Als „MH-“ nach Mülheim kam!

Kein Mercedes - aber ein roter Oldtimer mit MH-Kennzeichen vor der Hochschule Ruhr West, Quelle: Danny Gießner

Von: Dirk von Eicken

Am 1. Juli 1956 wurden in der Bundesrepublik Deutschland die neuen Kraftfahrzeugkennzeichen eingeführt. Diese ersetzten die alten Kennzeichen der Besatzungszeit durch ein neues, vereinheitlichtes System.

Auch in Mülheim war an diesem Tag Hochbetrieb beim Straßenverkehrsamt. Die WAZ titelte groß:

Weinrotes Mercedes Kabriolett trägt neues Kennzeichen MH-A 1

Richard Piam war es, der allen Mitbewerbern um die Autonummer „eins“ den Rang abgelaufen hatte. Am ersten Tag hatten ca. 50 Neuzulassungen die neuen Kennzeichen. Für die rund 14.000 im Verkehr befindlichen Mülheimer Motorfahrzeuge im Jahr 1956, hatte der Gesetzgeber zwei Jahre für die Umstellung vorgesehen.

Dem Straßenverkehrsamt standen 20 Buchstaben des Alphabets zur Verfügung (B, F, G, I, O, Q wurden nicht vergeben). Die Verbindung der Buchstaben mit den Zahlen 1 – 999 ergab einen Bestand von maximal 19.980 Kennzeichen.

Bereits 1959 waren die Kennzeichenkombinationen fast aufgebraucht und Mülheim musste die Serie der sogenannten Doppelnummern eröffnen. Hier war dann Dipl.-Ing. Ernst Lürken ganz vorne. Sein roter Opel-Rekord bekam die Autonummer MH-AA 1.

Wunschkennzeichen, wie wir sie heute kennen, gab es damals nicht. Es wurde einfach kontinuierlich hochgezählt.

Geschichte der Autokennzeichen in Mülheim/Ruhr

Die Vergabe des ersten Autokennzeichens in Deutschland soll im Jahr 1896 in Baden erfolgt sein. 1907 wurde dann erstmalig ein einheitliches Kennzeichensystem – damals noch für die 26 Länder des Deutschen Reiches – eingeführt.

IZ 1906 – 1927 Rheinprovinz

IY 1928 – 1945 Regierungsbezirk Düsseldorf

Motorrad mit IY-Kennzeichen, Quelle: Dirk von Eicken

BR 1948 – 1956 Britische Besatzungszone NRW

R 1950 – 1956 Britische Besatzungszone NRW

MH 1956 Stadt Mülheim a. d. Ruhr

Seit 1995 gibt es in der Bundesrepublik die neuen EU-Nummernschilder. Aber das ist eine andere Geschichte

(Quellen: WAZ, Stadtspiegel, Stadtarchiv MH, WIKIPEDIA, Sammlung Dirk von Eicken)

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