Die Comunications Straße führte zum Schollenfeld, das ist der Bereich um den heutigen Viktoriaplatz. Am unteren Ende der Straße war der Anleger der schon 1408 erwähnten Ruhr-fähre zwischen Mülheim und Broich. Die Fähre wurde später durch den Fährmann Hermann Scholl als Scholl’sche Fähre bekannt. Das Fährrecht wurde durch die Broicher Herrschaft nach Versteigerung an den Meistbietenden vergeben, so 1771 an Hermann Scholl. Nach einem Erlaß von 1774 sollte Scholl die Einheimischen kostenlos übersetzen, dafür eine jährliche Abgabe erheben. Hieraus entwickelte sich ein 13jähriger ‚Fährgeldkrieg‘ mit Eingaben und Beschwerden der Broicher Bauern und gerichtlichen Verhandlungen. Schließlich erlangte Hermann Scholl die Erbpacht an der Fähre. Aber erst ein Erlaß der „Landgräfin“ im Jahre 1787 (siehe: Prinzeß-Luise-Straße) machte dem Fährgeldkrieg ein Ende: die Einheimischen blieben kostenfrei, entrichteten aber eine jährliche Gebühr. Die Fähre verkehrte bis zum Bau der Kettenbrücke im Jahre 1844. (78) Eine Nachfahrin, Louise Scholl, wurde Ehefrau von Wilhelm Schmitz, dem Gründer von Wissoll. (siehe: Wissollstraße)
Schollenstraße
Mülheim
Historie:
- 1821 - Comunications Straße
- 11.01.1859 - Schollenstraße