Von: Thomas Emons
Jakobs sieht die Not der Menschen und handelt. 1920 gehört er als Geschäftsführer zu den Gründern des Caritasverbandes. In den beiden folgenden Jahren richtet er eine Familienhilfe ein und schafft im alten Garnisonslazarett an der Dimbeck eine Zuflucht für „gefallene Mädchen“ und geschlechtskranke Jugendliche. Doch Jakobs‘ praktische Nächstenliebe kennt keine Altersgrenzen. So richtet er 1927 das Franziskushaus für Waisenkinder ein, das heute als Altenheim dient. Und im Jahr darauf beginnt er mit dem Bau der Marienkirche, der auch Arbeitslosen Beschäftigung gibt und in der Rekordzeit von zehn Monaten vollendet wird.
Angesichts seiner Lebensleistung wird deutlich, warum auch die Kommunisten dem katholischen Priester das letzte Geleit gaben und die Mülheimer Zeitung in ihrer Weihnachtsausgabe 1931 schreibt: „Weil so viel geschehen ist in wirtschaftlich schwerer und dann noch schwerer gewordenen Zeit, deshalb wird man ihn doppelt und dreifach vermissen. Ein treuer Hirt feiert Weihnacht an der himmlischen Krippe.“