Christoph Kießling M.A.: Karl Ziegler – Werdegang eines Wissenschaftlers
31. Oktober 2024 | 18:00 bis 19:00
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Christoph Kießling M.A.
Karl Ziegler –Werdegang eines Wissenschaftlers
Reihe zur Mülheimer Geschichte
Karl Ziegler gilt als einer der herausragendsten Chemiker des 20. Jahrhunderts. Insbesondere seine Arbeiten zu metallorganischen Mischkatalysatoren, die die Polymerisation von Ethylen bei Normaldruck erlaubten, führten zu einer Revolution in der Kunststoffherstellung und veränderten den Alltag der gesamten Menschheit. 1963 wurde ihm dafür, zusammen mit Guilio Natta, der Nobelpreis für Chemie verliehen. Im Vortrag wird Zieglers bislang wenig beachteter, früher Werdegang in den Fokus gerückt. Geschildert werden seine Jugend-und Studienjahre in Marburg sowie die sich anschließende Post-Doc-Zeit, die ihn über Marburg und Frankfurt zu seiner ersten, außerordentlichen Professur in Heidelberg führte. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf seinem Verhältnis zum Nationalsozialismus, dem er ablehnend gegenüberstand. Ziegler erfuhr dadurch in den 1930er Jahren berufliche Schwierigkeiten, wie etwa die wiederholte Ablehnung bei der Besetzung verschiedener Lehrstühle. Geschildert wird in Folge seine Berufung zum ordentlichen Lehrstuhlinhaber in Halle und sein anschließendes Direktorat am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, wo er schließlich seine größte Forschungsleistung erbrachte.