Ludwig Freund (1898-1970) aus Mülheim an der Ruhr: Philosoph, Politikwissenschaftler, Zeitkritiker

Haus der Stadtgeschichte Von-Graefe-Straße 37, Mülheim an der Ruhr

Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Reichspogromnacht Ein Vortrag von Rolf Stolz, Neukirchen-Seelscheid Professor Ludwig Freund, umfassend gebildet, aktiver Beobachter und wissenschaftlicher Untersucher, Politik- und Geheimdienstberater ist eine faszinierende Gestalt. Geboren und aufgewachsen in Mülheim an der Ruhr, Offiziersanwärter im Ersten Weltkrieg, Student bis zur Promotion in Leipzig 1922, danach Syndikus des jüdischen Zentralvereins und Chefredakteur für den Reichsbund jüdischer Frontsoldaten. Seit 1934 Emigrant in den USA, Hilfsarbeiter, Assistent, dann bis 1959 Professor in Chicago. Danach Rückkehr nach Deutschland und Rektor der Pädagogischen Hochschule Hannover. Seine Person und sein Werk stehen für jene vielen patriotisch-nationalkonservativ eingestellten Juden, die von Linken und Ultrarechten

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Der Architekt Hans Großmann in Mülheim an der Ruhr (1879-1949)

Haus der Stadtgeschichte Von-Graefe-Straße 37, Mülheim an der Ruhr

Vortrag von Dr. Monika von Alemann-Schwartz Der Architekt Hans Großmann in Mülheim an der Ruhr (1879-1949) Rathaus, Stadthalle, Altenhof, Klarahaus, zwei Wasserkraftwerke, soziale Bauten, Siedlungen und Geschäftshäuser: Mit einer Vielfalt stadtbildprägender Bauten verewigte sich der Architekt Hans Großmann in Mülheim. Seine guten Beziehungen zur Stadtspitze, zu Oberbürgermeister Paul Lembke und Oberbaurat Arthur Brocke, waren förderlich. Nach 1933 arrangierte er sich mit den neuen Machthabern, wurde 1941 zum Stadtrat gewählt, von Speer gefördert und von Hitler mehrfach zur Teilnahme an Wettbewerben aufgefordert. Seine späten Entwürfe passten sich nahtlos dem politischen Kulturbruch an.

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Vortrag Hans Werner Nierhaus: Martin Gerste und der Sport in Mülheim

Haus der Stadtgeschichte Von-Graefe-Straße 37, Mülheim an der Ruhr

Hans Werner Nierhaus:  Martin Gerste und der Sport in Mülheim Durch Johann Friedrich Jahn, bekannt als Turnvater Jahn, entstand die deutsche Turnbewegung. Sie sollte die deutsche Jugend auf den Kampf gegen die napoleonische Besatzung in vielen deutschen Staaten vorbereiten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die dreißiger Jahre verband sich die sogenannte Jugendbewegung mit sportlicher Betätigung auf verschiedenen Gebieten. Die Aktivitäten der verschiedenen Jugendbünde führten in Mülheim zur Gründung des städtischen Amtes für Leibesübungen und Jugendpflege. Dessen Leiter, Martin Gerste, bestimmte von den Anfängen bis in die Zeit des Nationalsozialismus maßgeblich die Ausrichtung des Sports und der Jugendpflege in

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Vortrag Dr. Stefan Pätzold: Zwischen Unabhängigkeit und Unterordnung: Grundlagen und Anfänge der bergischen Unterherrschaft Broich im Mittelalter

Haus der Stadtgeschichte Von-Graefe-Straße 37, Mülheim an der Ruhr

Dr. Stefan Pätzold Zwischen Unabhängigkeit und Unterordnung: Grundlagen und Anfänge der bergischen Unterherrschaft Broich im Mittelalter Die Entwicklung, die hier beschrieben und erläutert werden soll, begann mit der ersten Erwähnung eines in Mülheim an der Ruhr tagenden Gerichts im Jahr 1093 und endete 1650, als Graf Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein durch den Landesherrn Herzog Wolfgang Wilhelm von Berg aus dem Geschlecht Pfalz-Neuburg ausdrücklich als „Unterherr“ von Broich anerkannt wurde. Die wesentlichen Schritte auf diesem langen Weg wurden im späten Mittelalter, also von der Mitte des 13. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, zurückgelegt, als die damaligen Herren von Broich zentrale

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Dr. Christof Krieger: „Saufen für den Führer!“ -Mülheim und seine Weinpatenschaften im Dritten Reich

Haus der Stadtgeschichte Von-Graefe-Straße 37, Mülheim an der Ruhr

Dr. Christof Krieger „Saufen für den Führer!“ - Mülheim und seine Weinpatenschaften im Dritten Reich Unter der eingängigen Parole „Wein ist Volksgetränk!“ entfaltete das NS-Regime in den Friedensjahren des Dritten Reiches eine groß angelegte Weinpropaganda, die das Trinken deutschen Rebensaftes als nationale Tat beschwor. Ab 1935 übernahmen annähernd 1.000 Städte vom Rheinland bis nach Hinterpommern besondere „Weinpatenschaften“ für einzelne Winzerorte, wobei im Rahmen des „Festes der deutschen Traube und des Weines“ von der NSDAP allerorten volkstümliche Weinfeste organisiert wurden. Der Volksmund machte daraus die Parole: „Saufen für den Führer!“ Tatsächlich wurde den deutschen Winzern damit eine propagandistische Aufmerksamkeit gewidmet, wie

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