Autor: Johannes Paul Arand
Kirchengeschichte und Entwicklung der Baugestalt
Die erstmals im Jahre 873 urkundlich erwähnte Pfarrkirche St. Laurentius ist ein Kulturdenkmal von hohem Wert und der Mittelpunkt des am nördlichen Rande des Bergischen Landes gelegenen, ehemals selbstständigen Dorfes Mintard. Jahrhunderte lang bildete sie das geistige Zentrum des Kirchsprengels mit den zugehörigen Gemeinden Selbeck, Breitscheid, Hösel und Laupendahl, dem heutigen Kettwig vor der Brücke. Die erste Erwähnung der St. Laurentius Kirche und Mintards findet sich in der sogenannten „Regenbirgschen Urkunde“, die eine Schenkung vom 27. September 873 bestätigt und die von einer „ecclesie que est in Minthert“ – also einer „Kirche in Mintard“ berichtet. Im Pfarrarchiv der Saarner Klosterkirche befindet sich eine alte Aufzeichnung in der es heißt:„(…) dass die Saarner Kirche im Jahre 1214 vom hl. Engelbert geweiht wurde“. Weiter ist zu lesen: „(…) und ist also die Kirche in Mintard 341 Jahre älter als die in Saarn“.
Bei dieser ersten Mintarder Kirche handelte es sich um eine Eigenkirche des Edelmannes Gerrich, zu dessen Besitz im 9. Jahrhundert auch Mintard gehörte. Dieser Gerrich schenkte die Kirche zusammen mit Grundbesitz dem von ihm gegründeten Stift Gerresheim. Diese Verbindung blieb bis zur Säkularisation des Klosters im Jahre 1803 bestehen und bestimmte immer wieder die Geschicke der Laurentiuskirche. Seit dem 11. Jahrhundert gehörte St. Laurentius über 800 Jahre lang zum Dekanat Düsseldorf. Als dieses im 19. Jahrhundert zu groß wurde und der Kölner Erzbischof Paulus Melchers am 23. November 1869 das Dekanat Ratingen errichtete, wurde Mintard diesem neuen Dekanat zugewiesen. Im Laufe der letzten 130 Jahre haben das alte Kirchspiel Mintard und die Pfarrgemeinde St. Laurentius zahlreiche Veränderungen ihrer Größe, Struktur und Organisation erlebt. Zuletzt wurde im Jahre 2005 der Pfarrverband Kettwig/Mintard mit den Gemeinden St. Peter und St. Matthias in Kettwig, St. Josef in Kettwig vor der Brücke und St. Laurentius in Mintard gegründet.
Bei dieser ersten Mintarder Kirche handelte es sich um eine Eigenkirche des Edelmannes Gerrich, zu dessen Besitz im 9. Jahrhundert auch Mintard gehörte. Dieser Gerrich schenkte die Kirche zusammen mit Grundbesitz dem von ihm gegründeten Stift Gerresheim. Diese Verbindung blieb bis zur Säkularisation des Klosters im Jahre 1803 bestehen und bestimmte immer wieder die Geschicke der Laurentiuskirche. Seit dem 11. Jahrhundert gehörte St. Laurentius über 800 Jahre lang zum Dekanat Düsseldorf. Als dieses im 19. Jahrhundert zu groß wurde und der Kölner Erzbischof Paulus Melchers am 23. November 1869 das Dekanat Ratingen errichtete, wurde Mintard diesem neuen Dekanat zugewiesen. Im Laufe der letzten 130 Jahre haben das alte Kirchspiel Mintard und die Pfarrgemeinde St. Laurentius zahlreiche Veränderungen ihrer Größe, Struktur und Organisation erlebt. Zuletzt wurde im Jahre 2005 der Pfarrverband Kettwig/Mintard mit den Gemeinden St. Peter und St. Matthias in Kettwig, St. Josef in Kettwig vor der Brücke und St. Laurentius in Mintard gegründet.
Im Zuge der kommunalen Neugliederung der 1970er Jahre wurde Mintard, das seit 1930 zur damaligen Stadt Kettwig gehört hatte, zum 1. Januar 1975 nach Mülheim an der Ruhr eingemeindet. Die erste Kirche in Mintard wurde vor der Mitte des 11. Jahrhunderts durch einen Nachfolgebau ersetzt, der im 14. Jahrhundert bis auf den romanischen Turm aus ungeklärten Gründen erneuert werden musste. Während des Dreißigjährigen Krieges wurden Kirche und Dorf Mintard 1631 erheblich in Mitleidenschaft gezogen und bei späteren Überfällen weiter zerstört. Lediglich der vierstöckige Turm aus dem 11. Jahrhundert scheintauch diese Verwüstungen überstanden zu haben. Seit alters her galt die Unterhaltung dieses Turms als Angelegenheit der Pfarrgemeinde. Die Äbtissinnen von Gerresheim begründeten dies damit, dass der Turm den Gemeindemitgliedern als Zufluchtsstätte und als Wachturm diene und diese somit auch den größten Nutzen von dem Turm hätten. Er wurde in den Wiederaufbau der Kirche im Jahre 1660/61 einbezogen. Dieser Kirchenbau des 17.Jahrhunderts, der durch einige Umbauten im Jahre 1890 verändert wurde, hat sich bis heuteerhalten. An der Außenwand des Chores befindet sich in Kopie eine Steintafel, welche die Verteilung der Baulast bei diesem Neubau der Kirche nach dem Dreißigjährigen Krieg belegt. Das Original hängt seit 1972 an der Wand des Innenchores unter dem Laurentius-Fenster. Die Tafel besagt, dass 1661 der Chor der Kirche von dem damaligen Pastor Petrus Pollinghausen, das dreischiffige Langhaus jedoch von der Äbtissin von Gerresheim errichtet worden sei. Im Jahre 1890 wurde die Kirche durch den Architekten Fischer aus Elberfeld restauriert. Der vierstöckige romanische Turm erhielt nun mit dem oktogonalen, schiefergedeckten Spitzhelm einen neuen, wirkungsvollen Abschluss. Der 27 Meter hohe Turm endet mit Kugel, Kreuz und Hahn als Wetterfahne. Seitlich wurden dem Turm zwei Anbauten, im Baustil angenähert, hinzugefügt und das Portal der Kirche erneuert. Das Hauptportal besteht aus einer zweiflügeligen hellen Eichentür mit großen, schwarzen, kunstschmiedeeisernen Beschlägen. Es wird rechts und links von jeweils zwei Säulen mit Blattkapitellen aus Sandstein flankiert und endet nach oben in einem Rundbogen aus gleichem Stein. Dieser Bogen ist farbig verglast. Tritt man ins Innere des Langhauses, findet man in den beiden Seitenschiffen verputzte Flachdecken vor, während das Mittelschiff mit einem hohen Tonnengewölbe abschließt. Es wurde 1949 bis zur äußeren Turmmauer geführt, um Platz für eine erweiterte Orgelbühne zu gewinnen. Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Pfarrkirche St. Laurentius einige Schäden. Der 22. Juli 1942 war für Mintard ein schwarzer Tag. In unmittelbarer Nähe der Kirche wurden durch eine Luftmine u.a. das Küsterhaus und das Oktogon auf dem Friedhof sehr in Mitleidenschaft gezogen. An der Kirche selber wurden das Dach abgedeckt und die Fenster stark beschädigt oder gar völlig zerstört. Sie musste daraufhin so lange polizeilich geschlossen werden, bis die Schäden nach Kriegsende schrittweise beseitigt werden konnten. In der Zwischenzeitwurde der Gottesdienst in der 1925 zum Pfarrheim umgebauten Pfarrscheune gehalten. Nach dem Krieg deckten die Pfarrangehörigen in ehrenamtlicher Arbeit zuerst das Kirchendach auf der stark beschädigten Südseite mit Blechplatten und erneuerten den Kirchenboden mit Holzdielen soweit, dass der Kirchenraum nutzbar war. Am Christkönigsfest 1946 war die Kirche schließlich soweit in Stand gesetzt, dass das Allerheiligste in feierlicher Prozession wieder in die Kirche überführt werden konnte. Maßgeblichen Anteil an der ersten Beseitigung dieser Kriegsschäden hatte Dr. Wilhelm Spohr, der von 1946 bis 1959 das Amt des Pfarrers in Mintard bekleidete. In den folgenden Jahren erlebte die Pfarrgemeinde unter Pfarrer Erzpriester Engelbert Henczyca weitere Baumaßnahmen. So wurden z.B. Pfarrhausund Sakristei erweitert, Pfarrheim und Oktogon renoviert und der Kindergarten und die Friedhofshalle neugebaut.
Innenausstattung
Die letzte grundlegende Renovierung und Restaurierung des Kircheninneren erfolgte in den Jahren 1972 bis 1973 unter Dr. Jonas Petraitis, von 1970 bis 1976 Pfarrer in Mintard. Der barocke Hochaltar, der den Chorraum prägt, sowie die beiden barocken Seitenaltäre und die Kommunionbank wurden in dieser Zeit von weißer und hellbeiger Lackfarbe befreit und vollständig restauriert. In der Mitte des Hochaltars befindet sich eine bildliche Darstellung der Kreuzauffindung durch Kaiserin Helena aus dem 16. Jahrhundert. Darüber sind in einem kleinen runden Reliquiar Partikel des Heiligen Kreuzes eingearbeitet worden. Links und rechts auf diesem Altar stehen in weiß und gold gefasst die Figuren der beiden Kirchenpatrone St. Laurentius und St. Antonius, die ebenso wie die farbigen Chorfenster trotz erheblicher Kriegsbeschädigungen erneuert werden konnten. Das ehemals vorhandene dritte Chorfenster mit einer Darstellung des Heiligen Antonius musste hingegen auf Grundseiner starken Zerstörung durch ein einfaches Rautenfenster ersetzt werden.
Auf dem Altartisch zwischen den flankierenden Figuren befindet sich der im Jahre 1972 neu vergoldete Tabernakel, der ein holzgeschnitztes, weißgoldenes Barockkreuz trägt. Es wurde zuletzt 2006 einer vollständigen Restaurierung unterzogen. Im linken Seitenschiff steht der Kreuzaltar, der ebenso wie der Hoch-und der Marienaltar im rechten Seitenschiff nach 1661 geschaffen wurde. Auch das Reliquiar auf dem Kreuzaltar enthält kleine Partikel vom Heiligen Kreuz mit päpstlicher Authentik. Am 14. September 1947, am Feste Kreuzerhöhung, schenkten die Baronessen von Fürstenberg dieses Reliquiar der Pfarrgemeinde St. Josef in Kettwig vor der Brücke. 1953 wurde das Reliquiargehäuse aus alten, in der Pfarrgemeinde St. Josef gesammelten Silbermünzen angefertigt. Das Reliquiar wurde dann im Jahre 1995 vom damaligen Pfarrer Pater Cornelius van der Molen von St. Josef nach St. Laurentius gebracht. Das Altarblatt des Kreuzaltares, von einem unbekannten Meister im 17. Jahrhundert geschaffen, stellt die „Kreuzigung Christi“ dar. Der auf der linken Bildseite stehende Mann mit einem Schlüsselbund in der Hand soll der Überlieferung nach Ähnlichkeit mit dem früheren Mintarder Pfarrer Johannes Jacobus Bourbach haben. Der Schwertträger auf der rechten Bildseite stellt vermutlich den Stifter des Altars dar, Arnold Friedrich von Landsberg, der den Kreuzaltar und den Hauptaltar im 17.Jahrhundert mit 90 und dann noch einmal mit 155 Talern finanzierte. Der Marienaltar im rechten Seitenschiff enthält eine Darstellung der Gottesmutter Maria, die 1869 von Caspar Goerke geschaffen wurde und die die Züge einer Baronesse von Fürstenberg tragen soll. Ein Zweig dieser Adelsfamilie besaß seit 1831 das zum damaligen Kirchsprengel Mintard gehörende Schloss Hugenpoet und verfügte–wie andere Adelsfamilien auch–über eine eigene, wappenverzierte Kirchenbank in St. Laurentius. Diese Kirchenbänke stehen im vorderen Teil der Kirche. Am Pfeiler links neben dem Marienaltar befindet sich eine teilweise vergoldete Lindenholzmadonna aus dem Jahre 1650. Die weiteren Figuren an den Pfeilern stellen am Chorpfeiler links St. Josef, am Mittelpfeiler links St. Johannes Nepomuk und am Mittelpfeiler rechts St. Stephanus dar. Sie sind eindrucksvolle Beispiele bäuerlicher Schnitzkunst, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert.
Auf dem Altartisch zwischen den flankierenden Figuren befindet sich der im Jahre 1972 neu vergoldete Tabernakel, der ein holzgeschnitztes, weißgoldenes Barockkreuz trägt. Es wurde zuletzt 2006 einer vollständigen Restaurierung unterzogen. Im linken Seitenschiff steht der Kreuzaltar, der ebenso wie der Hoch-und der Marienaltar im rechten Seitenschiff nach 1661 geschaffen wurde. Auch das Reliquiar auf dem Kreuzaltar enthält kleine Partikel vom Heiligen Kreuz mit päpstlicher Authentik. Am 14. September 1947, am Feste Kreuzerhöhung, schenkten die Baronessen von Fürstenberg dieses Reliquiar der Pfarrgemeinde St. Josef in Kettwig vor der Brücke. 1953 wurde das Reliquiargehäuse aus alten, in der Pfarrgemeinde St. Josef gesammelten Silbermünzen angefertigt. Das Reliquiar wurde dann im Jahre 1995 vom damaligen Pfarrer Pater Cornelius van der Molen von St. Josef nach St. Laurentius gebracht. Das Altarblatt des Kreuzaltares, von einem unbekannten Meister im 17. Jahrhundert geschaffen, stellt die „Kreuzigung Christi“ dar. Der auf der linken Bildseite stehende Mann mit einem Schlüsselbund in der Hand soll der Überlieferung nach Ähnlichkeit mit dem früheren Mintarder Pfarrer Johannes Jacobus Bourbach haben. Der Schwertträger auf der rechten Bildseite stellt vermutlich den Stifter des Altars dar, Arnold Friedrich von Landsberg, der den Kreuzaltar und den Hauptaltar im 17.Jahrhundert mit 90 und dann noch einmal mit 155 Talern finanzierte. Der Marienaltar im rechten Seitenschiff enthält eine Darstellung der Gottesmutter Maria, die 1869 von Caspar Goerke geschaffen wurde und die die Züge einer Baronesse von Fürstenberg tragen soll. Ein Zweig dieser Adelsfamilie besaß seit 1831 das zum damaligen Kirchsprengel Mintard gehörende Schloss Hugenpoet und verfügte–wie andere Adelsfamilien auch–über eine eigene, wappenverzierte Kirchenbank in St. Laurentius. Diese Kirchenbänke stehen im vorderen Teil der Kirche. Am Pfeiler links neben dem Marienaltar befindet sich eine teilweise vergoldete Lindenholzmadonna aus dem Jahre 1650. Die weiteren Figuren an den Pfeilern stellen am Chorpfeiler links St. Josef, am Mittelpfeiler links St. Johannes Nepomuk und am Mittelpfeiler rechts St. Stephanus dar. Sie sind eindrucksvolle Beispiele bäuerlicher Schnitzkunst, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert.
Den Chorraum schmücken links und rechts des Hauptaltares die zwei sehr eindrucksvollen farbigen Fenster mit Darstellungen des Heiligen Laurentius und des Heiligen Stephanus, deren Entstehungszeit nicht endgültig geklärt ist. Die sechs Fenster des Mittelschiffes erhielten in den Jahren 1985 bis 1987 eine neue Verglasung nach Entwürfen des Kölner Glasmalers Robert Rexhausen. Vier der sechs Fenster tragen Darstellungen der Pfarrpatrone Mintarder Tochterpfarreien. Auf der linken Seite sind dies St. Josef (Kettwig vor der Brücke)und St. Christopherus (Ratingen-Breitscheid), auf der rechten Seite St. Theresia (Mülheim-Selbeck) und St. Bartholomäus (Ratingen-Hösel). Daneben finden sich im Kircheninneren noch einige weitere Kunstwerke, wie die Kopie der „Grablegung Christi“ Tizians, die der Kirchengemeinde im Jahre 1945 von einem in Mintard wohnendem Mitglied der Familie Schmitz-Scholl geschenkt wurde, oder die Kreuzwegstationen im Nazarener-Stil, die aus kunsthandwerklicher Serienproduktion desspäten 19. Jahrhunderts stammen.
Die Orgel wurde 1880 von der Kölner Orgelbaufirma Franz Wilhelm Sonreck errichtet. Nachdem Kriegsschäden bereits 1946 durch den Orgelbauer Alfred Raupach aus Hattingen beseitigt worden waren, erfolgte im Jahre 1974 eine grundlegende Restaurierung durch die Orgelbaufirma Seiffert aus Kevelaer. Hierbei wurden z.B. die Pfeifen des Prospektes wieder zum Klingen gebracht, der Prospekt von Farbe befreit und im Naturholzton versiegelt. Fehlende Pfeifen wurden gemäß ihrer ursprünglichen Ausführung ergänzt. Eine weitere und letzte eingehende Reinigung, verbunden mit einer Neuintonierung und Stimmung, erfolgte noch einmal im Frühjahr 1996.In der im Jahre 1988 neu eingerichteten Taufkapelle, rechts im Turmanbau, steht heute ein aus einem Rohling gehauener Taufstein aus Namurer Blaubasalt mit vier Köpfen aus dem 12. Jahrhundert. Er ruht auf einem modernen Fuß in Form einer sich windenden Schlange. Ebenfalls modern ist der 1988 geschaffene Kupferdeckel, dessen Griff in Form eines Widders einen symbolischen Verweis auf Christus als Lamm Gottes darstellt. Von diesem Zentrum aus strömen die vier „Paradiesflüsse“ in alle vier Himmelsrichtungen, die durch die Buchstaben N, O, S und W in der inneren Deckelschale bezeichnet sind.
Ein weiterer Schatz der Kirche sind die drei Bronzeglocken des Turms. Die größte Glocke zählt zu den so genannten „Theophilusglocken“ und stammt aus dem 11.Jahrhundert. Sie ist damit ungefähr in der Erbauungszeit des Turmes entstanden. Es gibt nur noch wenige vergleichbare Glocken dieser Art, die u.a. im Lateranmuseum in Rom oder im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufbewahrt werden. Diese Glocken sind nach dem Benediktinermönch Theophilus benannt. In seiner Anweisung zum Glockenguss hat er besondere „Schall-Löcher“ beschrieben, die den Klang der Glocke verbessern sollen. Die Mintarder Theophilusglocke ist ohne Schmuck oder Verzierung gefertigt und besitzt lediglich in der Krone eine Inschrift, die erst 1995 als eine Lobpreisung der Heiligen Dreifaltigkeit entziffert wurde. Sie gehört zu den ältesten Glocken in Deutschland, die sich noch im täglichen Läutebetrieb befinden. Die Marienglocke wurde im Jahre 1546 gegossen und ist mit reichhaltigen Verzierungen, Texten und Bildern versehen. Dargestellt ist auch Jesus am Kreuz sowie Josef und Maria, die beide das Jesuskind tragen. Leider wurden diese Reliefs durch notwendige Schweißarbeiten an der Glocke zu Beginn des 21. Jahrhunderts beeinträchtigt. Der umlaufende Text auf der Glocke lautet:
„Jesus vnd Johan / Evangelista / Byn / Ich /Genant / Vaneer / Ghy / Mich / Auerall / Hoirt /Luyden / So / Vyrt / Men / Gots / Vort / Pdigen /Un Beduden / m / uc / xlui / O “
Im übertragenen Sinne: „Jesus und Johannes Evangelist bin ich genannt. Wenn ihr mich überallhört läuten so wird man Gottes Wort predigen und deuten.“
Die kleinste Glocke trägt übersetzt die Inschrift „Jesus Maria Johannes Georg im Jahre des Herrn 1437 hat gemacht Kurat Baseler“. Diese St. Georgs-Glocke hängt offen in der vergitterten Turmluke und trägt reiche Verzierungen. Neben dem gekreuzigten Christus und der Muttergottes mit Kind ist St. Georg dargestellt, nach dem die Glocke benannt wurde.
„Jesus vnd Johan / Evangelista / Byn / Ich /Genant / Vaneer / Ghy / Mich / Auerall / Hoirt /Luyden / So / Vyrt / Men / Gots / Vort / Pdigen /Un Beduden / m / uc / xlui / O “
Im übertragenen Sinne: „Jesus und Johannes Evangelist bin ich genannt. Wenn ihr mich überallhört läuten so wird man Gottes Wort predigen und deuten.“
Die kleinste Glocke trägt übersetzt die Inschrift „Jesus Maria Johannes Georg im Jahre des Herrn 1437 hat gemacht Kurat Baseler“. Diese St. Georgs-Glocke hängt offen in der vergitterten Turmluke und trägt reiche Verzierungen. Neben dem gekreuzigten Christus und der Muttergottes mit Kind ist St. Georg dargestellt, nach dem die Glocke benannt wurde.
Das Oktogon
Auf dem ehemaligen Friedhof vor der Kirche steht das im Todesjahr des früheren Mintarder Pfarrers Johannes Jacobus Bourbach 1788 erbaute Oktogon aus Ziegelmauerwerk mit Rundbogentüren und-fenstern in Bleiverglasung. Das Oktogon wurde als Friedhofshalle errichtet und diente bis zum Jahre 1805 zunächst als Leichenhalle. Hier wurden die Verstorbenen des Kirchspiels bis zu ihrer Beisetzung auf dem umgebenden Friedhofaufgebahrt. In seinem Innern birgt das Oktogon einige schöne Ausstattungsstücke. Der barocke Altar wurde unter Einbeziehung eines polychromen Missionskreuzes aus dem Jahre 1777 eigens für das Oktogon geschaffen. Die geschnitzten Holzeinfassungen der Kreuzigungsnische werden durch gemalte Ornamente an der Schauseite des Altars ergänzt. An den Wänden links und rechts des Altars finden sich Gedenktafeln für die in den Weltkriegen 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945 gefallenen Gemeindemitglieder. Auf der linken Seite steht auf einem Sandsteinpostament eine farbig gefasste Pietà aus Holz, die ursprünglich in der Taufkapelle der St. Laurentius-Kirche stand. Nach einer letzten Farbrestaurierung im Jahre 1988 fand sie einen neuen Aufstellungsort im Oktogon. Im Jahre 1962 wurde das Oktogon einer umfassenden Restaurierung unterzogen, beider auch das Dach neu mit Kupfer eingedeckt wurde. Seit dieser Zeit wird es von einem schmiedeeisernen Kreuz bekrönt.
(Aus: Zeugen der Stadtgeschichte–Baudenkmäler und historische Orte in Mülheim an der Ruhr. Hrsg. vom Geschichtsverein Mülheim an der Ruhr e.V., Klartext Verlag, Essen 2008)