Von: Günter Fraßunke
Zeit | Ereignis |
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Ende 9. Jh. |
An einer Ruhrfurt im Zuge des Hellwegs entstand die „älteste spätkarolingische Burg nördlich der Alpen“ (Binding), die in weiten Teilen noch erhalten ist. Über ovalem Grundriss (40 x 60 m) erhob sich eine Mauer mit vorgelegtem Sohlgraben innerhalb derer sich mehrere Gebäude aus Bruchstein zur Unterbringung von Truppen befanden. |
um 1100 | Nach einer Zeit des Verfalls Wiederherstellung der Befestigung und Ausbau des zweigeschossigen Hauptbau-Südraums zu einem rechteckigen Turm |
um 1200 | Errichtung des stauferzeitlichen Rundturms um das Untergeschoss des viereckigen Turms herum, Bau einer 9 m hohen, 1,5 m dicken Ringmauer entlang der karolingischen Mauer unter Abtrennung einer Teilfläche im Norden, die als Zwinger genutzt wurde. Erweiterung der Burg nach Westen und Süden um einen Wirtschaftshof |
Mitte 13. Jh. | Errichtung des SW-Turms vor dem Burgtor an der Ringmauer – Erhöhung des SW-Turms (Südwest) um ein weiteres Geschoss |
1382-1440 | Entstehung des Palas in mehreren Bauabschnitten (Tecklenburger Kammern, Burgkapelle, Rittersaal) – an der Südseite des Palas Treppenturm mit Wendeltreppe zwischen Burgkapelle und Rittersaal. |
nach 1443 | Nach Belagerung und Einnahme der Burg durch den Erzbischof von Köln mit Verbündeten – Abbruch des stark beschädigten Rundturms und danach Wiederbefestigung: Verstärkung der Ringmauer im Norden, Erneuerung und Sicherung des nördlichen Burgtors durch den NW-Turm – Errichtung des „Küchenturms“ an der SW-Ecke der Vorburg, der „Scheifhacke“ im Norden, von Wach-, Back- und Brauhäusern sowie von Schmiede, Ställen und Schuppen |
16. Jh. | Vermauerung des Tores im NW-Turm – Herstellen eines neuen Tores in der Ringmauer des Hochschlosses zwischen NW- und SW- Turm, Errichtung eines 2-geschossigen Wohnhauses aus Stein an der Innenseite der Ringmauer und mehrerer Fachwerkbauten |
1644-1648 | Das Hochschloss entsteht durch Ausbau mehrerer kleiner Gebäude an der Innenseite der Ringmauer. Anbau eines mehreckigen Treppenturms an den Palas. Erweiterung des Schlossgeländes nach Süden durch Anlage eines großen Gartens mit Baumhof, Zwingermauer und äußerem Torhaus und Errichtung einer Vorburg („Veränderung“) mit Wassergraben in der Nähe des späteren Bahnhofs Broich |
1787-1789 | Abbruch des mehreckigen Treppenturms am Palas – Ersatz durch das klassizistische Treppenhaus mit Werksteinverkleidung, Erweiterung des Palas nach Westen zum „Gläsernen Palais“, Errichtung eines Garten-Pavillons im chinesischen Stil. |
1857-1863 | Ersteigerung des Schlosses durch Ed Stöcker – Anbau der klassizistischen „Villa Stöcker“ an das Hochschloss – Teilabbruch der Ringmauer Ost-Süd |
1870 | Abbruch der Eckbastion „Veränderung“ für den Bau der Ruhrtalbahn – Errichtung eines Treppenhauses vor dem Ostgiebel des Palas. |
Ende 19. Jh. | Zerstörung der Gartenanlage südlich des Palas für den Straßenbau entlang der Südseite. |
1954 | Abbruch des äußeren Torhauses jenseits der neuen Straße zur Errichtung von Hochbauten. |
1971-1975 | Abbruch des Treppenhauses vor dem Ostgiebel des Palas, Rekonstruktion des gotischen Stufengiebels, Restaurierung der gesamten Schlossanlage. |
nach 1975 | Nutzung der Räume des Niederschlosses für öffentliche und private Festlichkeiten, des Hochschlosses für Ausstellungen, seit 2000 ausschließlich als Historisches Museum, betreut durch den Geschichtsverein |