Das Projekt „Stolpersteine“

Gunter Demnig beim Verlegen eines Stolpersteins, Quelle: Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr

Von: Team des Stadtarchivs

Das Projekt

Gunter Demnig startete sein Erinnerungsprojekt im Januar 1995 mit der Verlegung der ersten Steine in Köln – damals noch ohne amtliche Genehmigung. 2004 fand sein Erinnerungsprojekt den Weg nach Mülheim an der Ruhr. Aus Anlass ihres 75-jährigen Schuljubiläums waren Schüler der Realschule Stadtmitte in Karteien aus den 1930er Jahren auf Namen von ehemaligen jüdischen Schülern gestoßen. Einige von ihnen waren in Konzentrationslagern umgekommen. Um daran zu erinnern, nahm man mit Gunter Demnig Kontakt auf. Am 18. Dezember 2004 konnten dann die ersten sieben Stolpersteine in Mülheim verlegt werden.

Die Mülheimer Initiative für Toleranz (MIT) setzte die Aktion fort. Dazu wurde ein Arbeitskreis „Stolpersteine“ gegründet, der sich aus Mitgliedern der MIT, Geschichtslehrern, Schülern sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern zusammensetzte und bis 2019 bestand. Das Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr unterstützte die Mitglieder des Arbeitskreises bei der Recherche nach Quellen, Daten und Fakten zur Erstellung der Biografien der NS-Opfer und bleibt auch weiterhin Ansprechpartner für Interessierte, die mit einem Stolperstein an das Schicksal Mülheimer Bürger erinnern möchten.

Es gibt viele engagierte Lehrer, die mit ihren Schülern das Projekt begleitet haben, darunter Arbeitsgruppen des Gymnasiums Broich sowie der Realschule an der Mellinghofer Straße. So gibt es eine Stolperstein-Wanderausstellung, die von Schülerinnen und Schülern der Realschule an der Mellinghofer Straße in einer Stolperstein-AG erarbeitet wurde und über die Schulleitung gebucht werden kann.

Derzeit befinden sich insgesamt 175 Stolpersteine an 93 Verlegeorten verteilt über das Mülheimer Stadtgebiet. Die letzte Verlegung fand am 4. Mai 2022 statt.

Film auf Youtube

Begleitend zu den 2018 verlegten Stolpersteinen entstand ein Film, der auf Youtube abrufbar ist. Er zeigt dokumentarisch die Herangehensweise an die Recherche zu den Biografien, enthält darüber hinaus aber auch Spielfilmszenen zum Schicksal der jüdischen Familien Rosenbaum und Altgenug.

 

Die Stolperstein-App

Seit 2022 gibt es eine Stolperstein-App, die vom WDR für Smartphones entwickelt wurde und laufend erweitert wird. Alle in Mülheim an der Ruhr verlegten Stolpersteine sind dort abrufbar, mit Details zur Lage und Lebensgeschichte der NS-Opfer. Die App ist für iOS und Android kostenlos verfügbar und kann auf dem üblichen Weg über den jeweiligen “Store” heruntergeladen werden.

Unabhängig davon sind die Inhalte auch im Internet unter https://stolpersteine.wdr.de  abrufbar.

Weitere Infos

Weitergehende Informationen zum Projekt „Stolpersteine in Mülheim an der Ruhr“ gibt es auf den Internetseiten des Stadtarchivs.

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