Zeitzeugen-Schilderung zur Recherche zu den Eheleuten Josef und Karoline Philipps, geb. Böninger

Stolpersteine von Josef Philipps und Karoline Philipps, Quelle: Danny Gießner

Für die Richtigkeit: F. Wilhelm von Gehlen

Am 22.03.2013 haben wir gemeinsam mit Gunter Demnig vor dem Haus Düsseldorfer Str. 113 zwei „Stolpersteine“ in der Erinnerung an Josef und Karoline Philipps, geb. Böninger, verlegt.

Ich hatte es übernommen, die Opfer-Biografie im Gedenken an diese Eheleute zu schreiben. Da ich die im Jahre 1925 geborene Tochter der damaligen Hauseigentümer persönlich kannte, habe ich sie zum Schicksal der Eheleute Philipps befragt.

Bereitwillig gab sie mir Auskunft, zumal sie sich gut an die Eheleute erinnern konnte.

Über den Rahmen der eigentlichen für die Verlegung erarbeiteten Biografie hinaus kann ich erwähnen, dass mir mitgeteilt wurde, Frau Philipps sei sehr beleibt und deshalb nicht mehr in der Lage gewesen, das Haus zu verlassen.

Diese Situation hätten die in Saarn verantwortlichen NS-Leute genutzt, dem behandelnden Hausarzt der Eheleute, Herrn Dr. Adolf Pankok, Klosterstr., aufzugeben, keine Hausbesuche bei den Eheleuten mehr vorzunehmen.

Herr Dr. Pankok habe ihnen geantwortet, dass er seinen ärztlichen Eid auf Hippokrates und nicht auf den Führer in Berlin abgelegt habe. Deshalb werde er auch weiterhin die Eheleute in ihrer Wohnung aufsuchen, um Frau Philipps dort zu behandeln.

Trotz dieses engagierten und menschenfreundlichen Eintretens des Dr. Pankok wurden die Eheleute deportiert und umgebracht.

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