Schloß Styrum

Schloß Styrum, Quelle: Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr

Von: Erich Bocklenberg & Kai Rawe

Die Anfänge von Schloß und Herrschaft Styrum

Zu den drei historischen Machtsphären auf dem Gebiet der heutigen Stadt Mülheim an der Ruhr gehörte über Jahrhunderte neben der Herrschaft Broich und den Besitzungen des Klosters Saarn die Reichsherrschaft Styrum, eines der kleinsten Territorien des Heiligen Römischen Reiches. Den repräsentativen und administrativen Mittelpunkt dieses Herrschaftsbereichs bildete lange Zeit das Schloß Styrum, das jedoch auch Zeiten des Verfalls und des Niedergangs erleben musste. In seiner heutigen Form lässt es kaum erahnen, welch lange und reiche Geschichte dieses Baudenkmal erlebt hat.

Die Geschichte des Schlosses Styrum reicht weit in die Vergangenheit zurück. Schon um das Jahr 1000 bezog die Reichsabtei Werden nachweislich Einkünfte aus dem Styrumer Gebiet. Eine erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 1067, als der deutsche König Heinrich IV. dem Stift St. Suitbertus in Kaiserswerth seinen Teil des Königshofes „Stirhrim“ schenkte. Der verbliebene Teil gelangte als Oberhof „Stirheim“ ebenso wie die Hofgüter der früh ausgestorbenen Herren von Mulinhem (Mülheim) auf dem späteren Mülheimer Kirchenhügel in den Besitz der Grafen von Altena. Diese verfügten damit bereits um das Jahr 1200 über vielfältige Besitzungen und Rechte im Mülheimer Raum.

Im frühen 13. Jahrhundert gelangte Styrum an einen Sohn des Grafen Arnold von Altena, Friedrich von Isenberg, dessen Name eng mit einschneidenden Konflikten und machtpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Adel, Kirche und Reich in jener Zeit verbunden ist. Einen Höhepunkt erreichten diese Konflikte im Jahre 1225 mit der Ermordung des Kölner Erzbischof Engelbert von Berg durch Gefolgsleute Friedrichs. Dieser Mord erregte so großes Aufsehen, dass Friedrich geächtet wurde, seinen Besitz verlor und fliehen musste. Doch bereits nach einem Jahr wurde er gefasst und in Köln als Mörder hingerichtet. Es dauerte viele Jahre und forderte erbitterte Kämpfe, bis es Friedrichs Sohn Dietrich von Isenberg-Limburg schließlich gelang, mit Limburg an der Lenne (heute Hagen-Hohenlimburg), Styrum und einigen anderen Besitzungen wenigstens einen Teil der alten Rechte und Güter seiner Familie zurückzuerhalten. Doch nur für kurze Zeit blieb dieser Besitz in einer Hand. Nachdem kriegerische Auseinandersetzungen die Grafen von Isenberg-Limburg im späten 13. Jahrhundert vorübergehend gezwungen hatten, ihren Wohnsitz von Limburg nach Styrum zu verlegen, erfolgte mit dem Tode des Grafen Dietrich 1301 eine Aufteilung des Besitzes. Während der jüngere Sohn Eberhard an die Lenne zurückkehrte, blieb Johann in Styrum, wo er die Limburg-Styrumer Linie der Familie begründete, die erst mit dem Tod des letzten Grafen Ernst Maria im Jahre 1809 erlosch und damit sogar das Ende des Alten Reiches 1806 überdauerte.

Im Mittelalter gelang es dem Grafengeschlecht Isenberg-Limburg-Styrum noch einmal, einen großen Teil der Herrschaft im Mülheimer Raum unter sich zu vereinen, als die Limburger im Jahr 1372 durch Heirat die Herrschaft Broich erwarben. Als mit dem Erlöschen dieses Familienzweiges Broich 1511 an die Grafen von Daun fiel, begann für die Herren von Styrum eine Zeit der Auseinandersetzungen und Zwistigkeiten mit dem großen Nachbarn. Bereits seit 1385 gehörten der Alten- und der Murenhof in Mülheim zum Besitz der Styrumer. Darüber hinaus waren sie Lehnsherren verschiedener Höfe in der Herrschaft Broich und besaßen das Patronatsrecht über die Petrikirche auf dem Kirchenhügel. Um diese Rechte zu sichern und die Unabhängigkeit gegenüber Broich zu wahren, hatte sich Graf Wilhelm I. bereits 1442 von Kaiser Friedrich III. mit Styrum belehnen lassen. Durch diesen Akt wurde Styrum zu einer so genannten Reichsherrschaft, deren Herr unmittelbar durch den Kaiser oder König belehnt wurde und nur diesem unterstand. Eine solche Reichsherrschaft war dadurch dem Zugriff eines weiteren Landesherrn entzogen.

 

Schloß Styrum, Quelle: Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr

Schwierige Nachbarn: Broich und Styrum

Seit 1539 wurde Schloß Styrum über ein Jahrhundert lang nicht mehr als Residenz genutzt, da sich der gräfliche Haushalt nach der Heirat des Grafen Georg mit Irmgard von Wisch vornehmlich auf seinen in den heutigen Niederlanden gelegenen Besitzungen aufhielt. Erst als Graf Hermann Otto 1644 den gesamten Besitz unter seinen drei Söhnen aufteilte, nahm mit Moritz wieder ein Graf von Limburg-Styrum seinen Wohnsitz an der Ruhr.

Im Jahre 1593 war mit den Herren von Broich ein mühsamer Ausgleich in den alten Streitfragen erreicht worden. Doch nur wenige Jahre nachdem wieder ein Herr auf Schloß Styrum residierte, fand dieser Ausgleich 1659 ein brutales und jähes Ende, als Moritz von Limburg-Styrum den Broicher Erben Carl Alexander von Daun während einer Auseinandersetzung erschoss. Wilhelm Wirich, der Vater Carl Alexanders, zog umgehend gegen Styrum, um den Tod seines einzigen Sohnes gewaltsam zu rächen. Doch dieser Versuch schlug ebenso fehl wie sein Bemühen, wenigstens auf juristischem Weg eine Verurteilung des Styrumers zu erreichen. Der Schatten dieser Tat lag daher über Jahrzehnte auf den Beziehungen der Nachbarn. Diese besserten sich erst, nachdem die Dauner Grafen 1682 ausgestorben waren und Schloß Broich nicht mehr dauerhaft als Residenz der neuen Landesherren genutzt wurde.

Besondere Bedeutung auch für Mülheim erlangte Graf Carl August von Styrum, der sich 1749 erfolgreich bemühte, den Jesuitenpater Anton von Sonnenberg dauerhaft für den Dienst an der Styrumer Schlosskapelle zu gewinnen. Während die Herren von Broich in der Reformation zum protestantischen Bekenntnis übergetreten waren, blieben die Grafen von Limburg-Styrum katholisch. Über zwei Jahrhunderte hin gab es so für die wenigen, in der Mülheimer Gegend verstreut lebenden Katholiken nur in der Styrumer Schlosskapelle oder im Kloster Saarn die Möglichkeit, eine katholische Messe zu hören. Ein katholisches Gemeindeleben fand in dieser Zeit nicht statt. Dies änderte sich mit der Berufung von Sonnenbergs. Bereits 1755 stiftete Carl August auf dem Mülheimer Kirchenhügel den Bau einer Schule und brachte damit in gewisser Weise die Katholiken in die Mauern Mülheims zurück. Die Errichtung einer katholischen Missionsstelle und die Wiedererrichtung einer katholischen Pfarrgemeinde auf dem Kirchenhügel 1790 sind so untrennbar mit Carl August verbunden.

Das Ende der Reichsherrschaft Styrum als selbständiges Herrschaftsgebiet kam mit dem Untergang des Alten Reiches und der Errichtung des napoleonischen Großherzogtums Berg 1806. Schloß Styrum blieb jedoch weiterhin im Besitz des letzten Grafen Ernst Maria von Limburg-Styrum. Als dieser kinderlos im Jahr 1809 verstarb, fiel das Schloß an seine Schwägerin Margarethe von Humbracht, die es nach langwierigen Erbschaftsauseinandersetzungen schließlich 1836 an den letzten Styrumer Rentmeister Clemens Marcks verkaufte. Bereits im Jahre 1861 erwarb der Gutsbesitzer Johann Schönnenbeck aus Eppinghofen das Anwesen.

 

Styrum und Thyssen

Nachdem August Thyssen 1871 auf dem Gelände des Heckhoff-Hofes sein rasch expandierendes Bandeisenwalzwerk gegründet hatte, vergrößerte er in den folgenden Jahren für den Ausbau des Unternehmens stetig seinen Grundbesitz. So erwarb er 1890 auch Schloß Styrum, das sich schon bald inmitten der Thyssen’schen Werksanlagen befand. Die Wetterfahne auf dem Treppenturm trägt seither Thyssens Initialen verbunden mit der Jahreszahl 1890. Thyssen selbst zog es allerdings vor, das bei Kettwig gelegene Schloß Landsberg zu bewohnen, welches er im Jahre 1903 gekauft hatte. Schloß Styrum überließ er einem seiner engsten Mitarbeiter, Dr. Franz Lenze, Generaldirektor der Thyssenschen Gas- und Wasserwerksgesellschaft und der Thyssenschen Kokereien, bzw. dessen späteren Nachfolgern als Wohn- und Amtssitz.

Dr. Lenze beauftragte den im Dienste der Thyssenschen Gas- und Wasserwerksgesellschaft stehenden Konstrukteur Leo Winkel – er wurde später durch ein von ihm entwickeltes Luftschutzbausystem bekannt – mit dem Umbau des Schlosses. Winkel fand mit dem Schloss einen eher unscheinbaren, verputzten Baukörper vor, etwa so wie es eine Zeichnung aus dem Jahre 1893 wiedergibt, die in dem Band „Die Denkmäler der Rheinprovinz“ des Provinzialkonservators Paul Clemen zu finden ist. Winkels Aufgabe war es, das Schloss zum repräsentativen Wohnsitz der Direktorenfamilie umzugestalten. Dieses Ziel führte zu einer Reihe deutlicher Veränderungen am Gebäude, was schon damals aus Gründen des Denkmalschutzes mit Sorge betrachtet wurde.

Doch auch die Vorbesitzer waren nicht immer sorgfältig mit der Bausubstanz umgegangen. Winkel beklagte den mangelhaften Bauzustand der Gemäuer, deren älteste Teile im 13. Jahrhundert entstanden sein dürften. Aufgrund der schon erwähnten Auseinandersetzungen um die Güter der Grafen von Isenberg-Limburg wird vermutet, dass Graf Eberhard I. von Limburg im Jahre 1289 in Styrum eine sogenannte „Kemenate“ – ein befestigtes, mit einer Feuerstelle versehenes Haus – als Wohnsitz errichten ließ, an einer Wegeverbindung zwischen Mülheim und Sterkrade gelegen, nahe dem heute unterirdisch verlaufenden Bruchbach. Meterstarke Mauern, über einem mächtigen Kellergewölbe errichtet, die noch heute den mittleren Teil der Grundrissfigur des Schlosses abbilden, werden auf diese Bauphase zurückgeführt.

Für noch ältere Vorgängerbauten gibt es bislang keinen Beleg, ebenso wenig für die – allerdings wahrscheinliche – Befestigung und Umwallung mit einem Wassergraben, wie sie auf der ältesten bekannten Abbildung des Styrumer Schlosses, einem Kupferstich aus dem Jahre 1609, angedeutet ist. Urkundlich überliefert sind weitere Ausbauten im 14. und 15. Jahrhundert. Starke, im Boden verborgene Fundamente nördlich des Schlosses sowie Mauerfragmente aus Bruchsteinen in den noch erhaltenen Nebengebäuden weisen auf einen starken Wandel im Baubestand hin. Zunächst als gräflicher Witwensitz genutzt, wurde das Schloss später nur noch von Amtmännern verwaltet. Eine umfassende Umgestaltung erfuhr das Schloss im 17. Jahrhundert, als es in Folge der Aufteilung des gräflichen Besitzes unter den drei Söhnen des Grafen Hermann Otto I., Graf von Limburg-Bronkhorst, durch Graf Hermann Georg als Residenz erneuert und erweitert wurde. Spätestens jetzt wurde eine bisherige Befestigung aufgegeben und durch eine neue Ummauerung ersetzt. Das Haupthaus, der Palas, wurde vergrößert, ein sechseckiger Treppenturm angefügt und ein separates Torgebäude neu errichtet, in dem man den Zugang zum Schloss und die gräfliche Schlosskapelle vereinte. Das Wappen über dem Tor zeigt die Schilde der Erbauer, des Grafen Hermann Georg von Limburg und seiner Frau Maria, Gräfin von Hoya, und die Ankersplinte auf der Außenwand geben das Baudatum mit der Jahreszahl 1659 wieder. Auch der freistehende dreigeschossige Turm an der Südwestecke des heutigen Schlossareals wird aufgrund seiner barocken Form dieser Zeit zugeschrieben.
Nachfolgende gräfliche Hausherren vernachlässigten den Unterhalt des Schlosses und der zunehmende Verfall veranlasste sogar den Kaiser im Jahre 1773, über einen Entzug des Reichslehens nachzudenken. Ein dem bedeutenden Architekturmaler Domenico Quaglio zugeschriebenes Ölgemälde des Schlosses – zwischen 1819 und 1837 entstanden – zeigt ein morbides Schloss mit einem hohen Satteldach und einem geschwungenen Barockgiebel. Noch 1866 zeichnete es Graf Wilhelm von Styrum, der anlässlich seiner Ahnenforschung das Schloss besuchte, in ganz ähnlicher Weise. Deutliche Veränderungen bemerkte hingegen Paul Clemen zu Ende des 19. Jahrhunderts, als er während der Bearbeitung seines Denkmalinventars das Schloss besichtigte. August Thyssen hatte direkt nach dem Erwerb des Anwesens im Jahre 1890 begonnen, das Gebäude zu renovieren; das Schloss bekam ein komplett neues, aber viel niedrigeres Dach und die maroden Fenster wurden ausgetauscht. Zu dieser Zeit ließ Thyssen zudem in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss einen Wasserturm errichten, ein offenbar idealer Standort zur Versorgung seiner nahen Industrieanlagen. Mittlerweile ist auch der Wasserturm – heute beherbergt er das Wassermuseum Aquarius – zu einem Wahrzeichen Styrums geworden.

 

 

Schloß Styrum als Direktorenvilla

Der Umbau zur Direktorenvilla um das Jahr 1930 umfasste einen ganzen Katalog von Maßnahmen, die noch heute das Anwesen prägen. Der westliche Kopfbau des Schlosses, der ehemalige Küchentrakt, erwies sich als so baufällig, dass er bis auf eine Giebelwand niedergelegt und in neuer Form, mit einem turmartigen Halbrundbau als Abschluss, neu errichtet wurde. Auf der Nordseite des Schlosses wurde zwischen altem Treppenturm und westlichem Küchenanbau ein zweigeschossiger Vorbau angelegt. Ein rundbogiges, durch Muschelkalkstein eingefasstes Portal mit schwerer, dunkel gebeizter Haustür empfängt seither den Besucher, der nicht mehr von der Südseite über das Torhaus an der Burgstraße zum Schloß gelangt, sondern sich von der neu angelegten Moritzstraße aus dem Schloss nähert.
Das Portal führt in eine Empfangshalle, die durch ihre dekorative Holzbalkendecke und die dunklen Wandtäfelungen den Besucher beeindruckt. Die Ausmalungen in den Kassettenfeldern dieser Halle greifen mittelalterliche Motive auf, vermutlich als Hinweis, dass man sich hier im ältesten Teil des Gebäudes befindet. Die massiven Wände werden zum Teil mit doppelflügeligen Türen durchbrochen, um großzügigere Raumfluchten zu schaffen. Im westlichen Gebäudeflügel lagen die Arbeits- und Besprechungsräume des Hausherrn; Hauswirtschafts- und Esszimmer waren im Ostteil des Hauses untergebracht. Die Mehrzahl der Räume im Erdgeschoss erhielt eine aufwändige Gestaltung mit Täfelungen und Stuckdecken. Das Obergeschoss – hier lag ursprünglich der Rittersaal – blieb der Familie vorbehalten. Hier wurden in schlichterem Stil Schlaf-, Kinder- und Gästezimmer eingerichtet. Eine zusätzliche Erschließung durch ein zweites Treppenhaus sollte sogar eine Aufteilung des Schlosses in zwei unabhängig nutzbare Wohneinheiten ermöglichen.

 

Schloß Styrum Zimmerklingeln, Quelle: Danny Gießner

Trotz der traditionsverhafteten Innenarchitektur verzichtete der Bauherr in der Ausstattung nicht auf moderne Technik. Das zweigeschossige Haus erhielt einen Aufzug und die sanitären Einrichtungen im Hause des Wasserwerksdirektors präsentierten sich natürlich in besonders vorbildlicher Form. Als bewusst angelegtes Vorzeigeobjekt galt auch der gasbefeuerte Kamin im Herrenzimmer. Ebenso ungewöhnlich waren die aufwendigen Schiebefenster mit Rolladenanlagen und beweglichen Schutzgittern zur Einbruchsicherung.

An der südlichen Längsseite des Schlosses ließ man eine erhöhte Terrasse anlegen, die von zwei neuen, eingeschossigen Vorbauten eingefasst ist. Über eine zweiläufige, einen Brunnen einrahmende Freitreppe schreitet man von der Terrasse in den großzügigen Garten. Der den Umbau prägende, neubarocke Baustil wird hier am deutlichsten erlebbar.

Für die künstlerische Gestaltung des Außenbereichs beauftragte Dr. Lenze den Bildhauer Willi Deus, der sich in seinen Arbeiten mit der symbolhaften Darstellung des Wassers auseinandersetzt. Die noch erhaltenen „Delphinreiter“ als Brunnenfiguren und eine Standfigur, eine junge Frau mit Fisch und Putte, versinnbildlichen das Wasser als dem Menschen nahes, Leben spendendes Element.

Sicher konnte das umgebaute Schloß jedem Vergleich mit den großen bekannten Villen der Mülheimer Unternehmer jener Zeit standhalten, auch wenn der mit dem Umbau beauftragte Winkel schließlich feststellen musste, das die ursprünglich veranschlagte Bausumme in Höhe von 80.000 Mark um das Sechsfache überschritten wurde. Leider blieb Dr. Franz Lenze nicht viel Zeit für die Nutzung seines Wohnsitzes: er starb 1937 an den Folgen eines Unfalls. Ihm folgte Direktor Dr. Wilhelm Roelen als Bewohner nach.

Im Jahre 1959 gelangte das Schloß als Stiftung der Familie Thyssen-Bornemisza an die Stadt Mülheim an der Ruhr, die es zunächst hauptsächlich als Altentagesstätte nutzte. Zur Landesgartenschau MÜGA 1992 erfuhren Garten und Schloß eine weitere grundlegende Sanierung. Seither sind neben der Altentagesstätte Vereinsräumlichkeiten, Künstlerateliers und ein Gastronomiebetrieb im Schloß untergebracht.

Auch die ehemalige Schloßkapelle im Torgebäude, seit August Thyssens Zeiten als Wagenremise missbraucht, konnte mit der Einrichtung des Wassermuseums im angrenzenden Wasserturm ebenfalls baulich reaktiviert, instandgesetzt, und als Vortragsraum einer respektvolleren Nutzung zugeführt werden.

(Aus: Zeugen der Stadtgeschichte: Baudenkmäler und historische Orte in Mülheim an der Ruhr, hrsg. vom Geschichtsverein Mülheim an der Ruhr e.V., Klartext Verlag, Essen 2008)

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