Stauffenbergstraße*

Heißen

'Claus Schenk Graf von, Widerstandskämpfer1944 hingerichtet * 1907 † 1944

Die Straße verläuft in Heißen als kurzes Verbindungsstück zwischen der Wrangel-und der Dessauer Straße; sie ist benannt nach dem bekanntesten Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg wurde am 15.11.1907 auf Schloss Jettingen, zwischen Augsburg und Ulm gelegen geboren. Der Familientradition folgend, trat er in die Reichswehr ein und begann seinen Dienst im Reiterregiment17 in Bamberg. 1928 wurde er zum Fähnrich, 1930 zum Leutnant befördert. Etwa zu dieser Zeit und sicherlich begünstigt durch den Niedergang der Weimarer Republik begann der junge Offizier in Verkennung dessen wahrer Ziele mit den politischen Ideen Adolf Hitlers zu sympathisieren. 1933 heiratete er Nina Freiin von Lerchenfeld. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Seine Frau überlebte ihn um viele Jahre und verstarb 2006 im Alter von 92 Jahren

Ehrgeizig und hoch befähigt, erklomm Stauffenberg Stufe um Stufe der eingeschlagenen soldatischen Laufbahn. 1933 wurde er zum Oberleutnant, 1937, inzwischen zur Generalstabsausbildung an die Kriegsakademie in Berlin–Moabit kommandiert, zum Rittmeister ernannt. Nach der „Reichskristallnacht“ vom 9.11.1938 gab es die ersten Abkehrtendenzen von der Ideologie des Nationalsozialismus. Graf von Stauffenberg war zutiefst erschüttert über die Gräueltaten, fühlte sich jedoch durch seinen Treueid gegenüber Hitler noch zu sehr gebunden, als dass er der 1939 durch den Kreis um Peter Graf Yorck von Wartenberg an ihn herangetragenen Bitte um aktive Teilnahme an einem Umsturzversuch bereits zu entsprechen.  Im April 1943 wurde er in Nordafrika bei einem Tieffliegerangriff schwer verwundet. Im Sommer 1944 wurde Stauffenberg Chef des Stabes bei Generaloberst Fromm und zum Oberst i.G. (im Generalstab) befördert. Durch seine Funktion erhielt er Zugang zu den Lagebesprechungen im Führerhauptquartier. Gemeinsam mit anderen hohen Offizieren erarbeitete er nun den Operationsplan „Walküre“, der den Sturz des Diktators zum Inhalt hatte.

Entschlossen, das Attentat selbst auszuführen, flog Stauffenberg am 20.7.1944 zur Lagebesprechung auf der Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen. Infolge zeitlicher, örtlicher und technischer Veränderungen des ursprünglich geplanten Ablaufs konnte die um 12:42 Uhr detonierende Sprengladung nicht die gewünschte Wirkung entfalten. Hitler überlebte den Anschlag leicht verletzt und meldete sich noch am Abend in einer Rundfunkansprache zu Wort. Spätestens zu diesem Zeitpunkt musste der Umsturzversuch als gescheitert gelten. Gegen 22:30 Uhr wurde Graf Stauffenberg in Berlin verhaftet und noch in der gleichen Nacht im Hof des Bendlerblocks erschossen.
Stand: 2008

Historie:

  • 22.03.2004 - Stauffenbergstraße
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