Von: Danny Gießner
Hermann Scholl ersteigerte Angaben der Stadt Mülheim an der Ruhr zufolge die Fährrechte über die Ruhr von den Herren zu Schloß Broich. Demnach wurde von 1771-1827 (lt. Schrifttafel am Denkmal „Der Fährmann“ ab 1778, eine dritte Quelle bestätigt nur die Jahre ab 1808) durch Hermann Scholl, seinen Sohn und seinen Enkel der Fährbetrieb für bis zu zwanzig Passagiere oder zu befördernde Lasten ausgeübt.
Berücksichtigt man die damals üblichen starken Abhängigkeiten von Wetter und Wasserstand, so ist etwa bei Hochwasser von wochenlangen Betriebspausen auszugehen. Es handelte sich um den einzigen Fährbetrieb über die Ruhr auf dem heutigen Gebiet der Mülheimer Stadtmitte. Hermann Scholl wird ein harter Umgangston und selbst dem damaligen Fürsten gegenüber unnachgiebiger Beförderung nur gegen Bezahlung nachgesagt – was bisweilen auch in Theaterstücken verarbeitet wurde.
Die spätere Familien-Dynastie und Gründerfamilie von Tengelmann, Schmitz-Scholl, basiert auf den Nachkommen Hermann Scholls, gegründet 1867 von Wilhelm Schmitz und Hermann Scholls Urenkelin Luise Scholl.
Heute zeugt eine Statue am Mülheimer Stadthafen von Hermann Scholl und seinem Beruf. Die Statue wurde geschaffen von der Bildhauerin Marianna Kiesselbach (1903-2005) und ist eine Schenkung der Familie Haub (Tengelmann) und der Firma Soravia an die Stadt Mülheim an der Ruhr. Die Statue steht seit 2022 an ihrem jetzigen Standort direkt an der Ruhr