für Öffnungszeiten des Museums
Sargdeckel, Quelle: Danny Gießner

Von: Günter Fraßunke

Neuigkeiten vom Historischen Museum auf Schloss Broich

Bereits 1971 wurde die Grafengruft wiederentdeckt, aber erst 2021 konnte die fachmännische Restaurierung der vorgefundenen Sargdeckel in Auftrag gegeben werden. Der Mülheimer Geschichtsverein, der das Museum betreut, dankt den Sponsoren, die   der Stücke ermöglicht haben: Das Land NRW beteiligte sich mit dem „Heimat-Scheck“, weitere Zuwendungen kamen vom Verkehrsverein Mülheim an der Ruhr e.V. und von der Sparkassen-Stiftung in unserer Stadt. Natürlich beteiligte sich der Mülheimer Geschichtsverein auch mit Eigenmitteln. Die ausführende Firma ist der Tischler-Service-Meisterbetrieb Lothar Schaff.  

Wie bestattete der heimische Adel seine Toten     

Die umfangreichste Dokumentation liegt von der Petrikirche vor. Die Zusammenfassung basiert auf dem Zeitschriftenbeitrag von Brigide Schwarz [Die Petrikirche als herrschaftliche Grablege – in: Zeitschrift des Geschichtsvereins Mülheim a. d. Ruhr Nr. 78/2007].  In ihrer Magisterarbeit aus dem Jahre 2017 „Die Sepulkralkultur Deutschlands im Wandel[…]“ schreibt Filiz Gisa Çakır auf S. 17: „Adel und Klerus beanspruchten die Kirche […] als privilegierte Grabstätte. Der Wunsch, den heiligen Reliquien im Tod so nahe wie möglich zu sein, konnte dazu führen, dass der gesamte Fußboden einer Kirche aus den Grabplattenprivilegierter Christen bestand“. – So war es auch auf dem Mülheimer Kirchenhügel.      

Die Petrikirche als privilegierte Grabstätte  

Die Familien der Kirchenpatrone beanspruchten ihre Grabstätten in der Petrikirche, denn sie waren die Grundherren, auf deren Besitz die Kirche lag. Sie waren die Schirmherren und verantwortlich für den Bau und die Gemeinde. In diesem Fall waren das die Herren von Broich und die Reichsgrafen von Styrum.  Die Spuren der Bestattungen in der Petrikirche wurden allerdings gründlich beseitigt. In den letzten 150 Jahren wurde die Kirche gleich dreimal umgebaut. Hierbei griffen die Bauherrenjedes Mal in die Substanz des Bauwerks ein, sodass dies grundlegende Auswirkungen für die Kirche als Bestattungsort hatte. Die ersten Bestattungen begannen mit Gräfin Elisabeth von Neuenahr (ϯ vor 1505), Ehemann Graf Johann IV. von Limburg (ϯ 1511) sowie vorher (ϯ 1502) wahrscheinlich einige ihrer Stiefkinder. Es folgte das Grafenhaus Daun-Falkenstein. Dies war die Zeit, zu der die Kirche um den Chor und die Apsis nach Osten erweitert wurde. Unter dem Chor wurde ein Raum für die Bestattung der Grafenfamilie angelegt. In einer zweiten Gruft unter   Seitenkapelle wurde eine Äbtissin des Stiftes Herford beigesetzt. Beamte der Herrschaft durften im südlichen Kirchenschiff in Erdgräbern bestattet werden.

Die Petrikirche als Simultankirche

Die Petrikirche wurde nach der Reformation fast 100 Jahre als Simultankirche genutzt, wobei die Reformation im Sinne Jean Calvins nach und nach ein Übergewicht erlangte. Die überkommene Bestattungskultur wurde vorerst beibehalten. Die Äbtissin und Pröpstin des Stiftes Essen, Felicitas Gräfin von Eberstein, hatte das Stift verlassen müssen, weil sie zum Calvinismus konvertiert war. Für die 1621 Verstorbene fand sich in Essen kein Bestattungsort, daher wurde sie nach Mülheim überführt und erhielt hier eine eigens für sieangelegte Gruft.     

Was nach der Fertigstellung zum Vorschein kam

Aber erst durch die Erweiterung der Petrikirche von 1870 bis 1872 erlangte man sichere Kenntnis von der Kirche als Bestattungsort. Die Petrikirche wurde erst jetzt baulich vollendet, war sie doch in ihrem Mittelteil ein Provisorium geblieben. Hierbei kam eine ganze Reihe wertvoller Grabplatten zum Vorschein. Doch was geschah dann? Die beiden Grabkammern wurden zugeschüttet, die Grabsteine als Unterlage für einen Holzfußboden verwendet. Es wurde angeordnet, die Grabsteine aufzuzeichnen, was aber unterlassen wurde. Einige davon wurden in die Wände sichtbar eingemauert. Diesen Fehltritt reparierte man beim Umbau der Petrikirche 1912/13 nicht, sondern verwendete die Grabsteine, die man 1870 ff. aufgefunden hatte, für die Unterfütterung des neuen Steinfußbodens als Unterlage. So lebte die zur repräsentativen unierten Stadtkirche gewandelte Petrikirche mit dem Makel der Geschichtsvergessenheit weiter. Beim Wiederaufbau der kriegsbeschädigten Kirche ab 1949 wurden von den ursprünglich 19 Grabsteinen 16 wieder aufgefunden, was in der Presse und in der Öffentlichkeit große Beachtung fand. Das Staatliche Hochbauamt Essen als damals zuständige Denkmalbehörde zeigte großes Interesse und regte an, die Steine in der Kirche aufzustellen. Der Architekt des Wiederaufbaus und einige Mitglieder des Presbyteriums waren dagegen, weil sie der Kirche nicht den „Charakter eines Museumsraumes“ geben wollten. Es gab Gegenvorschläge, aber letztlich geschah nichts. Noch 1959 wurde eine ganze Reihe von Grabplatten als Gehwegplatten im Außenbereich der Kirche gesichtet.      Der Wappenkundler Erich Glöckner, dem wir die Dokumentation der Steine verdanken, äußerte sich in der WAZ vom 07.11.1959 entsetzt mit den Worten: „Wo im Krieg so vielzerstört worden ist, waren diese Grabplatten für den Geschichts- und Wappenforscher
außerordentlich wertvoll […]. Andere Städte hätten solche Funde längst in ihren Schutzgenommen.“ Ende 2005 blieben weitere Nachforschungen durch den Geschichtsverein ergebnislos. So folgte dem Makel der Frevel an wichtigen historischen Zeugnissen.     

Das Schicksal der Schloßkapelle  

Das Schicksal der Schlosskapelle in Broich ist nicht weniger tragisch. Diese Zusammenfassung fußt auf der Grundlage von Heinz Hartling nach Erhebungen und Aufmessungen von Prof. Dr. Dr. Günter Binding und Oberbaurat Kurt Schulze, Mülheim im Juni 2007 – [Kurt Schulze: Die Gruft der Grafen von Dhaun-Falkenstein unter dem Palas des Schlosses Broich, in: Jahrbuch Mülheim an der Ruhr 1973, S. 75-87] Der Sakralraum – erste Erwähnung 1382 – wurde im Zuge der Erweiterung der Burganlage zu einer Residenz errichtet und diente der Familie der Grafen Dietrich IV. von Limburg-Broich als Privatkapelle; Begräbnisse fanden erst einmal weder hier noch in der Petrikirche statt. Die 1508 auf die Limburger folgende Familie Daun-Falkenstein ließ sich auf dem Stammsitz Falkenstein bestatten. Die Gruft unter der Schlosskapelle wurde rund 250 Jahre später – zwischen 1644 und 1647 – unter Graf Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein (1613-1682) für seine Familie angelegt. Als erste wurde hier Gräfin Elisabeth zu Waldeck 1647, Ehefrau von Wilhelm Wirich  ,bestattet (nach Brigide Schwarz, s.o., Anhang III). Die Lage der Gruft war im 20. Jahrhundert nicht mehr bekannt; der Eingang wurde bei Restaurierungsarbeiten 1971 wiederentdeckt. Eine 12-stufige Treppe führte von der Kapelle hinunter zur Gruft. Diese befand sich in völlig verwüstetem Zustand, was darauf hinweist, dass sie in der Vergangenheit von Grabräubern heimgesucht wurde. Acht Särge wurden vorgefunden – z.T. in Metall-Sarkophagen mit Resten von Holz, Totenkleidung und Gebein. Zwei davon konnten Familienmitgliedern zugeordnet werden: den Junggrafen Wilhelm (1644-1653) und Carl Alexander (1643-1659). Die kunstvoll gearbeiteten Sargabdeckungen wurden jetzt restauriert und in die historische Sammlung eingegliedert.

Hexengitter und Laurentiusrost

Einige Besonderheiten der Gruft sollen nicht unerwähnt bleiben. Zwei quadratische Öffnungen (34 x 34 cm) in der Decke hatten ehedem offenbar die Aufgabe, eine akustische Verbindung mit der darüber liegenden Kapelle herzustellen, so dass „nach der damaligen Anschauung … dadurch beim Gottesdienst die Toten mit den Lebenden vereint“ sind“ [Kurt Schulze a.a.O., S. 76]. Ein Gitterrost, handgeschmiedet wie auch das kunstvolle, schwere Schloss, waren früher im Eingangsbereich der Gruft angebracht. Sie wurden ausgebaut und an den Wänden der Tecklenburger Kammern (heutige Bezeichnung der ehemaligen Schlosskapelle) sichtbarangebracht. Çakır [a.a.O., S. 20] erwähnt auch die Verwendung von Gitterrosten an Friedhofseingängen, die als „Beinbrecher die Toten daran hindern ihren Bereich zu verlassen. Beim Beinbrecher, auch Hexengitter oder Laurentiusrost genannt, handelt es sich um einen in den Boden eingelassenen Rost.“ Die verstreuten Gebeine wurden gemeinsam bestattet und die Gruft verschlossen. Sie ist nicht mehr zugänglich.     

Lutheraner und Reformierte

Warum überhaupt wurde die Gruft nachträglich angelegt, wo doch die Herren von Broich zusammen mit den Styrumern Kirchenpatrone auf dem Kirchenhügel waren? Die lutherischen Daun-Falkensteiner misstrauten offenbar der reformierten   deren Bestattungskultur, die sich von der überkommenen unterschied. Brigide Schwarz hierzu: „Die Grafen von Daun-Falkenstein auf Broich haben damals vermutlich leidvoll erfahren, dass eine angemessene Totensorge nach lutherischen Maßstäben in der Petrikirche immer gefährdet war, weil Eiferer im reformierten Lager Anstoß nahmen.“ [a.a.O., S. 44] – Die Tatsache, wie pietätlos später mit dem Begräbnisort in der Petrikirche(s.o.) umgegangen wurde, bestätigt die Befürchtungen Wilhelm Wirichs. Filiz Gisa Çakır verweist darauf, dass auch Luther „der topographischen Verbindung von Kirche und Grab jegliche theologische Grundlage entzogen“ hat [a.a.O., S. 21] – die Gruft:ein Relikt vorreformatorischen Glaubens! Die Schlosskapelle als öffentlicher Kirchenraum verlor seine Bedeutung durch den Bau der lutherischen Kirche auf der Delle. Die folgende Adelsfamilie verzichtete auf eine Bestattung in der Gruft. Die Kapelle verlor ihre Bedeutung – ein Aquarell des Innenraums um 1840 [Caspar Scheuren im Stadtgeschichtlichen Museum Düsseldorf] zeigt sie im Verfall. Vermutlich hat eine kirchliche Entwidmung nie stattgefunden.     

Napoleons Dekrete

Erst 1804 erließ Napoleon ein Dekret zum Friedhofswesen. In dessen 1. Artikel heißt es: „Beerdigungen in Kirchen und anderen Gebäuden sowie innerhalb der Stadt sind verboten.“[zitiert nach Hans Weber: Bestattungsstätten Mülheims in Geschichte und Gegenwart, in: 900Mülheim an der Ruhr 1093-1993, S. 533]  

Was ist von den Objekten der Broicher Grafengruft geblieben?

 Restauriert wurden die Metallabdeckungen von zwei Särgen, die hier beschrieben werden. Die Angaben zum Befund beziehen sich auf den Aufsatz von Kurt Schulze: [Die Gruft der Grafen von Dhaun-Falkenstein unter dem Palas des Schlosses Broich = Jahrbuch Mülheim an der Ruhr 1973, S. 75-87]. Es handelt sich bei den genannten Personen um die beiden Söhne des Grafen Wilhelm Wirich.         

Der Sarg des Junggrafen Wilhelm (1644-1653)

Die in die Metallbedeckung des Sarges eingravierte Inschrift in der Übersetzung aus dem Lateinischen lautet: „Die Toten, die im Herrn sterben – INRI – Jesus Christus, der eingeborene Sohn Gottes, der Erlöser der Welt, wurde für unser Heil gekreuzigt, starb und stand wieder auf, damit er uns vom ewigen Tod befreie. – Der berühmte und edelmütige Herr, Herr Wilhelm von Dhaun, Graf zu Falkenstein, der 3. Sohn in der Reihenfolge,   im Jahre 1653 am 4. Oktober im Alter von 9 Jahren, 2 Monaten und 11 Tagen. – Gott der Allerhöchste seiner Seele, möge gewähren, dass er im Himmel eine bessere Herrschaft und ewige Glückseligkeit genießt.“     

„Gestern war er noch gesundt und starck……

“   Linke und rechte Sargseite (nicht Teil der Ausstellung): „Heute wird mir und morgen wird dir die Gefahr der Welt klar sein, und ich bin zum Himmelsbewohner geworden. – Wer wolt nicht gern verlassen die Welt, weil er das ewige Leben erhält. – Gestern war ich noch gesundt und starck, nun lieg ich hie in diesem sarck, darum bedenck ein ieder Christ, das s alles was lebet sterblich ist.“ Text der Wandtafel in der Gruft (nicht Teil der Ausstellung) in der Übersetzung: „Nachdem sein geliebter Sohn Wilhelm von Dhaun, Graf zu Falkenstein am 4. Oktober 1653den Kreis der Lebenden verlassen hatte, ließ ihm am 29. April 1654 der berühmte und edelmütige Herr Wilhelm Wirich von Dhaun, Graf zu Falkenstein und Limburg, Herr zu Oberstein, Broich und Reipolzkirchen dieses Grab in dieser seiner für den Gottesdienstbestimmten Kapelle ausheben und vollenden besonders für die Nachwelt, eingedenk seiner in seiner menschlichen Natur begründeten Sterblichkeit.“  


Der Sarg des Junggrafen Carl Alexander (1643-1659)

Die in die Metallbedeckung des Sarges eingravierte Inschrift in der Übersetzung aus dem Lateinischen lautet: „Der berühmte und edelmütige Herr Carl Alexander Graf zu Falkenstein und Limburg, Herr zu Oberstein, Broich und Reipholtzkirchen ist aus niederen Beweggründen vom Grafen Moritz von Styrum auf Meidericher Gebiet im Jahre Eintausendsechshundertneun und fünfzig am Mittwoch dem achten des Monats Oktober umdie sechste Stunde nachmittags ermordet worden 1659.“Bleibt noch die Klappe im Sarg: die Öffnung im Sarg in Höhe des Kopfes des Verstorbenen sollte die Verbindung nach außen aufrechterhalten und ist im Zusammenhang mit den beiden quadratischen Öffnungen zu sehen, die die Verbindung zwischen Gruft und Kirchenraum herstellten (s.o.). In der Vitrine links an der Wand neben der Metallbedeckung ist ein Bruchstück des Holzsarges ausgestellt. Auf ihm ist ein Teil der oben übersetzten Inschrift zu erkennen.     

Das Wappen des Graf Wilhelm Wirich

Bestandteil ist auch die älteste farbige Darstellung des Wappens von Graf Wilhelm Wirich aus dem Jahr 1659. Dieses Bruchstück wird hier gezeigt, weil dieses Wappen seit 1880 das offizielle Stadtwappen ist – allerdings mit einer Mauerkrone statt der Grafenkrone. In der Vitrine rechts in einer Wandnische, mit einem Vorhang geschützt befindet sich Teil des Wamses, indem Carl Alexander bestattet wurde. Gezeigt wird auch die Pistolenkugel aus Blei, der der Junggraf zum Opfer fiel. Sie wurde in der Brustgegend des zu Staub zerfallenen Skeletts gefunden.

Linke Sargseite (nicht Teil der Ausstellung):    

„[…] NISCHEN WIE OBEN GEM: OBSCHON VON BÖSEN VND MORDERISCH […] RECHT VND REDTLIGKEIT DES ZEITLICHEN   BENS HERR GRAF CARL ALEXANDER ZV FALCKENSTEIN VND LIMBVRG IST
BERAVBT, SO WIRDT GOTT DER ALLMACHTIGE IHME HERGEGEN DAS EWIGE LEBENGNADIGLICH VERLEYHEN VND DIES VNSCHVLDIG BLVT NIT VNGEROCHEN LASSEN.  “Rechte Sargseite (nicht Teil der Ausstellung): „DER DODT IST MEIN LEBEN, STERBENMEIN GEWIN. DAS ZEITLICHE LEBEN VERGÄNGLICH IST, DAS BEDENCK EIN IEDERCHRIST. HEVT SEIND WIER ROSEN RODT MORGEN ABER IM SARCK VND DODT“   Wo der Erbauer der Gruft, Graf Wilhelm Wirich von Daun-Falkenstein, Herr zu Broich, bestattet wurde, ist nicht bekannt.            

Das tragische Ende des Junggrafen Carl Alexander

Wir erfahren hier im Museum nur die Sichtweise seines Vaters, der von Mord und niederen Beweggründen schreibt. Der Tatort liegt auf der Lipperheide bei Meiderich, der Kontrahent ist Graf Moritz von Styrum. Die Tat geschah während einer Hasenjagd, zu der Carl Alexander u.a. den Grafen Moritz eingeladen hatte. Diese fand ihren feucht-fröhlichen Abschluss in der Abtei Hamborn. Was sagen andere Quellen über den Vorfall? Nach Zeugenaussagen waren die Kontrahenten nach einem Besuch in Hamborn voll des dort ausgeschenkten guten Weines. Der erst 16-jährige Broicher wird von seinem Gefolge als „sinnlos betrunken“ geschildert. Er fuchtelte übermütig mit seinem Degen herum und
verletzte wohl auch den Styrumer. Weil der Styrumer sich verteidigte und die Degenstreichmit der Pistole parieren wollte, kam es zum Handgemenge, während dessen sich ein Schusslöste, der den Broicher unglücklich ins Herz traf. Der Styrumer beging nun den Fehler sich fluchtartig vom Tatort zu entfernen.  
Der Bürgermeister von Duisburg kondoliert drei Tage nach der Tat und versucht Wilhelm Wirich von seinen Rachegedanken abzuringen. Graf Moritz rechtfertigt sich vor dem Statthalter des brandenburgischen Kurfürsten in Kleve, er habe in Notwehr gehandelt. Er leiht sich Geld und geht nach Wien, wo er in einem Duell 1665 getötet wird. Heimatforscher Paul Wickop (Quelle unklar) bezeichnet Carl Alexander als „Tunichtgut“, der „seinem Vater viel Kummer bereitete“. So soll er auch sein Studium an der Duisburger Universität geschmissen haben zugunsten eines „Lotterlebens“.

Schlosskapelle Styrum

Auch unter der Kapelle des Schlosses Styrum befindet sich ein Grabgewölbe. Nach Wegzug der letzten Glieder der Grafenfamilie kümmerte sich niemand um die Gruft. Die Folge waren Vandalismus und Grabraub. Der neue Besitzer des Schlosses, der Industrielle August Thyssen, ließ Ende des 19. Jahrhunderts die Gruft vermauern. Eine archäologische Untersuchung hat nie stattgefunden [nach Hans Weber a.a.O, S. 527].                                         

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