Von: Dirk von Eicken
Viele Ältere werden ihn noch kennen. Er stand in ganz Deutschland und Österreich. Sogar als Modell auf Eisenbahnanlagen hat er es geschafft, der „Milchpilz“. Der Pilzkiosk ist, für die 1950er Jahre der Wirtschaftswunderzeit, ein typisches Kioskgebäude in Form eines Fliegenpilzes. Er wurde u.a. für die Verkaufsförderung von Milch und Milchprodukten entwickelt.
Im Sommer 1952 war es auch in Mülheim soweit und die WAZ/Stadtspiegel berichteten groß:
Fliegenpilz – Erste Mülheimer Milchbar – Mülheim wird erste Stadt mit Milchbar
Die Milchbar, die von der Mülheimer Milchversorgung betrieben wurde, war mit allen erforderlichen Einrichtungen wie Kühlschrank, Heißwasserspeicher, Spülbecken, Mixer, usw. ausgestattet. Vom tiefgekühlten Glas Vollmilch über Cocktails mit Ananas, Erdbeere, Banane oder Orange gab es alles, was das Herz des Milchfreunds begehrte. Im Winter gab es warme Kakaogetränke.
Standort war nach einigen Diskussionen mit der Stadt der Berliner Platz. Der Milchpilz wurde ein großer Erfolg, aber wie so viele Dinge hat der die Zeiten nicht überstanden und war irgendwann wieder aus dem Stadtbild verschwunden.
(Quellen: WAZ, Stadtarchiv MH, Stadtspiegel, Monumente-Das Magazin der Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Wikipedia)
[Anm. der Redaktion: Zur Bebilderung haben wir eine Bilderspende des baugleichen Verkaufskiosks in Bregenz mit freundlicher Genehmigung von Herrn Clemens Kurek verwendet. Der am 20. Juli 1953 nach Bregenz gelieferte Milchpilz steht heute unter Denkmalschutz.]
[Anm. der Redaktion: Zwei nach Artikelfertigstellung aufgefundene Bilder aus dem Jahr 1952 zeigen erfreulicherweise den originalen Mülheimer Milchpilz]