit David MacMillan den Nobelpreis für Chemie zuerkannt. Die feierliche Zeremonie der Verleihung folgt am 7. Dezember.
07. Oktober
Eröffnung des Speldorfer Rhein-Ruhr-Hafens
Eröffnung des Speldorfer Rhein-Ruhr-Hafens, der in seinen ersten Jahren vor allem von der Friedrich-Wilhelms-Hütte und als Gewerbegebiet genutzt wird.
Ratsbeschluss für ein NS-Opfer-Mahnmal
Rat der Stadt beschließt Errichtung eines Mahnmals für die Opfer des Nationalsozialismus und eines Ehrenmals für die Opfer des letzten Krieges.
Abriss der Paulikirche
Die 1881 eingeweihte Paulikirche an der Delle, die ursprünglich als lutherische Kirche diente, aber inzwischen zur Evangelischen Altstadtgemeinde gehörte wird dreieinhalb Monate nach dem letzten Gottesdienst abgerissen. Die von Jugendlichen vorgetragene Idee, in der Kirche ein autonomes Jugendzentrum einzurichten, wird von der Altstadtgemeinde und von der Stadt nicht aufgegriffen.
08. Oktober
Ermordung des Jung-Grafen Carl-Alexander
Der 16-jährige Broicher Jung-Graf Carl-Alexander von Daun-Falkenstein wird nach einem Trinkgelage mit dem Grafen Moritz von Styrum-Limburg im Streit auf der Lipper Heide erschossen. Damit verliert der Broicher Alt-Graf Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein seinen dynastischen Nachfolger. Nach Wirichs Tod fällt die Broicher Herrschaft deshalb an die Landgrafen Dagsberg-Leiningen.
Besuch von Albert Schweitzer in Mülheim
Private Gründe führte den berühmten Humanisten und Arzt 1959 nach Mülheim an der Ruhr. Wie bereits 1952, unmittelbar nach Annahme des Friedensnobelpreises, kam Schweitzer mit der Absicht, dem Grab seiner Gönnerin Annie Fischer geb. Stinnes einen Besuch abzustatten und ihren Neffen Hugo Stinnes junior zu treffen. Auf dessen Vermittlung kam es zu einem spontanen Besuch und einer Rede in der Aula des Staatlichen Gymnasiums.
09. Oktober
Verpachtung der Broicher Ruhrfähre an Hermann Scholl
Hermann Scholl ersteigert die Fährrechte über die Ruhr von den Herren zu Broich. Von 1771 bis 1827 bleibt der Fährbetrieb (für bis zu zwanzig Passagiere oder zu befördernde Lasten) in seinen Händen und denen seiner Nachkommen.
Abriss der Kettenbrücke
Von 1844 bis 1909 ist die Kettenbrücke, offiziell Friedrich-Wilhelms-Brücke, das Wahrzeichen der Stadt Mülheim an der Ruhr und als erster Brückenschlag zwischen dem Broicher und Mülheimer Ruhrufer ein Meilenstein in der Stadtgeschichte. Jetzt ist die Brücke angesichts des zunehmenden Straßenbahn- und Autoverkehrs nicht mehr zeitgemäß.
10. Oktober
Gründung der Maler- und Lackierer-Innung
22 Mülheimer Malermeister versammeln sich unter dem Vorsitz von Wilhelm Röder im Kaiserhof und gründen die Mülheimer Maler- und Lackierer-Innung.
Erste elektrische Bogenlampen am Kaiserplatz
Wiedereröffnung des Theaters an der Ruhr im ehemaligen Solbad Raffelberg
Nach der Schließung des Solbads 1992 werden die Räumlichkeiten für das Theater an der Ruhr (bereits seit 1981 im alten Kursaal ansässig) umgebaut und 1997 übergeben
11. Oktober
Wirich VI. wird von den Spaniern vor Schloß Broich ermordet
Seit dem 7. Oktober ist die Burganlage im Besitz der spanischen Eroberer und der Burgherr Wirich VI. ihr Gefangener. Während eines Freigangs im Schlossgarten wird er von seinen Bewachern erstochen.
Fernsprechanschlüsse läuten erstmals in Mülheim
An 25 Fernsprechanschlüssen in Mülheim an der Ruhr kann erstmals das Telefon läuten.
Wiedereröffnung der im Krieg zerstörten Stadthalle
Die nach den Plänen des Architekten Gerhard Graubner wiederaufgebaute Stadthalle wird im Beisein von Bundespräsident Theodor Heuss eröffnet.
12. Oktober
Tod von Otto Müller
Der in Heißen als Sohn eines Volkschullehrers aufgewachsene Präses der Katholischen Arbeiterbewegung Westdeutschlands, Prälat Dr. Otto Müller, stirbt nach schweren Misshandlungen im Gefängnis Berlin-Tegel. Als führender Kopf des Kölner Widerstandskreises war Müller nach dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 im Rahmen der Aktion Gewitter inhaftiert worden.
Max Kölges wird Mülheimer Ehrenbürger
Seine politische Laufbahn beginnt 1907 mit dem Eintritt in die Zentrumspartei. Ab 1919 ist er Mitglied in der Mülheimer Stadtverordnetenversammlung, ab 1921 Abgeordneter im Preußischen Landtag (bis 1933). 1945 zählt er zu den Gründervätern der Mülheimer CDU und wird 1948 zum Bürgermeister gewählt. 1952 scheidet er aus Altersgründen aus allen politischen Ämtern aus.
13. Oktober
Kämpfe zwischen Spaniern und Niederländern in Mülheim
Erste Kommunalwahl nach dem 2. Weltkrieg
Erste Kommunalwahl nach dem Zweiten Weltkrieg. Die CDU wird zur stärksten Partei und stellt mit dem Kaufmann Wilhelm Diederichs bis 1948 den Oberbürgermeister.
14. Oktober
Erstes städtisches Sinfoniekonzert
Die erste Konzertsaison in städtischer Regie (1925/26) wird eröffnet. Es spielt das Orchester der Stadt Duisburg unter Dirigent Paul Scheinflug. Da die Mülheimer Stadthalle noch im Bau ist, finden die ersten drei Sinfoniekonzerte (14.10./11.11./9.12.) im Saalbau Kirchholtes statt. Mit dem vierten Abonnementskonzert wechselt die Reihe am 3. Februar 1926 dann dauerhaft in die neue Stadthalle.
15. Oktober
Wiedereröffnung der Stadtbibliothek nach dem Krieg
Im Gebäude des Stadtbads an der Leineweberstraße wird 1951 die Mülheimer Stadtbibliothek provisorisch wiedereröffnet. 1969 erhält sie einen Neubau am Rathausmarkt, der 2009 durch das Medienhaus am Synagogenplatz ersetzt wird.
Abbruch des Torwächterhauses am Schloss Broich
Das Torwächterhaus am Schloss Broich wird wegen der Verbreiterung der Straße abgebrochen. Der Denkmalschutz ist zu dieser Zeit noch unbekannt.
16. Oktober
Einzug des Kohlezehnten
Schreiben des preußischen Innenministers von Schuckmann an den Kommissar Klüber, auf die Einlöse der Pfandschaft Mülheim von der Herrschaft Broich bezüglich der Regulierung der Steinkohlenzechen und des Kohlezehnten bedacht zu sein.
Bekanntgabe der Demontageliste durch die britische Besatzungsmacht
In Mülheim sind insgesamt fünf Unternehmen davon betroffen
Rücktritt der Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern
Bei der Kommunalwahl verliert die SPD ihre langjährige absolute Mehrheit. Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern tritt noch am Wahlabend zurück. Zu ihrem Nachfolger wählt der Rat der Stadt den Christdemokraten Hans-Georg Specht. Zu seinen Stellvertretern werden die Bürgermeister Dr. Wilhelm Knabe (Grüne) und Markus Püll (CDU) gewählt.
17. Oktober
Eröffnung des Kaufhauses Tietz (später: Kaufhof)
Vorgänger sind das Kaufhaus Arnfeld (1910) sowie das Kaufhaus Hammonia (1913). Nach dem Verkauf an die Leonhard Tietz AG und einem großen Umbau wird das Geschäft – begleitet von einer beispiellosen Werbekampagne – im Herbst 1928 neu eröffnet.
18. Oktober
Neuordnung des Landkreises Mülheim
Der Innenminister ordnet die Aufteilung des Landkreises Mülheim an.
19. Oktober
Polizeidirektor Moritz
Polizeidirektor Moritz wird in sein Amt eingeführt
20. Oktober
Stadtverordnetenbeschluss über Beseitigung des umstrittenen „Glücksschweins“ an der Sparkasse
Öffnung des Mülheimer Wassersportvereins für Frauen
Auf der Generalversammlung des WSV wird beschlossen, erstmals auch Frauen das Rudern zu gestatten, sofern es nicht zu Einschränkungen im Ruderbetrieb der Männer kommt.
Eröffnung des Kaufhauses Woolworth
Gründung der Firma LTU
Die von dem Mülheimer Bauunternehmer Kurt Conle gegründete Fluggesellschaft wird ins Handelsregister eingetragen und nimmt ihren Betrieb auf.
21. Oktober
Die ersten Bewohner ziehen in die Saarnberg-Siedlung ein
22. Oktober
Versuch der Beilegung des Streits um die Teilung der Saarner Mark
23. Oktober
Silbernes Lorbeerblatt für HTC
Die Meistermannschaft des HTC Uhlenhorst erhält das „Silberne Lorbeerblatt“.
Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an die gebürtige Mülheimerin Carolin Emcke
24. Oktober
Geburt von Peter Thielen (später erster Ehrenbürger von Mülheim)
Thielen, Sohn eines Mülheimer Schiffsbauers, macht nach dem Studium der Theologie als Militärgeistlicher Karriere und steigt auf bis zum Feldpropst, dem höchsten geistlichen Amt innerhalb der preußischen Armee. 1880 ernennt ihn seine Heimatstadt anlässlich seines 50-jährigen Berufsjubiläums zum Ehrenbürger. Dies ist die erste Ehrenbürgerschaft in der Geschichte Mülheims.
Beginn des Stadtbahnbaus zwischen Essen und Mülheim
Beginn des Stadtbahnbaus zwischen Essen und Mülheim, der zehn Jahre in Anspruch nehmen wird. Die Kosten des Großprojektes tragen zu 50 Prozent der Bund, zu 40 Prozent das Land und zu zehn Prozent die Stadt.
Ratsbeschluss zum Umbau der Alten Reithalle in ein Jugendkulturzentrum
Eröffnung des Klostermuseums Saarn
Der 1983 gegründete Verein Freunde und Förderer von Kloster Saarn eröffnen das von ihnen eingerichtete und betreute Klostermuseum.
25. Oktober
Gerhard Tersteegen wird in Moers geboren
Er wird zu einem der bekanntesten Dichter und Prediger der pietistischen Erweckungsbewegung. Sein irdischer Pilgerweg geht 1769 in Mülheim an der Ruhr zu Ende.
Filmpremiere: "Ein Tag wie viele"
Ein im Auftrag der Stadt gedrehter Kulturfilm „Ein Tag wie viele“ uraufgeführt.
26. Oktober
Tod des Komponisten August Bungert
August Bungert (1945-1915) zählte zu Lebzeiten zu den bedeutendsten deutschen Komponisten und wurde von Zeitgenossen sogar mit Richard Wagner verglichen. Nach seinen Tod gerät das Werk des Mülheimers jedoch vielerorts in Vergessenheit.
27. Oktober
Erste Nennung eines Mülheimer Stadtteils: Menden
In einem Besitzverzeichnis der Abtei Werden von 811 wird „Menethinna“ erwähnt. Damit gilt das heutige Menden als der älteste, nachweisbare Mülheimer Stadtteil.
Gründung der Mülheimer Handelskammer
Durch einen königliches preußisches Statut wird die Gründung der Mülheimer Handelskammer unter der Präsidentschaft des Mülheimer Textilfabrikanten Johann Caspar Troost II. rechtskräftig. Ursprünglich hatte die Bezirksregierung die Gründung einer Handelskammer in Düsseldorf für das westliche Ruhrgebiet vorgesehen, hatte sich dann aber für Mülheim als Handelskammerstandort für das westliche Ruhrgebiet entschieden, weildie Stadt in der Region der stärkste Wirtschaftsstandort war.
Erstes Galopprennen in Mülheim nach Kriegsende
Eröffnung des ersten Metro-Marktes in Mülheim
Gründer der Firma Metro ist der Mülheimer Unternehmer Otto Beisheim.
Eröffnung des Gymnasiums Heißen
An zwei Tagen hintereinander werden zwei Schulneubauten in Mülheim eröffnet und eingeweiht, zunächst das Gymnasium Heißen an der Kleiststraße und dann das Otto-Pankok-Gymnasium an der Von-Bock-Straße, dass diesen Namen damals seit vier Jahren trägt.
28. Oktober
Tod von Johann Dinnendahl
Das zusammen mit seinem Bruder Franz Dinnendahl in den Jahren 1819 und 1820 gegründete Mülheimer Eisenwerk ist der Vorläufer der bis heute existierenden Friedrich Wilhelms-Hütte.
Gründung des Plattdütschen Kringks
Eröffnung des Otto Pankok-Gymnasiums
An zwei Tagen hintereinander werden zwei Schulneubauten in Mülheim eröffnet und eingeweiht, zunächst das Gymnasium Heißen an der Kleiststraße und dann das Otto-Pankok-Gymnasium an der Von-Bock-Straße, dass diesen Namen damals seit vier Jahren trägt.
Erste Einrichtung von "Bergmannsampeln" in Mülheim
29. Oktober
Erste Volkszählung nach Kriegsende: Mülheim hat 132.676 Einwohner
Historische Ausstellung im Schloß Broich
Eine historische Ausstellung im und über Schloß Broich wird in der zweiten Etage des Hochschlosses eröffnet. Konzipiert wurde sie in einer Kooperation zwischen dem städtischen Kulturbetrieb und dem Mülheimer Geschichtsverein.
30. Oktober
Grundsteinlegung der Infanteriekaserne an der Kaiserstraße
31. Oktober
Franz Dinnendahls Dampfmaschine („Feuermaschine“) kommt auf Zeche Wiesche zum Einsatz
Landgraf von Hessen-Darmstadt
Der Landgraf Georg Carl von Hessen-Darmstadt erteilt den Broicher Beamten Vollmacht zu den Verhandlungen mit dem preußischen Kommissar Klüber über die Ablösung der herrschaftlichen Rechte in Broich und Mülheim.
Einweihung des neuen Amtsgerichtsgebäudes
1898 unterzeichnen die Stadt und die Justizverwaltung den Bau- und Mietvertrag zur Errichtung eines neuen Amtsgerichtsgebäudes in der Georgstraße. Baubeginn ist am 4. Dezember 1899, Bauende am 16. Oktober 1902. Am 31. Oktober 1902 wird der Neubau mit einem Festakt eingeweiht.
Erster Gottesdienst in der wiederaufgebauten Petrikirche
Mülheims letzte Gaslaterne erlischt
Damit geht eine lange Erfolgsgeschichte der Beleuchtung mit Gas zu Ende, die Bürgermeister Wilhelm Oechelhäuser vor mehr als 100 Jahren anstieß.
Verleihung des "Goldenen Schlitzohrs" an Peter Ustinov
Das Goldene Schlitzohr ist eine Auszeichnung des Internationalen Clubs der Schlitzohren e.V. für Persönlichkeiten, die sich in „positiv cleverer“ Weise hervortun. Der Schauspieler Peter Ustinov erhält die Auszeichnung 1987 und trägt sich bei der Gelegenheit in das Goldene Buch der Stadt ein.
November
01. November
Genehmigung einer Lotterie
Eine Mülheimer Gold-, Silber- und Uhren-Lotterie wird von herrschaftswegen bewilligt
Erste Ausgabe der Zeitung „Bote für Stadt und Land“
Der zweite Versuch nach 1797, in Mülheim eine regelmäßig erscheinende Zeitung zu etablieren. Doch auch dieses Blatt kann sich nicht lange halten. Erst 1873 wird es mit der Mülheimer Zeitung dauerhaft eine Tageszeitung geben.
Mülheim zählt 92.682 Einwohner
02. November
Hufschmied Blum
Der Hufschmied Blum aus dem Amt Landsberg wird in der Herrschaft als Untertan angenommen.
03. November
Verpfändung des Kirchspiels Mülheim
Der Herzog von Jülich-Berg verpfändet dem Herzog zu Kleve das Kirchspiel Mülheim für 13.000 Goldschilde.
Gründung des Literarischen Vereins
Eröffnung der 2. Teilstrecke der U18
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau eröffnet die zweite Teilstrecke der Stadtbahnlinie U18 zwischen Mülheim-Hauptbahnhof und Heißen.
04. November
Tod von Karl von den Steinen
Der Völkerkundler Karl von den Steinen, Sohn eines Arztes aus Eppinghofen, stirbt in Kronberg (Taunus). Durch seine Expeditionen in den Amazonas und nach Polynesien hat er Weltruhm erlangt.
Konstitution des ersten Nachkriegs-Stadtrats
Da der Ratssaal im Rathaus noch kriegszerstört ist, konstituiert sich der erste am 13. Oktober gewählte erste Nachkriegs-Stadtrat unter Aufsicht der britischen Militärregierung in der Aula des Staatlichen Gymnasiums an der Von-Bock-Straße (heute: Otto-Pankok-Gymnasium). Die Stadtverordneten wählen einstimmig den Christdemokraten Wilhelm Diederichs zum Oberbürgermeister und den Sozialdemokraten Hermann Gröschner zum Bürgermeister. Zum neuen Oberstadtdirektor und damit zum Chef der Stadtverwaltung wird Josef Poell gewählt.
05. November
Wiedereröffnung der Berufsschule
Bekanntgabe des Nobelpreises für Karl Ziegler
Als Karl Ziegler am 5. November 1963 die Nobelpreis-Nachricht aus Stockholm bekommt, sind es nicht nur die Mitarbeiter seines Institutes, sondern auch Mülheimer Schüler, die den Professor mit einem Fackelzug ehren.
06. November
Inbetriebnahme des städtischen Wasserwerks
Gründung der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW)
Überreichung der neuen Goldenen Amtskette an Oberbürgermeister Thöne
07. November
Belehnung der Unterherrschaft Broich
Der Herzog von Berg belehnt die Landgräfin von Hessen-Darmstadt mit der bergischen Unterherrschaft Broich.
Einweihung des Kriegerdenkmals Jung-Siegfried
08. November
Verkehrskreuzung am Kaiserplatz
Die große Verkehrskreuzung am Kaiserplatz wird fertiggestellt und dem Verkehr übergeben.
09. November
Gründung der Friedrich Wilhelms-Hütte
Firmengründer ist der aus Horst an der Ruhr stammende Johann Dinnendahl (1780-1849), der zuvor 10 Jahre lang für seinen älteren Bruder Franz gearbeitet hat. Seine Maschinenfabrik von 1811 ist die Keimzelle der späteren Friedrich Wilhelms-Hütte.
Mülheimer Synagoge wird niedergebrannt
Im Rahmen der Reichspogromnacht wird auch die Mülheimer Synagoge am Viktoriaplatz unter Aufsicht des damaligen Feuerwehrchefs Alfred Freter niedergebrannt.
10. November
Verordnung bei Festfahren eines Kohlenaaks
Verordnung, dass beim Festfahren eines Kohlenaaks auf der Ruhr die nachfolgenden Schiffe ihre Fahrt anhalten müssen, bis jener wieder flott ist
Einweihung von St. Elisabeth in Saarn
Katholische Kirche St. Elisabeth in Saarn wird durch den Kölner Weihbischof Ferche konsekriert.
Taufe eines Lufthansa-Flugzeugs auf den Namen Mülheim an der Ruhr
Die Stadt Mülheim wird Namenspatin einer Boeing 737 der Lufthansa. In einer Flugzeughalle auf dem Flughafen Düsseldorf nimmt die Ehefrau von Oberbürgermeister Heinz Hager die Taufe vor.
11. November
Ende der französischen Herrschaft in Mülheim
Verlegung der Ruhrschiffahrtskasse von Werden nach Mülheim
Erstes Chrubbel Chrabbel der Bürgergesellschaft Mausefalle
Kaiser Haile Selassie auf der Durchreise
Auf der Fahrt von Duisburg nach Essen passiert der Kaiser von Äthiopien Mülheimer Stadtgebiet. Die Einwohner von Saarn, Holthausen und Heißen bekommen die Fahrzeugkolonne zu sehen.
12. November
Naturalpachtabgaben
Ausfuhrverbot; selbst die Naturalpachtabgaben müssen in Geld abgelöst werden, damit die Frucht in der Herrschaft bleibt.
Einweihung des Altstadtfriedhofs
Der vor den Toren der Stadt gelegene neue evangelische Zentralfriedhof soll das Hygiene-Problem lösen, das die bisher übliche Bestattung auf den Kirchhöfen mit sich brachte. 1835 wird er in kommunale Trägerschaft überführt.
24h-Proteststreik der Arbeitnehmer wegen Preiswucher
13. November
Eröffnung der ersten Mülheimer Ruhrbrücke (Kettenbrücke)
Eröffnung der ersten Ruhrbrücke in der Form einer Kettenbrücke, die nach dem damaligen preußischen König Friedrich-Wilhelm-Brücke benannt wird. Im Jahr 1875 wird die Brücke durch zusätzliche Stahlträger verstärkt, um dem zunehmenden Straßenverkehr Stand halten zu können. Der Mülheimer Industrielle August Thyssen soll die Kettenbrücke stets nur zu Fuß passiert haben, um das Brückengeld für Fuhrwerke zu sparen.
14. November
Postvertrag mit Preußen
Postvertrag zwischen dem König von Preußen und der Herrin von Broich.
Neueröffnung des Löwenhofs
Das Mülheimer Traditionskino „Löwenhof“ hat im kriegszerstörten Mülheim eine neue Heimat an der Eppinghofer Straße gefunden. Auch Konzerte und Theateraufführungen finden hier ab 1946 Asyl.
15. November
Eröffnung eines Telegrafenamtes in Mülheim
Einweihung des Nagelbildes "Jung-Siegfried"
Wiedereinweihung von St. Engelbert
Die wiederaufgebaute Engelbertuskirche wird eingeweiht.
16. November
Losentscheid für Kirchenprovisor
Da die zum Kirchenprovisor vorgeschlagenen Subjekte sämtlich die Billigung der Herrschaft finden, soll das Los entscheiden.
Tod von Wilhelm Müller
Im Alter von 54 Jahren stirbt der ehemalige SPD-Stadtverordnete und SPD-Fraktionschef Wilhelm Müller senior im Konzentrationslager Neuengamme bei Hamburg. Dort war der Sozialdemokrat und Gewerkschafter nach dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli als bekannter Regime-Gegner inhaftiert worden. Sein gleichnamiger Sohn Willi Müller war ebenfalls Sozialdemokrat und von 1965 bis1980 Mülheimer Bundestagsabgeordneter.
Bernhard Witthaus wird Oberstadtdirektor
Bernhard Witthaus wird Oberstadtdirektor und steht damit an der Spitze der Stadtverwaltung. In städtischen Diensten ist er seit 1930.
17. November
Kauf des Patronatsrechts
Graf Wilhelm Wyrich von Daun-Falkenstein bewilligt die Aufbringung von 1000 Talern für das dem Grafen von Styrum abgekaufte Patronatsrecht an der reformierten Kirche.
18. November
Gründung der ersten weiterführenden Schule in Mülheim
Diese private Schulgründung von Mülheimer Bürgern gilt zunächst nur dem männlichen Nachwuchs, später kommt eine Mädchenklasse hinzu. Der Lehrkörper besteht aus einem Direktor und seinem Stellvertreter, die insgesamt 38 Schüler unterrichten und betreuen. Da die finanzielle Grundlage und die staatliche Anerkennung fehlen, muss der Unterrichtsbetrieb nach rund 10 Jahren eingestellt werden.
Wahl von Heinrich Thöne zum Oberbürgermeister
Der Sozialdemokrat Heinrich Thöne wird erstmals zum Oberbürgermeister der Stadt gewählt. Er wird dieses Amt bis 1969 innehaben. Thöne wird zur Symbolfigur des Mülheimer Wiederaufbaus und erwirbt sich den Ruf eines bürgernahen Stadtoberhauptes und Ratsvorsitzenden.
19. November
Prediger Sibelius
Graf Wilhelm Wyrich kassiert die vom Prediger Sibelius angemaßte Ernennung von reformierten Kirchenältesten.
Einführung bürgerlicher Nachtwachen
Die preußische Regierung ordnet bürgerliche Nachtwachen zur Erhöhung der privaten Sicherheit an.
Gründung einer Eisenbahn-Werkstätte in Speldorf
Gründung des Mülheimer Sportbunds
Eröffnung des Neckermann-Kaufhauses
Mit der Eröffnung im November 1965 kommen die Neckermänner dem Konkurrenten Karstadt zuvor, der ebenfalls Interesse am Standort Mülheim gezeigt hat. Keine 13 Jahre später wird die Filiale wieder geschlossen und der 30 Millionen DM teure Bau abgerissen. Die Stadtsparkasse sichert sich das Grundstück für ihre Hauptstelle.
Premiere des Theater an der Ruhr
Das seit 1997 im ehemaligen Solbad Raffelberg ansässige und als von der Stadt mitgetragene GmbH organisierte Theater an der Ruhr lässt mit Frank Wedings Drama: „Lulu“ seine Premiere über die Bühne gehen.
20. November
Einweihung der evangelischen Kirche in Speldorf
Eröffnung des Kahlenberg-Restaurants
Das Gebäude, dass heute als privates Wohnquartier genutzt wird, war von 1952 bis 2010 die Jugendherberge der Stadt Mülheim an der Ruhr.
Gründung der Broich-Speldorfer Wald-und Gartenstadt AG
Der Mülheimer Bankier Walter Hammerstein gilt als geistiger Vater dieser Aktiengesellschaft, die betuchten Unternehmern das Wohnen im Grünen ermöglichen und dadurch eine Abwanderung verhindern soll.
Auflösung der Bürger-Gesellschaft "Wigwam"
Baubeschluss für eine Universität am Standort Essen-Mülheim
21. November
Grundsteinlegung St. Elisabeth
Grundsteinlegung der Elisabethkirche zu Saarn.
22. November
Rücktritt des Oberbürgermeisters Dr. Jens Baganz
Der erste direkt gewählte Oberbürgermeister der Stadt Mülheim an der Ruhr, Dr. Jens Baganz muss infolge einer Affäre mit einer Rechtsberaterin der Stadt von seinem Amt zurücktreten. Zu seiner Nachfolgerin wird 2003 die Sozialdemokratin Dagmar Mühlenfeld gewählt.
23. November
Der Tennisspieler Kurt Gies stirbt im Kriegseinsatz
Mit zwei Meistertiteln ist Kurt Gies einer der besten deutschen Tennisspieler seiner Zeit. Zum Kriegsdienst eingezogen fällt er im Alter von 22 Jahren als junger Leutnant an der Ostfront. Zu seinem Andenken werden in Mülheim nach dem Krieg über viele Jahre Kurt-Gies-Gedächtnisturniere veranstaltet. Eine Straße in Heißen trägt heute seinen Namen.
24. November
Die Firma Stinnes stellt einen Antrag auf Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
25. November
Übernahme des provisorischen Generalgouvernements durch Justus Gruner
26. November
Privilegium für Juden
Privilegium für die Juden zu Essen, in der Herrschaft Broich Handel und Wandel zu treiben und von jedem Taler 4 Heller Zinsen zu nehmen.
Erste Ausgabe der „Sabbathklänge“
Die kirchliche Zeitschrift erscheint wöchentlich und ist das Sprachrohr des rheinischen Pietismus.
Tod von Hermann Adam von Kamp
Neben seiner Tätigkeit als Lehrer betätigt sich Adam von Kamp auch als Schriftsteller. Das von ihm 1818 verfasste und 1829 veröffentlichte Lied Alles neu macht der Mai zählt zum Kulturgut der deutschen Sprache.
Einheitliche Ladenschlusszeit für Mülheimer Geschäfte
20 Uhr wird als neue, einheitliche Ladenschlusszeit für alle Mülheimer Geschäfte festgesetzt.
27. November
Gründung des Männergesangvereins „Cäcilia“
König Hussein von Jordanien zu Besuch in Mülheim
Der jordanische König Hussein I. besucht die Thyssen-Röhrenwerke von Phoenix-Rheinrohr. Das öffentliche Interesse und das Polizeiaufgebot sind gewaltig.
28. November
Heinrich Thöne wird Mülheimer Ehrenbürger
Mülheim erhält den Zuschlag als Standort einer Fachhochschule
29. November
Eröffnung des ersten Weihnachtsmarktes auf der Schloßstraße
Oberbürgermeister Dieter aus dem Siepen eröffnet den ersten Weihnachtsmarkt auf der Schloßstraße. 112 Geschäftsleute sind mit ihren Ständen und Angeboten mit von der Partie. 12.000 Glühbirnen sorgen für vorweihnachtlichen Lichterglanz in der Innenstadt.
30. November
Wiedereröffnung des Kaufhofs nach dem Krieg
Vorgänger waren das Kaufhaus Arnfeld (1910), das Kaufhaus Hammonia (1913) sowie das Kaufhaus Tietz (1928). Durch Bombenangriffe zerstört, wurde das seit 1933 unter dem Namen „Kaufhof“ bekannte Geschäft 1948 an einem neuen Standort wiedereröffnet.
Dezember
01. Dezember
Gewehrfabrik Saarn
Verlegung der Saarner Gewehrfabrik nach Erfurt.
Gründung der Stadtbibliothek
Die Geschichte der Mülheimer Stadtbibliothek beginnt 1883 mit der Eröffnung einer Lehrerbücherei im alten Rathaus auf Initiative einiger Lehrer, die vermutlich auch die ersten Bestände katalogisieren. Anders als der Name vermuten lässt, ist diese Bücherei öffentlich und allgemein zugänglich. Damit ist sie die erste öffentliche Bibliothek Mülheims in städtischer Trägerschaft und Keimzelle der heutigen Stadtbibliothek.
Erste Ausgabe der Zeitschrift des Mülheimer Geschichtsvereins
St. Josef Krankenhaus
Einweihung des St. Josefkrankenhauses in Unterstyrum.
Gründung der Siedlungsgenossenschaft Heimaterde
Ratsbeschluss zum Ankauf einer Immobilie auf Sylt
Der Rat der Stadt Mülheim beschließt den Ankauf eines Anwesens in Keitum auf Sylt, um dort ein Kindererholungsheim einzurichten.
02. Dezember
Drucklizenz für den Verleger Gerhardt Blech
Gerhardt Blech erhält die Konzession zur Gründung einer Druckerei. Neben Büchern erscheint dort im Januar 1797 auch die erste in Mülheim gedruckte Zeitung.
Einweihung der evangelischen Kirche in Saarn
Schon seit 1685 gibt es an gleicher Stelle eine Kapelle, die nach intensiven Kollektenbemühungen von Pfarrer Seyd 1851 zur Kirche ausgebaut wird.
Gründung des Verschönerungsvereins
Viele Grünanlagen für Spaziergänger – wie etwa der Witthausbusch, der Kahlenberg und die Ruhranlagen – gehen auf den Verschönerungsverein und seine Mitglieder zurück. 1913 übernimmt das neu gegründete städtische Gartenamt diese Aufgabe.
Kabelfernsehen startet in Mülheim
Das Kabelfernsehen startet in Mülheim und bringt sechs Programme in 270 Haushalte im Stadtgebiet.
Erste deutsche Gesamtwahl zum Bundestag
Bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl geben 79,4 der wahlberechtigten Mülheimerinnen und Mülheimer ihre Stimme ab. Mit 46,7 Prozent der Erststimmen gewinnt der Sozialdemokrat das Direktmandat im Deutschen Bundestag. Der mit 35,4 Prozent der Erststimmen zweitplatzierte Christdemokrat Andreas Schmidt zieht über die Landesliste seiner Partei ebenfalls in den ersten gesamtdeutschen Bundestag ein.
03. Dezember
Geburt des 150.000sten Einwohners
Mit der Geburt des 100.000sten Einwohners war Mülheim 1908 zur Großstadt aufgestiegen. 42 Jahre später wird mit 150.000 Einwohnern der nächste Meilenstein erreicht.
04. Dezember
Kopulation durch Prediger
Verordnung wonach die Kopulationen hinfort von dem Prediger des Bräutigams geschehen sollen
05. Dezember
Gründungsbeschluss zum Bau der Siedlung Mausegatt
Die Bergarbeitersiedlung wird als „Colonie Wiesche“ von 1899 bis 1911 gebaut, um der „Zeche Wiesche“ eine feste Stammbelegschaft zu sichern.
Jugendheim Styrum eröffnet
Jugendheim Styrum wird seiner Bestimmung übergeben
Eröffnung der Ruhrtalbrücke
Nach einer Bauzeit von lediglich drei Jahren wurde im Dezember 1966 das bis dahin größte deutsche Brückenbauwerk im Beisein von zahlreichen Ehrengästen feierlich eröffnet.
06. Dezember
Der kaiserliche Reichsadler hat ausgedient
Knapp einen Monat nach der Ausrufung der Republik in Berlin erscheint die Mülheimer Zeitung erstmals nicht mehr mit dem preußisch-deutschen königlich-kaiserlichen Reichsadler, sondern mit dem Mülheimer Stadtwappen im Titelkopf.
Gründung der Ersten Karnevalsgesellschaft
Gründung der Ersten Großen Karnevalsgesellschaft MüKaGe in der Saarner Gaststätte Rosendahl an der Düsseldorfer Straße. Erster Präsident der MüKaGe ist Willi Enaux.
Neubau für die Luisenschule
Die Luisenschule, Mülheims einzige Oberschule für Mädchen, bezieht nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ihr neues Schulgebäude.
07. Dezember
Ankauf des Adelshauses Styrum
Der Ankauf des adeligen Hauses Styrum durch den Mülheimer Kaufmann Marcks wird notariell bestätigt.
Chemie-Nobelpreis für Benjamin List
Professor Benjamin List, Direktor am Mülheimer Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, bekommt in einer feierlichen Zeremonie den Nobelpreis für Chemie verliehen. Aufgrund der Corona-Pandemie findet der Festakt nicht wie üblich in Stockholm, sondern in Berlin statt.
08. Dezember
Erste Jahresausstellung Mülheimer Künstlerinnen und Künstler
Neue Leineweberstraße
Neue Leineweberstraße (Ost-West-Verkehr) wird für die Fahrt freigegeben.
09. Dezember
Festsetzung von Brotpreisen
Verordnung, dass durch den Amtmann von Broich unter Zuziehung von zwei Bäckermeistern die Korn- und Brotpreise jeweilig festgesetzt werden
Letzte Wildpferdejagd im Speldorfer Wald
Die Verwaltung des Wildpferdegestüts oblag seit 1654 den in Angermund residierenden Grafen von Spee. Da eine Anordnung der neuen preußischen Regierung die Freilandhaltung der Pferde verbot, ordnete der Graf eine letzte große Treibjagd an.
10. Dezember
Gründung der Zeitung „General-Anzeiger für Mülheim an der Ruhr und Umgegend“
Der Generalanzeiger tritt damit als zweite Tageszeitung neben die bereits seit 1873 erscheinende Mülheimer Zeitung. 1933 kommt es zum Zusammenschluss der beiden Blätter.
Feierliche Verleihung des Chemie-Nobelpreises an Karl Ziegler
Der Direktor des Mülheimer Max-Planck-Institutes für Kohlenforschung, Prof. Dr. Karl Ziegler, erhält in Stockholm den Nobelpreis für Chemie.
11. Dezember
Gründung des Mülheimer Verkehrsvereins
Um die Kommune wie die heimische Wirtschaft gleichermaßen zu fördern, wurde im Zusammenschluss von Stadtverwaltung und Wirtschaftsvertretern im Dezember 1908 der Verkehrsverein gegründet.
Neue Turnhalle für das Gymnasium
Die neuerrichtete Turnhalle des Städtischen Gymnasiums wird eingeweiht
12. Dezember
Verkauf aus der falkensteinischen Teilung
Die Landgräfin von Hessen verkauft ihrem Sohne Georg Carl die aus der falkensteinischen Teilung zurückgekauften Mülheim-Broicher Güter und Gefälle.
Gründung des Rheinischen Kohlenkontors
Gründung des Hauptausschusses Mülheimer Karneval
13. Dezember
Wachen gegen Gesindel
Befehl, an den Straßen und Wegen mit der größten Passage starke, mit guten Gewehren versehene Wachen aufzustellen, um verdächtiges Gesindel abzukehren und zu arretieren.
Rückkehr des Infanterieregiments 159 aus dem Krieg
Die letzten Soldaten des in der Kaserne an der Kaiserstraße stationierten Infanterieregimentes 159 kehren aus dem Ersten Weltkrieg in ihre Mülheimer Garnison zurück. 3.500 Mülheimer sind als Soldaten des deutschen Kaisers im Ersten Weltkrieg gefallen
Boxclub "Ringfrei" wird Deutscher Amateur-Mannschaftsmeister
14. Dezember
Neuwahlen der Stadtspitze
Auf der Ratssitzung werden Oberbürgermeister Thöne und Bürgermeister Diederich für zwei Jahre wiedergewählt, Beigeordneter Niehoff für 12 Jahre zum Stadtdirektor, Stadtamtmann Risse zum Stadtkämmerer gewählt.
Einweihung des „Haus des Sports“
15. Dezember
Hochhaus Rieken fertiggestellt
Das neungeschossige „Rieken-Haus“ in der Stadtmitte wird fertiggestellt.
Letzter Verkaufstag bei Hertie vor Schließung des Kaufhauses
16. Dezember
Ratsbeschluss zur Erweiterung des Kindererholungsheims Keitum
17. Dezember
Tod des Mülheimer Turn- und Sportdirektors Martin Gerste
Er war von 1910 bis 1937 erster Leiter des neu gegründeten Amtes für Leibesübungen (Sport- und Jugendamt), gilt als Gründungsvater der Jugendfestspiele sowie des Stadtsportbundes. Zur Würdigung seiner Verdienste wird 1960 eine Straße in Stadtteil Speldorf nach ihm benannt.
18. Dezember
Bestätigung des Mülheimer Stadtwappens
Nach der Genehmigung eines neuen Stadtwappens durch das Preußische Staatsministerium erließ Oberbürgermeister Lembke am 18. Dezember 1925 eine Verfügung über die Verwendung desselben. Da es heraldisch fehlerhaft war, wurde es 1937 durch den Maler Daniel Traub überarbeitet. In der korrigierten Form ist es bis heute gültig.
Verlegung der ersten Stolpersteine in Mülheim
Auf Initiative der Realschule Stadtmitte und nach intensiven Recherchen im Schularchiv werden im Dezember 2004 die ersten Stolpersteine durch Gunter Demnig in Mülheim an der Ruhr verlegt.
19. Dezember
Schutzbrief für Kloster Saarn
Schutzbrief des Prinzen Wilhelm von Oranien für die Herrschaft Broich einschl. des Klosters Saarn
Verbot von Fress- und Saufgelagen
Ein herrschaftliche Anordnung verbietet Fress- und Saufgelage an Sonn- und Feiertagen in der Unterherrschaft Broich.
Müheim wird dem neuen katholischen Bistum Essen zugewiesen
20. Dezember
Eröffnung der Straßenbahnlinie zum Bismarckturm
Eröffnung des Ufa-Palasts auf der Schloßstraße
Das Großkino wurde von dem Mülheimer Rechtsanwalt und Notar Dr. Otto Niehoff privat geplant und finanziert. Es ist der erste Kinozweckbau in Mülheim und mit 1.000 Sitzplätzen der größte Kinosaal der Stadt.
Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Karl Ziegler
10 Tage nach dem Empfang des Nobelpreises für Chemie in Stockholm wird Karl Ziegler in Mülheim mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft geehrt
21. Dezember
Wiedereinweihung der Petrikirche
15 Jahre nach ihrer fast völligen Zerstörung durch einen britischen Luftangriff wird die wiederaufgebaute Petrikirche mit einem Festgottesdienst ihrer geistlichen Bestimmung übergeben.
Erste Verleihung des Ruhrpreises für Kunst und Wissenschaft
Der vom Rat der Stadt Mülheim gestiftete Preis geht im ersten Jahr der Verleihung an die bildenden Künstler Heinrich Siepmann, Carl Altena und Ernst Rasche.
22. Dezember
Eröffnung des Jugendheims in der Georgstraße
23. Dezember
Weihe der katholischen Kirche St. Michael in Speldorf
Die Planungen liefen seit 1907, gebaut wurde seit 1914: Nach 5 Jahren Bauzeit wird der Kirchenneubau eingeweiht.
24. Dezember
Tod von Pastor Konrad Jakobs
Mit 56 Jahren stirbt Pastor Konrad Jakobs, der seit 1919 als Pfarrer von St. Mariae Geburt und als Stadtdechant der katholischen Kirche in Mülheim sozialpolitisch und seelsorgerisch gewirkt und so eine partei- und konfessionsübergreifend hohe Wertschätzung gewonnen hat.
Luftangriff auf die Flughafensiedlung
Der Militärflughafen Essen-Mülheim wird gegen 14.30 Uhr von 170 Flugzeugen der Royal Air Force angegriffen. Mehrere 100 Menschen sterben bei diesen Luftangriff zu Weihnachten, darunter auch die Insassen eines von Bomben getroffenen Hochbunkers an der Windmühlenstraße.
Tod des Bürgermeisters Weuste
Tod des langjährigen Bürgermeisters Christian Weuste, der zwischen 1822 und 1852 für einen Ausbau der städtischen Infrastruktur gesorgt hat. Heute ist in Holthausen eine Straße nach ihm benannt.
Erste weiße Weihnacht in Mülheim nach 10 Jahren
Das letzte Mal hatte es dieses Winterwunschwetter im Jahr 2000 gegeben.
25. Dezember
Das Uhlenhorst-Restaurant wird eröffnet
Die Gaststätte entwickelt sich bei den Mülheimern zu einem beliebten Ausflugslokal und dient ab 1920 dem neugegründeten HTC Uhlenhorst als provisorisches Vereinshaus mit Umkleidegelegenheit und Lagerort für die Hockeytore.
26. Dezember
Prinzessin Luise heiratet den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm
Den Mülheimern ist sie wohlbekannt: Als jugendliche Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz weilte Luise in den Sommermonaten der Jahre 1787, 1789 und 1791 bei ihrer Großmutter Marie Luise Albertine von Hessen-Darmstadt auf Schloß Broich. Jetzt darf sie sich Königin Luise nennen.
Die Broicher und Kahlenberger Kornmühle werden verpfändet
27. Dezember
Streit um bergische Landsteuer
Graf Wilhelm Wyrich behauptet fälschlich, dass die Herrschaft Broich seit altersher von der Zahlung der bergischen Landsteuer befreit ist.
28. Dezember
Beschluss für Bau eines Schlachthofes
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt den Bau eines neuen Schlachthofes in Speldorf. Das alte Gebäude an der Schleuse (seit 1875) ist nach den Eingemeindungen der letzten Jahre zu klein geworden. Nach zwei Jahren Bauzeit (1911-1913) kann er in Betrieb genommen werden.
29. Dezember
Besitz des Bergregals
Vergleich zwischen Berg und Broich, wonach Broich wieder in den Besitz des Bergregals eingesetzt wird,
Die Stadt Mülheim zählt 21.605 Einwohner
Vereinigung der Handelskammern von Mülheim, Essen und Oberhausen
Die 1840 gegründete Mülheimer Handelskammer verliert damit ihre Eigenständigkeit. Sitz der neuen Kammer ist die Stadt Essen.
30. Dezember
Abgabe der Ernte
Verordnung der Abgabe des Vorrats aller Früchte, der den eigenen Verbrauch übersteigt.
Gründung des Mülheimer Caritasverbandes
Pastor Konrad Jakobs gründet zusammen mit sechs weiteren Priestern des katholischen Stadtdechanten den Mülheimer Caritasverband.
31. Dezember
Gründung des Männergesangvereins Frohsinn 1852 e.V.
In der Silvesternacht 1851/52 gründet sich in den Rheinischen Bauernstuben an der Delle der erste und damit älteste Mülheimer (Männer-)Gesangverein. Bis zu seiner Auflösung im Jahr 2018 ist der MGV Frohsinn eine feste Größe im Mülheimer Kulturleben.
Höhepunkt der Kohlenschifffahrt auf der Ruhr
Bedrohung der im Bau befindlichen Stadthalle durch Hochwasser
Die kurz vor der Fertigstellung stehende Stadthalle wird von einem Ruhrhochwasser bedroht. Letztendlich kann die Eröffnung wie geplant am 5. Januar 1926 vonstatten gehen.
Letzte Filmvorführung im Palast-Theater (ehemals Ufa-Palast)
Am 20. Dezember 1938 wurde das Kino als „Ufa-Palast“ eröffnet und war damals mit 1.000 Sitzplätzen das größte Lichtspieltheater in Mülheim. Die goldenen Jahre sind 1973 vorbei, das Fernsehen hat dem Kino endgültig den Rang abgelaufen.
Übernahme von Kaiser`s Tengelmann durch die Firma EDEKA
Damit endet die Ära von Kaiser`s Tengelmann, hervorgegangen aus der Firma Wissoll, als selbständigem Unternehmen mit Firmensitz in Mülheim an der Ruhr
Eleonore Güllenstern stirbt
Die Sozialdemokratin Eleonore Güllenstern ist von 1992 bis 1994 insgesamt 12 Jahre lang Oberbürgermeisterin in Mülheim und bei ihrem Amtsantritt die einzige Frau an der Spitze einer deutschen Großstadt. Sie stirbt an Silvester 2017.